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Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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Bauch, der aussah, als wollte sie gleich hier auf dem Spielplatz entbinden.
    »Sorry, das war eben ein Selbstgespräch«, sagte Eddie.
    Die junge Frau hob ihren Sohn aus dem Buggy, drückte ihm sein Buddelset in die Hand und schickte ihn zum Sandkasten. Andi blickte kurz auf, nahm den Neuankömmling dann gnädig in Empfang und fing an, ihm Sand über den Kopf zu schaufeln.
    »Ach du meine Güte«, sagte Eddie.
    »Lassen Sie ihn nur. Ich muss ihn nachher sowieso in die Wanne stecken.« Sie setzte sich neben Eddie und drückte sich die Hand ins Kreuz. »Ganz schön heiß heute, oder?«
    Er nickte. »Haben Sie noch lange bis zum Termin?«
    »Noch drei Tage.«
    Eddie musterte sie besorgt. Sie hatte doch wohl keine Wehen?
    Als hätte sie seine Gedanken gelesen, deutete sie auf ihre Handtasche. »Keine Sorge. Hab mein Handy immer dabei. Im Fall des Falles ist mein Mann in zehn Minuten hier.«
    »Sehr praktisch.«
    »Klar. Schließlich will er die Geburt nicht verpassen. Er fand es schon bei Tobi so toll. Waren Sie auch bei der Geburt dabei?«
    »Äh … nein.«
    »Schade. Es ist so ein unvergessliches Erlebnis. Auch für die Väter.« Neugierig schaute sie zum Sandkasten hinüber. »Der Kleine ist süß. Er ist Ihnen wie aus dem Gesicht geschnitten.«
    »Das liegt daran, dass ich meiner Schwester so ähnlich sehe«, erläuterte Eddie.
    »Wie bitte?«
    »Er ist mein Neffe.«
    »Ach so.« Die Frau lachte. »Ich hab gerade auf der Leitung gestanden.«
    Im Sandkasten gab es Streit. Andi und Tobi zerrten an einem Gegenstand und brüllten dabei aus Leibeskräften.
    »Was haben die beiden denn da?«
    »Ich seh’s nicht«, sagte Eddie. »Anscheinend haben sie was gefunden.«
    Andi gewann und riss den Gegenstand der Auseinandersetzung an sich, dann beäugte er ihn von allen Seiten, roch daran und biss schließlich hinein.
    Eddie sprang auf und legte die schätzungsweise zwanzig Meter bis zum Sandkasten in weniger als drei Sekunden zurück. »Was hast du da, Andi?«
    Sein Neffe blickte vergnügt zu ihm auf, den Mund voller Sand und matschiger Apfelbrocken.
    Eddie nahm ihm das vergammelte, angegessene und gründlich mit Sand panierte Ding weg und warf es ins Gebüsch. »Das ist pfui . Hat jemand hier vergessen.«
    »Essen«, heulte Andi anklagend.
    Eddie schaute auf die Uhr. »Scheiße. Du hast Recht, es ist schon Nachmittag, und du hast noch nichts zwischen die Kiemen gekriegt.«
    »Ssseiß«, bestätigte Andi.
    *
    An diesem Abend brauchte Samantha weder ein Video noch sonstige Hilfsmittel, um ihre Fantasien anzuregen. Sie musste nur die Augen schließen und an letzte Nacht denken.Den ganzen Tag über hatte sie es mit einiger Mühe geschafft, ihren Seitensprung zu verdrängen, doch in dem Moment, als sie ins Bett stieg, war es damit vorbei.
    Diesmal trug sie kein neckisches, durchsichtiges Nachthemdchen, sondern ein schlichtes, altmodisches Bustier und einen Slip im Liebestöterformat. Rein äußerlich war ihr sicher nicht viel anzusehen, aber in ihrem Inneren herrschte der reinste Aufruhr.
    Ihr wurde kochend heiß, als sie daran dachte, was Eddie mit ihr angestellt hatte. Je länger sie darüber nachdachte, umso mehr Einzelheiten fielen ihr wieder ein. Sie hatte ihn Dinge tun lassen, die sie nie einem Mann erlaubt hatte. Und sie wäre dabei fast vergangen vor Wollust! Anscheinend steckte in ihr eine gewisse lasterhafte Ader, von der sie vorher nie etwas bemerkt hatte. Oder lag es am Alkohol? Vielleicht sollte sie einfach nur öfter ein Gläschen Sekt trinken. Oder Wodka?
    Nein, dachte sie dann. Es hatte nicht am Alkohol gelegen, sondern an Eddie. Er hatte etwas an sich gehabt, das sie nicht benennen konnte. Etwas Betörendes war von ihm ausgegangen, eine Art magnetischer Sog, der sie völlig mitgerissen hatte. Samantha erinnerte sich plötzlich auch wieder, wie aufgewühlt er in der Oper ausgesehen hatte. Wie jemand, der gleichzeitig Schmerzen und große Freude fühlt. Samantha hatte das noch nie bei einem anderen Menschen gesehen. Hinterher hatte er es lässig abgetan, aber Samantha begriff auf einmal, dass diese Opernvorstellung für ihn eine Offenbarung gewesen sein musste.
    So wie sie selbst ebenfalls eine erlebt hatte – später bei ihm zu Hause.
    Samantha schloss die Augen und stöhnte, weil die Bilder der vergangenen Nacht so hartnäckig in ihrem Kopf kreisten.
    Ausgerechnet an diesem Abend hatte Hans sich vorgenommen, ihr Liebesleben aufzufrischen.
    Er hatte geduscht und sich rasiert, bevor er ins Bett kam, für

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