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Wenn Frauen kochen

Wenn Frauen kochen

Titel: Wenn Frauen kochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Jacobs
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Irgendwann, für das man vorsorgen sollte, das aber nicht so bald eintreten würde. Dazu war sie viel zu beschäftigt.
    Während ihrer ersten Jahre beim Fernsehen, lange vor den saftigen Gehaltschecks und den Werbeverträgen, moderierte Gus eine halbstündige Sendung mit dem Titel Der Mittagstreff . Gekocht wurde nach der Speisekarte des Luncheonette, ihres kleinen Feinschmeckerbistros. Gedreht wurde in einem Studio in Manhattan. Danach fuhr sie mit dem Zug nach Hause.
    Zuhause, das war ihr kleiner Bungalow, in dem sie mit Aimee und Sabrina lebte. Es war immer noch dasselbe kompakte Gebäude in Westchester mit gerade einmal zwei Schlafzimmern, in das sie ursprünglich mit Christopher gezogen war. Sie waren damals aus Übersee zurückkehrt, wo sie ein Jahr lang beim Friedenscorps gearbeiteten hatten. Nach ihrer Rückkehr wollten sie nicht länger in Manhattan wohnen. Sie hatten gerade erst geheiratet, und sie gab ihm Lunchpakete mit zur Arbeit, in die sie Zettelchen mit anzüglichen Bemerkungen steckte. Doch damals waren sie noch zu jung und unerfahren, um mit den Schwierigkeiten umgehen zu können, die nicht auf sich warten ließen.
    Das winzige Haus war erst das Zuhause für sie beide und bald darauf noch für die zwei kleinen Mädchen gewesen. Gus probierte damals alle möglichen Berufe aus - Fotografin für die örtliche Tageszeitung und Teilzeit-Kamerafrau beim lokalen Kabelsender. Sie entwarf sogar eine Kollektion handgedrehter Kerzen. Die meiste Zeit verbrachte sie jedoch damit, kleine glasierte Kuchen für Sabrinas und Aimees Schule zu backen und in einer Fahrgemeinschaft die Nachbarskinder herumzukutschieren. Währenddessen versuchte sie herauszufinden, was sie wirklich gern tun wollte.

    Christophers Unfall veränderte alles. Gus eröffnete The Luncheonette, das schließlich die Aufmerksamkeit von Alan Holt und seinem Kabelsender weckte. Gus’ Feinkostladen im Westchester County nördlich von New York City war spezialisiert auf Snacks und Afternoon Tea. Es lag so nah am Bahnhof, dass die Pendler auf ein Getränk oder einen Imbiss hereinschauten, bevor sie in den Zug stiegen. Die Ausstattung war hell und frisch. Die cremefarbenen Tische im Shabby-Chic-Stil und die bequemen Stühle mit den rotbeige gestreiften Polstern lockten auch viele Mütter an, ihre freie Zeit zwischen dem Abliefern der Kinder beim Sport und dem Erledigen ihrer Besorgungen hier zu verbringen. Die kleine, aber durchdachte Auswahl an Delikatessen sollte die Gäste in Versuchung führen und ihre Abenteuerlust wecken.
    Es war ein Glücksspiel gewesen. Gus steckte einen Großteil der Lebensversicherung ihres verstorbenen Mannes in dieses Unternehmen. Sich selbstständig zu machen, schien ihr die perfekte Lösung, um als allein erziehende Mutter flexibel genug zu sein. Außerdem hatte sie schon immer gern gekocht. Sie liebte es, mit Gewürzen und Rezepten aus aller Herren Länder zu experimentieren und alles appetitlich anzurichten. Ihre Freunde, die es nur gut meinten, rieten ihr ab. Alle hielten es für klüger, das Geld anzulegen und von den Zinsen zu leben. Aber dafür hätte es gar nicht gereicht, und außerdem hatte Gus das Risiko gesucht. Sie brauchte diesen Antrieb.
    Und schließlich ergab sich eine Riesenchance, die sie keinesfalls vermasseln durfte. Sie hatte Alan Holt im Laufe der Zeit so manches ausgefallene Sandwich serviert, aber nie mehr als einen Stammkunden in ihm gesehen. Bis er ihr eines Tages seine Visitenkarte reichte und sagte, dass er gern einmal zum Abendessen vorbeikäme, um mit ihr über eine Geschäftsidee zu sprechen. Wie sehr hatte sie damals gehofft,
dass er The Luncheonette in einer seiner Sendungen vorstellen wollte.
    Sie konnte sich noch lebhaft an den Abend im Frühling 1994 erinnern, als Alan zum Dinner kam. Aimee und Sabrina waren damals gerade erst im Teenageralter. Und sie selbst war eine gestresste alleinerziehende Mutter, die ihren verstorbenen Mann noch immer schmerzlich vermisste, obwohl er schon seit sechs Jahren tot war. Als Christopher starb, war es, als hätte sie auf die Stopptaste gedrückt und ihr Leben wäre stehengeblieben. Sie kam sich vor, als würde sie auf etwas warten, das es erträglicher machte. Aber was sollte das sein? Sie arbeitete und kümmerte sich um die Kinder. Das war ihr Leben. Ihre Energie reichte gerade dafür aus, ihre Töchter so aufwachsen zu lassen, wie Christopher es gewollt hätte.
    An dem Tag, als Alan Holt zum Dinner kam, wollte Gus beim Kochen ihre Ruhe haben. Sie

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