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Wenn Frauen nicht mehr lieben

Wenn Frauen nicht mehr lieben

Titel: Wenn Frauen nicht mehr lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Julia Fischkurt
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Ruf und schon gar nicht so schlecht, wie selbstverliebte oder selbstverhaßte Frauenrechtlerinnen der alten Schule sie machen.: Mit einem Wort. Männer sind fast in Ordnung.
    Aber sie haben ein entscheidendes Standortproblem. Sie sind allein. Wären sie nicht so allein gelassen (von Frauen), könnten sie zeigen, was sie können. So können sie nur, was sie zeigen. Und das zielt immer darauf ab, Frauen zu gefallen. Und weil Männer feige sind (daraus machen Frauen Schlagertexte), wagen sie nicht den Durchbruch zu sich selbst. Sie brechen immer nur auf, um bei den Frauen anzukommen.« (Berndt Schulz, Die Frauen sind an allem schuld)
    Nicht nur Frauenrechtlerinnen der alten Schule lassen die Männer hinter sich und damit allein, ganz normale Frauen auch, von ein paar wenigen kostbaren Frauen-exemplaren ausgenommen, dotiert mit der aussterbenden Liebesfähigkeit, die die Liebe zum Mann in die Liebe zum Leben einschließt. Und die auch noch Dankbarkeit zu empfinden in der Lage sind. Nicht nur Männern gegen-
    über, aber auch ihnen gegenüber. Nur sind diese Frauen eine solche Rarität, daß selbst der beste Spürhund sie nicht mehr finden kann. Und dann sind sie bereits so von Männern umzingelt, daß es für den normal sterblichen Mann ohnehin hoffnungslos ist, an diese kostbaren Geschöpfe heranzukommen. Den Männern bleibt demnach nichts anderes übrig, als sich mittels Lektüre die Ersehnte herbeizudenken, um dann nachts in unruhige Träume zu verfallen oder sich die Sehnsucht nach der liebenden Frau 33

    mit Arbeit abzugewöhnen. Frauen sagen dann. »Der ist auch so ein Workaholic. Mit dem kann man sowieso nichts anfangen.« Und wiederum sind diese Männer allein.
    Schließlich haben sie es sich so eingebrockt.
    Was, um Gottes willen, muß der Mann alles leisten, tun und lassen und begehren, und auf was muß er verzichten, damit die Frau ihn so liebt, wie er ist? Und was muß er alles tun, damit die Frau ihn in seiner Existenz auf dieser Welt versteht? Nämlich als jemand, der von einer Frau geboren wurde, dem die größte Macht auf dieser Welt in Frauenform erstmals begegnet ist, der von einer Frau seit Kindsbeinen zurechtgewiesen, verachtet oder vergöttert wurde, der dann auf die Mutter verzichten und sich mit dem Vater identifizieren mußte, für den das Liebesobjekt im späteren Leben also demnach immer Mutter und Frau zugleich ist? Die Frau ist da viel freier. Sie kann das Liebesobjekt wechseln (von der Mutter zum Vater und später zum Mann), was sie aber nicht daran hindern wird, ihre »Mutterprojektionen« auf ihren Mann auszuüben. Der Mann hat es da viel schwerer – gerade weil seine Geliebte das gleiche Geschlecht hat wie die wahrhaft allmächtige Mutter seiner frühen Kindheit. Sollte die Frau jetzt entgegnen, er könne für diese Unterscheidung sehr wohl auch mal seinen Verstand benützen, so kennt sie die Sprache des Unbewußten nicht. Denn diese funktioniert nicht nach Gesetzen der Verstandeslogik, hat aber sehr wohl die Spuren der mütterlichen Liebe eingraviert. Daß da auch mal was schiefgehen kann, dürfte jedem klar sein.
    Besonders wenn die Mutter sich als Diktatorin erwies, wird der mit der Mutter identifizierte Mann von der Frauendiktatur nur schwer Abschied nehmen können.
    Entweder wird er selbst zum Tyrannen, oder er wird sich zu einer Frau gesellen, die ihn funktionalisiert und über ihn bestimmt.

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    Im übrigen hat sich die Funktionalisierung des Mannes auch sonst verbreitet wie ein Virus. Männer werden nicht mehr geliebt, sie werden nur noch gebraucht, als Geldverdiener, als Väter, als Rasenmäher. Daß sie dabei einsam sind, kümmert kaum eine Frau. Wenn sie dennoch wagen, sich vorsichtig über ihren traurigen Seelenzustand zu äußern, kommt der Frau nichts Besseres in den Sinn, als ihrem Mann die Adresse einer bekannten Psychotherapeutin in die Hand zu drücken, in der Hoffnung selbstverständlich, diese Frau werde ihn kraft ihrer Autorität als Fachperson eines Besseren belehren und ihn zu dem Mann machen, den sich Frau wünscht. Wenn der Mann Glück hat, findet er einen Therapeuten, der die wahren Probleme erkennt. Ansonsten, und das ist sehr oft der Fall, wird an ihm so viel herumgedoktert, daß er in seiner Identität nur noch mehr geschädigt aus der Therapie herausgeht.
    »Nein, es ist hoffnungslos. Es wird so bleiben wie bisher. Die Männer stehen allein gelassen am Abgrund und lärmen zur anderen Seite hinüber, wo die Frauen ihre Pirouetten drehen. Liebe ist

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