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Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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mit den Pissoirs nicht hingekriegt hast? Ich dachte, du wolltest diese Bäder-Firma übernehmen.«
    Samantha holte Luft. »Ich arbeite seit Monaten nicht mehr dort.«
    Eddie nickte, als hätte er es gewusst. »Also hast du was Besseres aufgetan – die Sache mit den Lattenrosten. Darauf warst du ja neulich schon so scharf.«
    »Eddie, diese Gelegenheit kommt für dich vielleicht nicht so schnell wieder«, sagte Samantha eindringlich. »Du musst auch an deine Kinder denken! Sie werden größer, und was sie erst kosten, wenn sie ihre Schuhe selbst aussuchen können, kannst du dir jetzt vielleicht noch gar nicht vorstellen! Ganz zu schweigen von einer vernünftigen Ausbildung! Du musst nicht nur an deine, sondern auch an ihre Zukunft denken! Sicher, du sorgst gut für sie, und vielleicht kannst du das noch ein paar Jahre durchhalten, wenn du gesund bleibst und äh … aufpasst.«
    »Was meinst du damit?«, wollte Eddie stirnrunzelnd wissen.
    Samantha hob ergrimmt die Hände. »Du weißt genau, wovon ich rede! Dein Beruf ist mit einem eingebauten Verfallsdatum behaftet! Wusstest du, dass über dreißigProzent aller Männer um die vierzig erste unverkennbare Anzeichen von Impotenz aufweisen? Es kann auch schon wesentlich früher anfangen! Und die Kinder werden irgendwann alt genug sein, um zu merken, womit du ihren Unterhalt finanzierst! Was glaubst du, was sie zu einem Vater sagen werden, der sein Geld damit verdient, dass er …« Sie stockte. Nein, sie konnte es nicht aussprechen. Nicht das. Egal wie sehr es sie erboste, dass er offenbar so leichtfertig die ihm angebotene Chance ausschlagen wollte. Sie ließ den Kopf hängen und schaute auf die Kappen ihrer Turnschuhe.
    Eddie starrte sie an. Er hätte sie einmal mehr erwürgen mögen. Wie konnte es immer nur passieren, dass sie jedes Mal an diesen Punkt kamen?
    »Okay«, hörte er sich sagen. Er blickte auf ihren gesenkten Scheitel und fragte sich, welcher Teufel ihn gerade ritt, dass er bei diesem hirnverbrannten Blödsinn mitspielte. Er wusste nicht, warum er es tat ; er spürte nur, dass er etwas herausfinden musste, und das ging nur auf diesem Wege.
    Samantha hob den Kopf und schaute ihn ungläubig an.
    »Du bist dabei?«
    »Sag ich doch, oder?«
    »Dann gehen wir Samstagabend essen«, rief sie erleichtert aus. »Ich werde Dmitri gleich nachher anrufen und ihm Bescheid sagen! Und ich lasse dir natürlich noch heute alle Unterlagen zukommen. Lies es dir einfach durch. Die wichtigen Sachen sind unterstrichen.«
    »Wieder mal«, konstatierte er.
    Samantha lächelte reumütig, dann nickte sie. »Du wirst es nicht bereuen, Eddie!«
    In dem Punkt irrte sie sich höchstwahrscheinlich, aberEddie hatte im Augenblick keine Lust, darüber nachzudenken. Dazu blieb später noch genug Zeit.
    Wütendes Babygezeter riss ihn aus seinen düsteren Gedanken.
    »Ich glaube, deine Söhne versuchen gerade, deine Tochter einzugraben«, sagte Samantha. »Nicht doch, ihr kleinen Monster, sie erstickt, wenn ihr so viel Sand über ihren Kopf schaufelt!«
    »Leon Monster«, behauptete Andi. Leon wollte das nicht auf sich sitzen lassen und donnerte Andi sein Eimerchen auf den Kopf. Beide fingen an zu heulen und ließen sich nur mühsam beruhigen. Immerhin hatte Evita aufgehört zu schreien. Dafür hatte sie den Mund voller Laub und kaute angeregt darauf herum.
    Samantha half Eddie dabei, die Kleine vom Sand zu befreien, und spendierte ein Papiertaschentuch zum Wegwischen der Tränen und des Drecks.
    »Ich mach mich auf die Socken«, sagte Eddie, während er Evita in ihren Buggy hievte und das Sandspielzeug zusammenpackte. »Es wird langsam kühl.«
    »Wir sehen uns dann ja spätestens Samstag«, meinte Samantha, eine winzige Spur von Unsicherheit in der Stimme.
    Worauf du dich verlassen kannst, dachte Eddie.
    »Klar«, sagte er. »Ich ziehe auch den Anzug an.«
    *
    Den Kopf voller Gedanken, joggte Samantha anschließend auf direktem Wege zurück zu ihrer Wohnung. Drei Kinder, dachte sie. Er hat drei Kinder!
    Wieder kam ihr das fette Kreuz aus dem längst entsorgten Kalender in den Sinn. Es hätte nicht viel gefehlt, undes hätte sich noch ein vierter Zwerg dazugesellt. Ob Eddie den dann auch mit auf den Spielplatz genommen und ihm beigebracht hätte, aufs Töpfchen zu gehen? Wie auch immer, wenn er jedes Mal so sorglos zu Werke ging, würde er in ein paar Jahren wahrscheinlich eine ganze Grundschulklasse mit seinen Abkömmlingen bestücken können.
    Eine weitere Frage nagte an Samantha. Ob Leon

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