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Wenn Frauen kochen

Wenn Frauen kochen

Titel: Wenn Frauen kochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Jacobs
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jeder Wecker, ist dir das eigentlich klar?«, fragte sie ihren Kater. Pepper miaute seine Antwort und gab ihr deutlich zu verstehen, dass sie aufstehen und ihm sein Frühstück geben solle.
    »Ja, du bekommst ja gleich deine Milch.« Gus kraulte ihn hinter den Ohren. Sie zog einen Bademantel über und machte sich barfuß auf den Weg nach unten. Nach ein paar Schritten kehrte sie jedoch um und holte sich Slipper aus dem Schrank. Salt schnarchte auf dem Treppenabsatz, rekelte sich faul und folgte ihnen in die Küche.
    Ihr Nacken, ihre Schultern und ihr Hintern schmerzten furchtbar. Sie hatte beim Sport, Wandern und dieser verrückten Kochaktion am Samstagabend gezeigt, was sie draufhatte. Aber nichts davon hatte sie derart angespannt wie die Rückfahrt in Hannahs rotem Miata. Nach zwanzig Minuten auf dem Beifahrersitz und einigen Schlenkern über die Mittellinie - ganz davon zu schweigen, dass Hannah offenbar kein einziges Verkehrszeichen sah - verlangte Gus, dass Hannah rechts ranfuhr und sie ans Steuer ließ.

    »Aber ich kann das wirklich gut«, protestierte Hannah. Gus blieb hart und rutschte auf den Fahrersitz. Sie besänftigte Hannah, indem sie ihr zeigte, wie man das Verdeck herunterfuhr.
    »Als ich am Freitag versucht habe, das herauszufinden, habe ich jedes Mal die Scheibenwischer eingeschaltet«, gestand Hannah. Aber mit Gus am Steuer verlief die Fahrt auch nicht gerade reibungslos: Sie hatte seit mehr als zwanzig Jahren keinen Wagen mit Gangschaltung gefahren.
    »Erinnere mich daran, dich nicht um Fahrunterricht zu bitten«, grinste Hannah. Sie ließ ihr Haar im Wind flattern und betrachtete die vorbeiziehende Landschaft des Hudson Valley.
     
    Gus durchwühlte den Küchenschrank auf der Suche nach Paracetamol. Dann ging sie zur Spüle und schenkte sich ein Glas Wasser ein. Sie schaute aus dem Fenster, um sich einen Blick auf ihre schönen Stiefmütterchen zu gönnen. Doch stattdessen sah sie Hannah dort stehen. In T-Shirts und Shorts gekleidet, verhakte sie gerade die Finger ineinander und streckte die Arme weit nach hinten über den Kopf.
    Gus klopfte an das Fenster und öffnete es dann. »Du bist früh dran«, rief sie. Hannah winkte, fuhr aber unbeirrt mit ihren Übungen fort, bevor sie ein paar Minuten später durch die Terrassentür ins Haus kam.
    »Du bist spät dran«, begrüßte sie Gus. »Es ist nach acht. Ich bin schon die Straße rauf- und runtergelaufen.«
    »Wie bitte?«
    »Ich war joggen, so wie jeder normale Mensch«, erklärte Hannah. »Und ich habe dabei weder eine Baseballkappe noch eine Sonnenbrille getragen - nicht einmal einen Kapuzenpulli.«
    »Nicht schlecht. Vermutlich bist du am Wochenende dem
Zauber von Gary Rose und seinem »Du kannst es«-Lebensgefühl erlegen.«
    »Von wegen.« Hannah nahm sich eine Orange aus der Obstschale auf Gus’ Arbeitsplatte. »Ich mache mich lediglich wieder mit Hannah Joy Levine vertraut.«
    »Gibst du etwa deine Süßigkeiten-Diät auf?«
    »Das hier ist nur Ergänzungsnahrung.« Sie stapelte die Orangenschalen auf der Arbeitsplatte und schlenderte dann zum Kühlschrank. »Oh, Räucherlachs«, sagte sie nach einer kurzen Inspektion des Innenraums. »Würde der nicht gut zu Eiern passen?«
    »Kann schon sein«, antwortete Gus. »Möchtest du mir vielleicht Frühstück machen?«
    Hannah tat so, als sei sie schwer von Begriff. »Wenn ich dir dabei zuschaue, könnte ich bestimmt das eine oder andere lernen.«
    Mit misstrauischem Blick stellte Gus eine Rührschüssel auf die Arbeitsplatte und holte einen Schneebesen aus der Schublade. »Also gut, Hannah Joy Levine. Du bekommst dein Frühstück. Aber was soll dieses plötzliche Interesse am Kochen?«
    »Ich werde Alans Angebot annehmen«, antwortete Hannah. »Ich habe mich entschlossen, bei der Show mitzumachen.«
    »Bist du sicher? Die Medien werden sich auf dich stürzen und dein Comeback ausschlachten, so sehr sie nur können.«
    »Aber ich habe mich an diesem Wochenende so … lebendig gefühlt.« Hannah holte sich eine Tasse aus dem Schrank und ging zur Kaffeekanne. »Ich dachte plötzlich: Ich bin sechsunddreißig Jahre alt. Soll ich den Rest meines Lebens zu Hause verbringen?«
    »Vor ein paar Wochen warst du auch sechsunddreißig und trautest dich beim Gedanken an die Sendung vor Angst nicht
einmal die Treppe herunterzukommen. Aber wenn du aus diesem Muster ausbrechen willst, begrüße ich das natürlich sehr.« Gus gähnte. »Ich kann gar nicht glauben, dass ich so lange geschlafen habe.

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