Wenn es ploetzlich Liebe ist
reizenden Begleiterin vorstellen?“, fragte Jake und lächelte unverbindlich. Das listige Funkeln in seinen Augen konnte er damit jedoch nicht überspielen. „Ich kenne Haley ja schon seit Jahren, aber die anderen hier hatten auf Emeralds Empfang vielleicht noch nicht das Vergnügen.“
Luke warf Jake einen warnenden Blick zu. Dann verkündete er: „Haley Rollins, meine Sekretärin.“ Zu ihr gewandt fuhr er fort: „Und dies sind meine Brüder Caleb, Nick und Hunter mit ihren Frauen, Alyssa, Cheyenne und Callie.“
Nach der kurzen Begrüßungsrunde unterhielten sich bald alle lebhaft. Luke fiel jedoch auf, dass Haley als Einzige still und in sich gekehrt dasaß. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte er sie leise.
„Es geht mir hervorragend, danke“, antwortete sie, ohne die Miene zu verziehen. Dann wandte sie sich schnell ab und verwickelte ihre Tischnachbarin in ein Gespräch.
Da soll einer aus den Frauen klug werden, dachte Luke. Aber was sollte er tun? Er sah keine andere Möglichkeit, als darauf zu warten, bis sie wieder zu Hause waren. Vorher würde er aus Haley kaum herausbekommen, was los war. Und darum beschloss er auch, sich die Stimmung nicht trüben zu lassen. Es wurde noch ein vergnüglicher Abend, an dem er die Bekanntschaft mit den neu gewonnenen Angehörigen, insbesondere mit seinen Brüdern, vertiefte. Sie waren einander sympathisch, und alles sprach dafür, dass die frisch geknüpften Bande lange halten würden. Auch Haley schien sich im Laufe des Abends zu amüsieren.
„Wann sehen wir uns denn wieder?“, fragte Hunter die anderen, nachdem auch das Thema der möglichen neuen Bauprojekte erschöpft war, der eigentliche Anlass dieses Treffens.
„Also, Cheyenne und ich würden uns freuen, wenn ihr diesen Sommer alle für eine Woche oder zwei zu uns nach Wyoming kommt“, rief Nick. „Wir könnten im Kreis der Familie den Abschied von unserem alten Haus feiern und im Jahr darauf das neue zusammen einweihen, das Luke uns dann gebaut hat.“
„Genau“, stimmte Cheyenne begeistert ein. „Und Sie müssen natürlich auch dabei sein“, fügte sie zu Haley gewandt hinzu.
„Wir hatten uns schon letztes Jahr dort getroffen“, fiel Alyssa ihr ins Wort. „Es war großartig. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben auf einem Pferd gesessen! Das wird bestimmt toll.“
„Ganz bestimmt. Sie müssen uns versprechen, dass Sie auch kommen, Haley“, stimmte Callie mit ein.
Luke beobachtete Haley aus dem Augenwinkel. Sie lächelte schüchtern, bevor sie sagte: „Versprechen kann ich das leider noch nicht. Aber ich will mein Möglichstes tun.“
Nur Luke und Jake kannten den wahren Grund für ihre Zurückhaltung. Alle anderen fanden nichts Besonderes an Haleys etwas vager Antwort.
Wenig später löste sich die Runde nach einer herzlichen Verabschiedung auf. Als Jake ihn fragend ansah, flüsterte Luke ihm zu: „Wir reden später.“
Kurz darauf saßen Luke und Haley im Fond der schweren Limousine. Luke ließ sofort die Scheibe hochfahren, die sie vom Fahrer trennte. Seufzend lehnte er sich in die Polster zurück. „Du hast dich hoffentlich gut amüsiert heute Abend?“
Haley nickte. „Ja. Deine Brüder sind wirklich sehr nett. Und ihre Frauen auch.“
Minutenlang herrschte Schweigen, bevor Luke erneut ansetzte, um herauszufinden, was mit Haley los war. „Machst du dir Sorgen wegen der Schwangerschaft?“, fragte er aufs Geratewohl. „Wenn es das ist, solltest du das nicht. Es muss ja nicht gleich im ersten Monat klappen.“
Er erhielt keine Antwort. Haley zuckte nur die Schultern.
Diese Art von Geduldsspiel war etwas, was Luke nur schwer ertragen konnte. „Was ist dann mit dir los?“, platzte er heraus. „Und sag mir jetzt nicht, es wäre nichts. Seit Tagen schon bist du nicht mehr richtig du selbst.“
„Ich weiß wirklich nicht, wovon du redest“, entgegnete Haley, ohne ihn anzusehen.
„Ach, komm, stell dich nicht dümmer, als du bist“, murmelte er ärgerlich.
Endlich wandte Haley sich ihm zu und schaute ihn an. Dabei wirkte ihr Blick aus den schönen grünblauen Augen so traurig, dass Luke unwillkürlich flau im Magen wurde. „Wenn es dir nichts ausmacht, möchte ich das jetzt nicht vertiefen“, sagte sie ernst.
Er merkte, dass sie den Tränen nahe war. „Meinetwegen“, erwiderte er deshalb ein wenig versöhnlicher. „Warten wir, bis wir zu Hause sind.“ Er legte ihr den Arm um die Schultern. „Aber ich möchte wirklich wissen, was mit dir los ist, und werde
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