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Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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es schon vorher gesagt hätte. Dann wurde aufgelegt.« Hans lächelte sie an. »Und? Wo warst du denn nun? Oder ist es geheim?«
    »Ich war …« Samantha überlegte krampfhaft. »Wir haben durchgemacht. Danach war einer von meinen Schuhen hinüber und mein Kleid ruiniert. Also bin ich heute Morgen erst mal zu Babette und habe mich da umgezogen, und dann war ich noch kurz bei Benedikt. Er hat Liebeskummer.«
    Von alledem, so überlegte sie düster, war genau genommen nichts gelogen. Wie tief war sie doch gesunken! Sie verschleierte die Tatsachen, ohne direkt die Unwahrheit zu sagen. So etwas nannte man einen perfekten Betrug.
    Hans lachte herzlich. »Das ist ein Ding! Deine Mutter,deine Freundin und dein Bruder – sie alle geben dir unabhängig voneinander ein Alibi! Wahrscheinlich dachten sie, du hättest dir einen jüngeren Liebhaber zugelegt!« Er nahm sie in die Arme und drückte sie an sich. Samantha gab ihm einen Kuss auf die Wange, zauste ihm kurz durchs Haar und fühlte schmerzhaft ihr schlechtes Gewissen. Während sie sich hemmungslos mit einem Callboy der Fleischeslust hingegeben hatte, war Hans vor Sorge um sie fast vergangen! Der liebe, gute Hans!
    Sein schütteres Haar stand auf nette, jungenhafte Art vom Kopf ab, wenn Samantha, so wie eben, mit den Fingern hindurchfuhr. Er hatte sich frisch rasiert und trug seine Lieblingskluft: elegante, lässige Bundfaltenhose und das unvermeidliche Poloshirt, diesmal eins von Ralph Lauren. Dazu bequemes, fußfreundliches Schuhwerk von Tod’s.
    »Ich war schon um halb zehn zu Hause«, sagte er. »Theoretisch hätte ich es noch zum zweiten Teil der Vorstellung geschafft. Wie war es übrigens?«
    »Was?«, stammelte Samantha.
    »Na, die Oper.«
    »Ähm … gut«, sagte Samantha. »Sehr, sehr gut.«
    »Und danach? Habt ihr noch ordentlich einen draufgemacht?«
    Samantha wich einen Schritt zurück. »Wie meinst du das?«
    »Na, ihr wolltet doch noch in diese Tanzbar … Wie heißt sie gleich?«
    » Altes Bergwerk .«
    »Richtig. Wart ihr da?«
    Samantha nickte. »Ich geh mich mal eben umziehen.«
    »Ich will heute etwas Besonderes kochen«, sagte Hans eifrig. »Ein neues Lachsrezept.«
    Samantha spürte den Kaffee in ihren Eingeweiden gluckern. Allein der Gedanke an Essen drehte ihr den Magen um.
    *
    »Hör mal, du kannst unmöglich erwarten, dass ich drei Wochen lang auf ihn aufpasse«, sagte Eddie entnervt. »Und vielleicht könntest du ihm verbieten, ständig an meinem Computer rumzufummeln. Das Ding war echt teuer.«
    »Du bist sein Onkel. Sogar sein Patenonkel. Zu wem soll ich ihn sonst bringen? Und drei Wochen sind in null Komma nichts vorbei.«
    Diana drehte sich zu Andi um, der gerade im Begriff war, einen Gegenstand in das Laufwerk von Eddies PC zu schieben.
    »Nicht dein Bubu«, rief sie. »Der PC frisst dein Bubu, und du kriegst es dann nie wieder!«
    Eddie eilte zu seinem Neffen und riss ihm das vollgesabberte Nuckeltuch aus der Hand. »Das lassen wir lieber, Kumpel.«
    Andi schob bedenklich weit die Unterlippe vor. »Andis Bubu. Will haben.«
    Eddie nahm den Kleinen kurzerhand auf den Arm und drückte ihm das zerfledderte Mulltuch in die Hand. »Kannst du ihn nicht bei einer Freundin lassen? Und erzähl mir bloß nicht, dass du keine Freundinnen hast. Ich weiß zufällig ganz genau, dass es jede Menge davon gibt. Du verbringst ungefähr den halben Tag damit, sie anzurufen.«
    »Woher willst du das wissen?«
    Eddie hatte bis vor drei Jahren mit seiner Schwester zusammen gewohnt und wusste es daher genau. Sie hatteständig das Telefon blockiert, um mit allen möglichen Weibern zu tratschen.
    »Was ist mit Claudia?«, wollte er wissen. »Oder mit Ella? Oder Jeanette?«
    »Janine.«
    »Meinetwegen auch die. Und war da nicht auch noch eine Iris, mit der du immer ganz dicke warst? Wozu sind Freunde in der Not da?«
    »Sie können sich nicht um Andi kümmern, weil sie berufstätig sind.«
    »Und was ist mit mir? Ich bin auch berufstätig!«
    Diana musterte ihren Bruder mit unverhohlenem Missfallen. »Du jobbst nur zwischendurch, das ist etwas völlig anderes.«
    »Und was soll ich deiner Meinung nach mit dem Kleinen machen, wenn ich arbeite? Ihn mit in die Disco schleppen? Ihn bei den Aufnahmen irgendwo im Tonstudio festbinden?«
    »Das ist kein Problem. Wenn du nachmittags auf Achse bist, kannst du ihn bei Ella unterbringen. Über Nacht kannst du ihn im Bedarfsfall bei Iris lassen.«
    Eddie setzte den Kleinen wieder ab und tigerte durch den Raum. »Wie stellst du

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