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Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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Warum, um Himmels willen, fühlte er plötzlich diesen albernen Trieb, triumphierend zu grinsen?
    »Es ist übrigens sehr praktisch, dass ich dir hier treffe«, sagte Samantha. »Ich wollte mich schon längst bei dir gemeldet haben.«
    Jetzt konnte Eddie den Drang zu lächeln nicht länger unterdrücken. »Ich mich auch bei dir«, sagte er. Sein Herz klopfte schneller. Sie hatte ihn wiedersehen wollen! Und er selbst war ganz wild darauf gewesen, sie ebenfalls wiederzusehen, auch wenn er es nie hatte wahrhaben wollen. Was hatte er sich eigentlich die ganze Zeit vorgemacht? Er brauchte sie ja nur anzuschauen und bekam schon zittrige Knie!
    Samantha wischte sich eine Haarsträhne aus der Stirn.
    »Ich habe neulich Dmitri getroffen, und er ist immer noch an der Sache mit den Lattenrosten interessiert.«
    »Wolltest du dich deshalb bei mir melden?«, fragte Eddie.
    »Ja, natürlich. Und warum wolltest du dich bei mir melden?«
    »Weil ich immer noch deinen Schuh habe«, sagte Eddie prompt. Er hatte wieder sein Pokerface aufgesetzt.
    »Mit den Lattenrosten ist es folgendermaßen …«, begann Samantha.
    »Ich weiß nicht, ob das was für mich ist«, fiel Eddie ihr ins Wort.
    »Doch, bestimmt!«, rief Samantha eifrig aus. »Lass mich dir erst mal alles erzählen!«
    Mit unbewegter Miene und vor der Brust verschränkten Armen hörte Eddie sich ihren Vortrag an. Gestenreich und mit leuchtenden Augen erzählte sie von russischem Holz, arbeitslosen deutschen Schreinern und einer unbenutzten Fabrikhalle, die zufällig ihm gehörte. Sie sprach von einem internationalen Joint Venture, Lieferverträgen, Zollvorschriften, Handelsabkommen und Qualitätszertifikaten.
    »Die Frage ist natürlich, ob wir uns von Anfang an nur auf ein Modell konzentrieren oder gleich eine ganze Produktpalette in Angriff nehmen«, meinte sie. »Vom Holz her müssen dieselben Anforderungen erfüllt sein, das spielt keine große Rolle dabei. Wichtig ist, dass wir nur gute, hochverdichtete Hölzer nehmen, die nicht zu spröde und gut spannbar sind, das müssen wir natürlich vorher entsprechend testen. Die preiswertere Variante wäre ein Rost mit Federholzleiste, die fest auf einen Rahmen montiert wird. Jede Latte ist aus mehreren Holzschichten verleimt und in beweglichen Trägerelementen aufgehängt …«
    »Seit wann verstehst du so viel von Holz?«
    »Ich habe mich informiert«, sagte Samantha achselzuckend. »Also, was jetzt die verschiedenen Variationen betrifft, wäre vorab klarzustellen, ob wir auch das Segment mit den verstellbaren Ausführungen bedienen wollen oder ob wir beispielsweise auch Mittelzonenverstärkungen anbieten.«
    »Warte mal«, sagte Eddie langsam. »Du sagst immer wir . Was genau müsste ich bei der ganzen Sache machen?«
    »Äh … ich dachte, das hätte ich dir gerade erklärt.«
    »Erklär es mir noch mal, und vergiss dabei nicht, dass ich im Vergleich zu dir ein Blödmann ohne Abitur und Studium bin.«
    Es machte Samantha zornig, dass er so von sich sprach. In ihren Augen hatte er keinen Grund, sich für irgendetwas zu schämen. Sie hatte in ihrem Leben nur wenige Menschen kennen gelernt, die sie für echte Persönlichkeiten hielt. Eddie war einer davon. Samantha hätte ihm gern gesagt, wie sie ihn sah, doch sie war ziemlich sicher, dass er nichts davon hören wollte. Er war ebenso dickköpfig wie empfindlich.
    »Du musst nichts dabei tun«, sagte sie ehrlich. »Außer die Halle zur Verfügung zu stellen. Und ein, zwei Gespräche mit Dmitri führen, weil du ja quasi der Fabrikant bist und die wichtigsten Produktionsmittel stellst. Um alles andere würde ich mich kümmern. Gewerbeschein, Ausfuhrerklärungen, behördliche Genehmigungen, Verträge und so weiter. Mit Alexander Damaschke habe ich schon alles besprochen, er ist begeistert von der Idee. Es wäre natürlich für ein paar Stunden jeden Tag ziemlich laut bei dir im Loft, wegen der Maschinen. Aber von dem Geld, das die ganze Sache dir einbringt, könntest du bequem irgendwo anders wohnen, wenn du willst.«
    »Wenn ich will«, echote er, während er sie eingehend betrachtete.
    Samantha sah seinen Gesichtsausdruck und konnte seine Skepsis fast mit Händen greifen.
    Ich tu das nur für dich!, hätte sie am liebsten gerufen, doch sie verkniff es sich im letzten Moment.
    »Es wäre eine Chance«, sagte sie ruhig.
    »Für dich oder für mich?«
    »Ich denke, es ist für uns beide eine.«
    Eddie musterte sie spöttisch. »Willst du das jetzt unbedingt durchziehen, weil du das

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