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Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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gar nicht wissen wollen, in welchem Verhältnis Eddie zu Samantha stand, sondern wollte auf etwas anderes hinaus. Er deutete auf Eddies unleugbar athletischen Körper. »Sergej will wissen, welchen Sport er macht. Fußball?«
    Aha, dachte Samantha. Der große Dünne war also Sergej. Gut zu wissen.
    »Kraftsport«, sagte Eddie. »Außerdem ein bisschen Karate und Boxen.«
    Sofort wurde er von Sergej und einem der beiden anderen (entweder Alexej oder Wassili, Samantha wusste immer noch nicht, wer von beiden welcher war) mit einer Reihe von Fragen auf Russisch bestürmt, und eheSamantha richtig wusste, was los war, steckte die ganze Männerrunde in einem angeregten Gespräch über Sport im Allgemeinen und Boxen im Besonderen. Zwei der Russen fingen an, Englisch und Französisch durcheinander zu radebrechen, und zu Samanthas Überraschung antwortete Eddie in beiden Sprachen, wenn auch etwas holprig. Binnen kürzester Zeit hatte er sich mit den Russen bekannt gemacht.
    »Setzen wir uns doch«, rief Samantha dazwischen.
    Eddie musterte sie stirnrunzelnd, und ehe Samantha erkannte, was er vorhatte, packte er ihr Jäckchen und zerrte es ihr von den Schultern. Dann nahm er den nächstbesten Stuhl und rammte ihn ihr in die Kniekehlen.
    Samantha plumpste auf die Sitzfläche und dankte dem Himmel dafür, dass der Stuhl gepolstert war, während sie strahlend in die Runde lächelte und so tat, als wäre Eddies Aktion das Natürlichste von der Welt gewesen. Die Russen schienen es völlig in Ordnung zu finden. Nein, das traf es nicht: Sie waren restlos begeistert und sparten nicht mit bewundernden Blicken und Bemerkungen, als sie sahen, was sich unter dem Bolerojäckchen verborgen hatte. Samantha wäre am liebsten unter den Tisch gekrochen, um sich zu verstecken. Was war los mit diesem Typ? Hatte er sie noch alle? Es lag auf der Hand, dass er von den allgemein gültigen Benimmregeln ungefähr so viel Ahnung hatte wie ein Elefant vom Seiltanzen. Wie er wohl an den Job in der Agentur gekommen war? Über Vitamin B? Oder ging es dabei weniger um gutes Benehmen als um andere Fähigkeiten?
    Der Oberkellner erschien und brachte die Menü- und die Weinkarte, anschließend zündete er die in Kristallhaltern steckenden Kerzen an, die zur Tischdekoration gehörten. Ein romantisches Licht erhellte die Nische, in dersie saßen, und Samantha wurde sich auf unangenehme Weise der Tatsache bewusst, dass das schattige Tal zwischen ihren Brüsten für alle Männer am Tisch bestens zu sehen war. Sie lehnte sich unauffällig zurück und stützte die Hände unter ihrem Kinn auf, um die tiefen Einblicke etwas abzudecken.
    »Du sehr schöne Frau«, meinte der kleine Dicke (Wassili?) bewundernd zu Samantha. Sie nickte höflich, obwohl sie eindeutig das Gefühl hatte, dass er eher mit ihrem Busen gesprochen hatte als mit ihr. »Danke«, sagte sie.
    Dmitri wies auf Eddie. »Netter Verlobter«, sagte er grinsend zu Samantha.
    Sie zwang sich zu einem breiten Lächeln. »Ja, er ist sehr nett.«
    Sergej fragte etwas, und Dmitri übersetzte. »Ihr seid ein schönes Paar. Ihr müsst sehr verliebt sein.«
    »Natürlich sind wir das«, sagte Samantha mit schmalen Lippen.
    Eddie hatte den deutlichen Eindruck, als würde etwas mehr Herzlichkeit von ihm erwartet, um der ganzen Angelegenheit einen glaubhaften Anstrich zu verleihen. Klar, sie waren ja verlobt. Und er hatte sie nicht mal zur Begrüßung geküsst. Ein dummes Versäumnis. Ohne großes Getue legte er den Arm um Samanthas Schultern und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    »Ich bin ganz verrückt nach ihr. Sie ist eine klasse Braut.«
    Er schaute ihr tief in den Ausschnitt.
    Wahnsinnsmöpse, dachte er ehrfürchtig. Valerie würde grün werden vor Neid, wenn sie das jetzt sehen könnte.
    Er merkte, wie ihr Geruch ihm blitzartig zu Kopf stieg. Es war genau dasselbe wie vor ein paar Tagen im Battista .
    Du liebe Zeit, dachte er, während er versuchte, die Tatsache zu ignorieren, dass ihm in ihrer Nähe heiß wurde. Diese Samantha hatte wirklich eine Menge zu bieten. Der Job gefiel ihm nicht schlecht. Er saß neben einer gut aussehenden Lady und unterhielt sich mit wirklich interessanten, witzigen Typen, die eine Menge vom Boxen verstanden. Wassili war sogar mal Mittelgewichtsmeister bei irgendeinem überregionalen Kampf gewesen – wo und wann, hatte Eddie zwar nicht genau verstanden, aber darauf kam es schließlich nicht an. Alexej hatte den Schwarzen Gürtel in Judo, Sergej spielte Fußball, und sogar Dmitri, der

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