Wenn Frauen kochen
bereit. Sie wollte Schokoladensauce darübergießen, die sie zuvor mit Schokoraspeln, Erdnüssen und Kokosnussflocken vermischt hatte.
Die Kinder waren beauftragt worden, ihre Zimmer aufzuräumen - auch wenn Hannah die gar nicht zu Gesicht bekommen würde - und Raj hatte mitgeholfen, indem er einen neuen Flachbildschirm-Fernseher besorgte, sodass sie sich nach dem Essen gemeinsam die U.S. Open ansehen konnten. Falls Hannah das wollte.
Ihr Kumpel Troy war ebenfalls eingeladen, da Hannah darauf
bestanden hatte, in ihrem roten Auto von New Jersey herzufahren, sie aber nur einen Anfängerführerschein hatte. Nicht einmal Gus würde in diesem Wagen mitfahren, hatte Hannah erklärt, als sie die Einladung annahm und fragte, ob sie noch jemanden mitbringen dürfe. Natürlich war das mehr als willkommen. Ein Gast war ein Fest, zwei Gäste machten es zu einem Ereignis.
Zwei Tage nach dem Labor Day traf sich Gus mit Porter, Oliver und Carmen, um die letzten Folgen von Esst, trinkt und genießt zu planen. Die Hochzeitsepisode war am leichtesten zu organisieren, obwohl sie auf neunzig Minuten erweitert worden war. Der Großteil des Essens wurde von einem Chefkoch zubereitet, mit dem Gus befreundet war, und bereits vorher angeliefert.
»Ich bin die Mutter der Braut«, stellte sie klar. »Ich habe schon genug Stress damit, sie zum Altar zu führen.« Alle hatten sich einverstanden erklärt, dass vor laufender Kamera lediglich ein paar Horsd’œuvres vom Team zubereitet wurden, und zwar in den ersten fünfzehn Minuten. Danach folgten Trauungszeremonie und Empfang.
»Alle lieben Hochzeiten«, merkte Porter an. »Und die SaTroy-Fans laufen Sturm angesichts dieser Entwicklung. In die Foren werden ohne Unterlass Beiträge eingestellt. Und wir sorgen mal wieder für jede Menge Aufregung.«
»Das war vielleicht eine Staffel, Porter«, sagte Gus.
»Die beste, die du je gedreht hast. Und ein verdammter guter Einstand von Carmen.«
»Womit noch die vorletzte Folge abzuklären wäre«, warf Oliver ein. »Wir hatten Tintenfisch, Brunch, vegetarisches Essen, Grillparty, Essen aus der Region - und enden mit der Hochzeit. Aber was kommt dazwischen?«
»Wie wäre es mit Lieblingsgerichten aus der Kindheit?«, schlug Carmen vor. »Ging es im Camp nicht darum, genau das zu lernen - das Kind in uns wiederzufinden?«
»Das Kind in uns, genau!«, rief Porter. »Das klingt gut.«
»Wie wäre es mit traditionellen Familienessen?«, überlegte Gus. »Jeder, der in der Show mitgemacht hat, könnte ein Gericht vorstellen.«
»Das ist aber ein ziemlich ehrgeiziges Projekt«, gab Oliver zu bedenken. »Ich bin nicht sicher, ob wir das in nur einer Folge unterkriegen.«
»Lasst es uns versuchen - wir geben zu jedem nur ein paar kurze Tipps«, erklärte Gus. »Als ich klein war, backte meine Oma die besten Brötchen. Wir können natürlich nicht zeigen, wie man Brotteig knetet und so weiter, aber ich könnte etwas dazu erzählen und das fertige Produkt zeigen.«
»Und da jetzt Herbst ist, betten wir das Ganze in ein Erntedank-Motto ein«, schlug Oliver vor. »Zum Beispiel knackigen Obstsalat mit Birnen und Äpfeln als Anerkennung von Troys Familie.«
»Und ich liebe Hackbraten«, schwärmte Porter. »Wir haben auf diesem Sender noch nie einen guten alten Hackbraten zubereitet.«
»Was wird die spanische Note sein?«, maulte Carmen. »Ich möchte schon, dass auch dem Rechnung getragen wird, was mir etwas bedeutet.«
»Wenn Tintenfisch das Lieblingsgericht deiner Familie ist, dann gehört es in jedem Fall dazu«, erklärte Gus. »Diese Folge soll für alle sein.«
Direkt nach dem Treffen ging Gus zur Bar 44 im Royalton. Sabrina und Billy erwarteten sie dort schon ungeduldig. Nachdem Gus neuerdings mehr Zeit mit ihrer Tochter und deren
Verlobten verbrachte, hatte sie überrascht festgestellt, was für ein sympathisches Paar die beiden waren. Außerdem schien Billy mit Sabrinas Stimmungen gut umgehen zu können. Mit seinen hübschen Gesichtszügen sah er zwar immer noch aus wie Ken, aber er hatte weitaus mehr zu bieten. Tatsächlich war Billy ein einfühlsamer und fürsorglicher Mann.
»Wir haben uns gerade lang und breit über das Hochzeitsessen unterhalten«, erzählte Gus den beiden. »Hummer, Filet, Krabben und sogar ein bisschen Trüffel.«
»Vielen Dank, Gus«, antwortete Billy. »Ich bin überwältigt. Wir mögen ja einen schwierigen Start gehabt haben, aber ich freue mich, bald zu deiner Familie zu gehören.«
»Das ist auch
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