Wenn Frauen kochen
Troys schäbiger kleiner Firma?«
»Das ist ja das Schöne«, antwortete Oliver. »Ich glaube nicht, dass sie noch lange klein sein wird.«
»Jeder bekommt das, was er will - nur ich nicht!«, motzte Carmen und warf den Handschuh auf den Boden. »Ich verstehe das nicht, wo ich doch so viele Opfer gebracht habe.«
»Es braucht halt seine Zeit.«
»Manchmal tue ich Dinge, auf die ich nicht stolz bin, Oliver«, gestand sie. Sie neigte den Kopf nach hinten und starrte an die Decke. »Aber dann sage ich mir, dass es schon in Ordnung war. Ich möchte einfach nur weiterkommen.«
»Im Leben klettert man nicht ununterbrochen die Leiter nach oben«, sagte er, füllte eine Schale mit Hühnersuppe, die er gerade vorbereitet hatte und reichte sie ihr. »Manchmal braucht es ein paar Rückschläge, um die richtige Perspektive zu finden.«
Nahrung für die Seele
29. Kapitel
Während die Crew in Gus’ Küche alles vorbereitete, herrschte eine brodelnde Stimmung. Alan hatte sich immer noch nicht zum weiteren Schicksal von Esst, trinkt und genießt geäußert. Allerdings hatte er Porter wissen lassen, dass er bei der vorletzten Sendung persönlich als »Zuschauer« dabei sein würde.
»Ihm ist schon klar, dass wir hier keinen Platz für Publikum haben, oder?«, fragte Gus. »Er wird eingekeilt zwischen Salt und Pepper auf einer Vorratskiste hocken.«
»Ich werde ihm auf alle Fälle einen Stuhl besorgen«, erwiderte Porter trocken. »Wenn der Chef kommt, gehen wir aufs Ganze.«
Alan Holt erschien mit einer elegant gekleideten Blondine am Arm, die ihn auf ihren hohen Absätzen überragte.
»Das ist Melanie«, sagte er. »Sie arbeitet als Model.«
»Nett, Sie kennenzulernen«, begrüßte Gus die Frau. »Das Set befindet sich am Ende des Flurs. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich kurz mit Alan allein rede?«
Sie ging mit ihm ins Esszimmer.
»Was ist mit Carmen?«, fragte sie.
»Was soll mit ihr sein?«
»Du bist mit ihr zusammen«, zischte Gus. »Oder warst es. Und jetzt tauchst du mit deiner neuen Flamme bei der Show auf.«
Alan starrte Gus an, als hätte sie den Verstand verloren.
»Ich bin mit Melanie zusammen«, antwortete er. »Schon seit ein paar Monaten.«
»Wie bitte?«
»Melanie, meine Freundin, der du gerade die Hand gegeben hast.« Alan tätschelte Gus’ Schulter. »Vielleicht habe ich dir in letzter Zeit ein bisschen viel zugemutet.«
»Willst du damit sagen, dass Carmen gar nicht deine Freundin ist?«
»Zugegebenermaßen eine faszinierende Vorstellung«, sinnierte Alan. »Aber sie ist ein bisschen zu launisch, selbst für mich.«
»Während der gesamten Staffel sind alle auf Zehenspitzen um sie herumgeschlichen, weil jeder dachte, du wärst ihr Gönner.« Gus’ Stimme wurde am Ende immer lauter.
»Wie seid ihr denn auf die Idee gekommen?«
»Durch alles«, antwortete Gus. »Du hast sie von dir zu Hause mit zu meiner Show gebracht, dann hat sie Porter erzählt, du hättest dein Okay für die Sache mit dem Tintenfisch gegeben. Und jedes Mal, wenn ihr jemand querkam, ließ sie deinen Namen fallen.«
Alan gluckste amüsiert.
»Ich wurde an der Nase herumgeführt, stimmt’s?« Gus war nicht gerade erfreut.
»Diese Carmen hat mehr drauf, als ich dachte«, sagte Alan.
Dann klopfte er einer vor Wut kochenden Gus freundschaftlich auf die Schulter und ging zur Tür.
»Du hast noch eine Sendung zu leiten, meine Liebe. Ich freue mich schon drauf.« Dann spazierte er davon, um sich in der Nähe von Porter einen Platz zu suchen.
»Noch zehn Minuten, Leute«, rief Porter. »Falls noch jemand Pipi muss, dann bitte jetzt.«
Gus war so wütend, dass sie wie mit Raketenantrieb in die Küche schoss.
»Carmen«, sagte sie. »In der Bibliothek. Allein. Jetzt.«
»Ich habe zu tun«, erwiderte Carmen und wischte mit einem Trockentuch über die Arbeitsplatte. »Aufräumen.«
Gus schlug mit der Hand auf das Trockentuch, um es festzuhalten. »Seit wann«, fragte sie, »räumst du hier irgendetwas auf? Komm schon. Höchste Zeit für ein Gespräch.«
Alle anderen aus dem Team starrten erst und taten dann so, als würden sie weggucken. Und sobald Carmen und Gus abmarschierten, wechselten sie fragende Blicke.
»Alte Gewohnheiten lassen sich schwer ablegen«, sinnierte Aimee und dachte an die Zeiten, als sie und Sabrina noch klein waren und von Gus zurechtgewiesen wurden.
»Bleibt bitte alle hier, Leute«, rief Porter. Er schielte rüber zu Alan und seiner blonden Begleiterin. Was hatte Alan nur zu Gus
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