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Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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aber das wollte nichts heißen. Samstagabend ein Geschäftsdinner, Sonntagfrüh ein Geschäftsbrunch – was sprach dagegen? In der näheren Umgebung gab es einen oder zwei Sanitärfachhändler, die ebenfalls gut im Geschäft waren und Bruckner-Bad schon den einen oder anderen Auftrag weggeschnappt hatten.
    »Wir melden uns«, sagte Dmitri, bevor er mit Wassili im Schlepptau zu dem Hotel aufbrach, in dem sie abgestiegen waren. »Danke für das Essen und die Oper. Es war sehr nett!«
    Hoffentlich nett genug, dachte Samantha. Schließlich wollte sie jede Menge Luxusbadezimmer an den Mann bringen. Doch sie war zu gut drauf, um sich großartige Sorgen ums Geschäft zu machen. Sie hatte sich seit langem nicht so beschwingt gefühlt. Zugegeben, sie war etwas wacklig auf den Beinen, und wenn sie nicht genau hinschaute, bewegte sich die andere Straßenseite vor und zurück, als wäre sie irgendwie ausgeleiert. Aber Eddie hielt zuverlässig ihren Arm fest und verhinderte, dass sie allzu viel Schlagseite kriegte.

Sergej und Alexej waren der Meinung, dass der Abend noch jung war. Eddie bestellte per Handy ein Taxi, und zu viert fuhren sie in bester Laune die paar Kilometer zu der aufgelassenen Zeche, die vor ein paar Jahren in ein hippes Nachtlokal verwandelt worden war. Das Alte Bergwerk war ein Mittelding aus Disco und Kneipe, mit einer sehenswerten Laseranlage, einem angesagten DJ,zwei großen Tanzflächen und einer Bühne für Livebands. Eddie hatte selbst schon hin und wieder hier Scheiben aufgelegt. Der DJ war ein guter Bekannter von ihm.
    Samantha hätte sich in einem ersten Impuls am liebsten die Ohren zugehalten. Die Musik dröhnte von allen Seiten auf sie ein, und die Laserblitze zuckten auf sie nieder wie bei einem verrückten bunten Gewitter. Doch dann fühlte sie, wie der Tanzrhythmus sich auf sie übertrug, und sie begann, in den Knien zu wippen.
    »Geil«, brüllte Sergej begeistert. Ein paar Wörter hatte Eddie ihm schon beigebracht, und Sergej benutzte sie bei jeder Gelegenheit.
    Alexej verschwand sofort in Richtung Bar, um für flüssigen Nachschub zu sorgen, und Sergej pflügte seinen langen, dünnen Körper durch die Menge der zuckenden, hüpfenden Partyfreaks, um einen freien Tisch zu suchen.
    »Tanzen wir?«, fragte Eddie, während er ein paar Leuten zuwinkte, die er kannte.
    Samantha warf einen unschlüssigen Blick auf die Tanzfläche. Die Leute, die sich da austobten, trugen weder Abendkleid noch Smoking. Eher ultrakurze Minis, nabelfreie Tops und knallenge Lederhosen. Doch dann kam Alexej mit einer Runde Wodka zurück, und Samantha spülte ihre Bedenken mit zwei Schlucken runter. Sie folgte Eddie auf die höher gelegene Tanzfläche und tat das, was alle dort taten. Sie wand und drehte sich, hüpfte, wippte und warf ihren Kopf nach hinten – je nachdem, was ihr die Musik gerade eingab. Ihre kunstvolle Frisur löste sich auf, und die schwere Masse ihres Haars wallte wie ein Vorhang um ihr Gesicht und über ihre Schultern. Samantha lachte, ergriff es mit beiden Händen und warf es übermütig nach hinten. Sie fühlte sich großartig! Wann war sie das letzte Mal tanzen gewesen? Ein- oder zweimalhatte sie mit Hans getanzt, aber nicht in der Disco, sondern im Großen Saal des Stadtschlosses, letztes Jahr, anlässlich der Goldenen Hochzeit seines Onkels. Sie hatten einen Cha-Cha-Cha und einen Wiener Walzer zusammen aufs Parkett gelegt, und Samantha hatte ihr Haar dabei züchtig hochgesteckt getragen.
    Eddie bewegte sich ähnlich schwungvoll wie Samantha. Er war ein guter Tänzer, der Rhythmus steckte ihm im Blut. Aber anders als sie konnte er sich nicht richtig aufs Tanzen konzentrieren. Er machte es rein automatisch, so ähnlich wie im Fitnesscenter, wenn er Gewichte stemmte. Um seine Bewegungen zu koordinieren, brauchte er nur einen kleinen Winkel seines Gehirns. Der Rest war bis in den letzten Zipfel damit ausgelastet, Samantha anzuglotzen. Sie sah plötzlich völlig anders aus. War sie vorher schon eine wirklich scharfe Braut gewesen, so kam sie ihm auf einmal vor wie eine Göttin. Oder wie eine von diesen wilden Amazonen aus den Weltraumcomics, auf die er als Junge so abgefahren war. Ihr Kleid war praktisch bis zum Nabel ausgeschnitten, und was da auf- und abhüpfte, ließ Eddie alles vergessen, was er bis jetzt an Brüsten zu Gesicht bekommen hatte. Und das war wirklich nicht wenig gewesen. Er fluchte unterdrückt vor sich hin, als er erkannte, dass er einen Wahnsinnsständer hatte. Es war nicht zu

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