Wenn es ploetzlich Liebe ist
bringen.“
„Sie haben von unserer … Vereinbarung gehört?“
„Ich weiß alles darüber“, erwiderte Arielle und schenkte Haley ein aufmunterndes Lächeln. „Natürlich hat Jake es mir sofort erzählt. Es fällt uns dreien immer schwer, etwas vor dem anderen geheim zu halten. Für Jake war es ein ziemlicher Schock.“
„Für Sie nicht?“
„Nein, so ganz aus heiterem Himmel kam es für mich nicht“, sagte Arielle. „Ich hatte mir schon so meine Gedanken gemacht, nachdem mir vor einiger Zeit aufgefallen war, dass Luke Ihnen etwas bedeutet. Und wenigstens ist ihm endlich auch aufgegangen, was für einen Schatz er an Ihnen hat.“
„Sie wissen aber, dass unsere Ehe zeitlich begrenzt ist. Sie ist nur dazu da, um ein Kind zur Welt zu bringen, das irgendwann einmal in Lukes Fußstapfen treten kann.“
„Luke stellt sich das so vor, ich weiß. Aber ich glaube, dass er sich da verrechnet hat.“ Arielle warf Haley einen wissenden Blick zu. Ihre unbefangene Art gefiel Haley, und allmählich hellte sich ihre Miene wieder auf. „Mit ist nicht entgangen, wie er auf Chet Parker reagiert hat. Am liebsten hätte er ihm den Hals umgedreht.“
„Ach, das ist doch albern. Was interessiert mich dieser Parker?“
Arielle lachte vergnügt auf. „Nichts natürlich. Wir beide wissen das, aber mein begriffsstutziger Bruder doch nicht.“
Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander. Schließlich hielt Haley den richtigen Zeitpunkt für gekommen. Wenn es stimmte, dass etwas Arielle bedrückte, wie Luke und Jake vermuteten, würde sie ihr gern helfen. „Sie wissen, dass Ihre Brüder sich große Sorgen um Sie machen?“, setzte sie vorsichtig an.
Arielle senkte den Blick und seufzte tief auf. „Ich weiß, dass die beiden schon sehr viel für mich getan haben, und ich bin ihnen auch dankbar dafür. Aber es gibt eben einige Dinge, mit denen ich ohne sie zurechtkommen muss.“
Freundschaftlich legte Haley ihr den Arm um die Schultern. „Kann ich vielleicht etwas für Sie tun?“
Arielle schüttelte den Kopf und sah Haley an. Tränen schimmerten in ihren Augen. „Ich glaube, mir kann da niemand helfen. Ich bin im dritten Monat schwanger.“
Nachdem sie diese Information verarbeitet hatte, fragte Haley teilnahmsvoll: „Weiß der Vater des Kindes davon?“
Arielles Unterlippe zitterte leicht. „Das ist es ja. Ich kann ihn nirgends auftreiben.“ Sie sah Haley ernst an. „Bitte kein einziges Wort darüber zu Luke oder zu Jake. Ich habe keine Lust auf ihre Gardinenpredigten. Darauf bin ich noch nicht vorbereitet.“
„Versprochen.“ Haley überlegte. „Aber früher oder später werden Sie es ihnen sagen müssen“, erwiderte sie dann.
„Ja, aber jetzt noch nicht.“ Arielle zog ein Taschentuch hervor, schnäuzte sich und straffte die Schultern. „Außerdem, was würde das jetzt schon bringen? Jake und Luke würden wissen wollen, wer der Vater ist, und ihm dann auf den Pelz rücken. Das ist mir viel zu riskant.“
„Das könnte alles nur noch schlimmer machen. Da haben Sie recht.“
„Wissen Sie, die beiden glauben, ich wäre immer noch zehn und sie müssten mir alle Entscheidungen abnehmen. Mit zwei großen Brüdern ist es manchmal gar nicht so einfach, kann ich Ihnen sagen.“
„Wenn Sie jemanden zum Reden brauchen, rufen Sie mich an – zu jeder Tages- und Nachtzeit.“ Haley mochte Arielle, sie konnte sich gut vorstellen, dass sie Freundinnen bleiben würden, auch wenn sie auf absehbare Zeit keine Schwägerinnen mehr sein würden.
Die beiden Frauen umarmten sich. „Danke, Haley“, sagte Arielle. „Ich hoffe für dich, dass Luke endlich aufwacht und sieht, was er an dir hat. Und dass er merkt, wie sehr er dich jetzt schon mag. Außerdem möchte ich dich gern in meiner Nähe behalten.“
Haley war so gerührt, dass sie wieder die Tränen zurückhalten musste. Arielles Wünsche zu hören tat ihr so gut. Aber wie sollte sich etwas erfüllen, wenn sie selbst nicht daran glaubte?
9. KAPITEL
Die Verabredung am Montagabend hatte sich zu einem ausgewachsenen Familientreffen entwickelt. Deshalb hatte Luke nicht nur einen Tisch, sondern gleich den ganzen Nebenraum des Restaurants reserviert. Als er und Haley eintrafen und sie Platz nahmen, entschuldigte er sich: „Tut mir leid, dass wir zu spät kommen. Aber auf dem Weg hierher gab es vor uns einen Unfall, und wir standen im Stau.“
„Mach dir keine Sorgen“, meinte Caleb. „Wir sind auch eben erst gekommen.“
„Willst du uns nicht deiner
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