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Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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zurückzublicken.
    *
    Samantha und Babette trafen sich, um gemeinsam zu sündigen. Es passierte nicht oft, dass sie sich dazu hinreißen ließen, denn die Konsequenzen konnten grausam sein, wenn sie es öfter als ein-, zweimal im Monat taten.
    »Gott, ist das lecker«, stöhnte Babette. »Ich glaube, ich schaffe noch ein Stück.«
    »Das ist doch schon dein zweites«, sagte Samantha. Ihr selbst reichte heute ein Stück Torte, obwohl sie vorhin beim Betreten der Konditorei noch das Gefühl gehabt hatte, eine ganze Orangen-Marzipantorte auf einmal verschlingen zu können. Normalerweise schaffte sie lockerzwei Stückchen, vor allem, wenn sie starke Frusterlebnisse bewältigen musste.
    »Wenn das Wetter wieder besser wird, könnten wir uns zum Joggen verabreden«, sagte Babette.
    »Das hast du beim letzten Mal auch gesagt, und das Wetter war zwei Wochen lang spitze. Und du hast praktisch pausenlos gejammert, wie fett du schon wieder bist.«
    Babette seufzte. »Na gut. Dann eben nicht.« Sie vertilgte den letzten Bissen ihrer Schoko-Eierlikörtorte und bestellte noch einen Cappuccino mit einer Extraportion Sahne.
    »Jetzt kommt’s auf die vierhundert Kalorien auch nicht mehr an«, sagte sie.
    Samantha beschränkte sich auf Mineralwasser. Sie hatte kurz überlegt, ob sie nicht vielleicht ein klitzekleines Gläschen Prosecco vertragen konnte – beim letzten Mal hatte sie so ungeheuer gute Laune davon bekommen, die ganze Welt hatte plötzlich in einem rosa Licht geleuchtet –, doch da sie inzwischen wusste, welche Tücken sich außerdem im Alkohol verbergen konnten, hatte sie Abstand davon genommen.
    »Im Prinzip bin ich also in dreifacher Hinsicht geliefert«, beendete sie ihre Zusammenfassung, mit der sie Babette einen Überblick über ihre katastrophale neue Situation verschafft hatte.
    »Ich finde nicht, dass das Problem unlösbar ist«, meinte Babette. »Es ist im Grunde nicht so schwierig.« Sie zählte die einzelnen Punkte an den Fingern ab. »Erstens musst du dafür sorgen, dass Hans übers Wochenende verschwindet, damit du freie Bahn hast, um bei euch zu Hause ein nettes Dinner steigen zu lassen. Zweitens engagierst du noch mal diesen Joseph Scheuermann für das Event. Und drittens besorgst du dir auf die Schnelle ein Angebot füreinen Sonderposten Lattenroste im Möbelmarkt, dann hast du was in der Hand, wenn die Russen deswegen fragen.«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung von Lattenrosten.«
    »Musst du ja auch nicht. Zieh dir aus dem Internet ein paar Beschreibungen und trichtere sie diesem Joseph ein. Er ist ja derjenige, der sie angeblich produziert. Außerdem geht es nicht um die Lattenroste, sondern in erster Linie um die Bäder, also musst du möglichst schnell auf dieses Thema überleiten. Das kriegst du schon hin.«
    »Und wie stellst du dir vor, dass ich Hans mal eben übers Wochenende wegschicke? Wohin denn – und mit welcher Begründung?«
    »Er könnte zum Beispiel seine Mutter besuchen.«
    »Die ist vorletztes Jahr gestorben.«
    »Ach so.« Babette überlegte angestrengt, während sie die Sahne von ihrem Cappuccino löffelte. »Ich hab’s. Er muss zu einem Golfturnier fahren.«
    So schlau war Samantha auch schon gewesen. Sie hatte sich erkundigt. Fehlanzeige.
    »Im Moment finden keine statt. Erst wieder nächsten Monat. Das wird nichts. Ich kann also einpacken.«
    »Du gibst viel zu schnell auf. Überlass das mir. Ich werde mich darum kümmern. Mir wird schon etwas einfallen.«
    »Und was?«
    »Vertrau mir einfach, Sam. Habe ich dich je im Stich gelassen?«
    Samantha dachte nach, dann nickte sie. »Vor drei Jahren, als wir in Badgastein Skilaufen waren. Du hast diesen windigen Klaus-Peter kennen gelernt und bist mit ihm nach Berlin abgerauscht. Und ich musste eine Woche allein auf die Piste.«
    »Das waren hormonelle Ausfallerscheinungen, so was kannst du nicht mitzählen.«
    »Ich kann nicht kochen«, sagte Samantha. »Wie soll ich ein Dinner geben, wenn Hans nicht da ist?«
    »Bestell etwas. Es gibt Restaurants, die bieten als Service an, bei dir zu Hause zu kochen und zu servieren. Es nennt sich Dinner-at-home . Nicht ganz billig, aber superb. Warte mal. Ich hatte doch da irgendwo noch eine Karte …« Babette wühlte in ihrer Handtasche.
    »Du hast anscheinend für jede Gelegenheit eine Karte«, sagte Samantha verdrossen.
    Babette grinste. »Sei einfach froh, dass es mich gibt.«
    »Bin ich ja auch. Aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, wie das alles klappen soll.«
    »Gerade die

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