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Wenn Frauen nicht mehr lieben

Wenn Frauen nicht mehr lieben

Titel: Wenn Frauen nicht mehr lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Julia Fischkurt
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verschieden sind von weiblichen Qualitäten, läßt die Einsamkeit der Männer stetig ansteigen und treibt sie je länger je mehr in die noch gebliebene Sphäre der Arbeitswelt, in der Hoffnung, diese fehlende Anerkennung vielleicht wenigstens dort zu finden. Oder sie begeben sich in bestimmte Lokale, in denen man ihnen für Geld gern und lange zuhört. Die Anerkennung mag dort kommen, sie ist aber nur ein Zehntel von dem wert, was ihre Frau ihnen bieten könnte, würde sie die Augen auftun.

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    4. Die Heimatlosigkeit des heutigen
    Mannes
    Die Position des Mannes kommt heute einer Schul-jungenstellung gleich. Die in Entwertung, sprich Verachtung umgekippte jahrhundertealte Idealisierung des Mannes verdankt ihre Tradition dem Bild eines gott-vaterhaften Beschützers der Frau. Einem Retter in der Not, einem Allroundbefreier und Bodyguard. Da der Mann infolge seiner menschlichen Natur aber kein Gott und auch kein Übermensch ist, der Frau also nicht stets hilfskräftig zur Seite stehen kann, sondern auch seine eigenen Sorgen und Alltagslasten hat, ist die Frau sehr oft in ihren Erwartungen an den Mann enttäuscht. Zudem ist sie in ihrem weiblichen Stolz gekränkt. Hatte sie doch gehofft, der Mann würde sie auf Händen tragen, ihr Selbst erhöhen, ihr wie einer Prinzessin den roten Teppich ausrollen und ihr auch all jene Freiheiten zugestehen, von denen sie schon immer als kleines Mädchen geträumt hat.
    Außerdem hatte sie damit gerechnet, er würde ihr einen Großteil ihrer Lasten abnehmen, für die Familie sorgen (nicht nur finanziell), sondern auch seine gesamte Freizeit für Kinder und Frau opfern. Sie denkt, sie habe ein Recht auf seine Person. Vor allem möchte sie einen Ausgleich, in der Annahme, er habe es so spannend und toll in seinem Berufsleben, er sei ganz unabhängig und frei, derweil sie sich zu Hause mit den Kindern herumquälen muß, hat sie den Anspruch auf die Einsicht ihres Mannes, daß er seine Frau schuldgemäß für diese Qual entschädigt. Schließlich hatte sie auch die Schmerzen der Geburt zu tragen, für die jede Frau heute meint, entschädigt werden zu müssen, auch vom Vater Staat. Für dieses ihr von der Natur 39

    zugefügte »Leid« will die Frau eine Rückerstattung. Der Mann soll dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Von den Geburtsqualen seiner Teuersten läßt er sich – außer er ist zufällig selbst Frauenarzt – immer sehr beeindrucken.
    Er ist oft auch ahnungslos darüber, wieviel Lust die Frau dabei erleben kann, während er tapfer seinen Gebär- und Stillneid zu bekämpfen hat. Oft ist er auch bereit, die Frau zu bedauern und sie entsprechend zu entschädigen. Seine Dankbarkeit über das geschenkte Leben versteht sich von selbst. Darüber hinaus aber wird er ab sofort zu hören bekommen, wie viel die Frau jetzt entbehren muß und wie schwer sie es im Leben hat. Kein Wort wird fallen über den heimlichen Genuß der jungen Mutter. Und spätestens jetzt wird der Mann unter erheblichen Schuldgefühlen zu leiden haben.
    Diese Haltung einer versteckten Idealisierung, vordergründig aber offen gezeigten Verachtung des Mannes durch die Frau, sitzt tief. Sie geht einher mit der häufig anzutreffenden Distanzierung von der eigenen Mutter, ihrer Geringschätzung und der nie enden wollenden Ablösung von ihr. Was man von ihr nicht bekommen hat oder nicht mehr bekommen kann, das will man jetzt vom Ehemann.
    Der heimlichen Vergötterung des Mannes steht ein geknechteter Gott gegenüber. Ein Gott muß es alleweil sein, denn wie sonst könnten Frauen von den Männern so viel erwarten, so viel einfordern? Mit einem Ansturm von Vorwürfen hoffen sie, von diesem geknechteten Gott endlich erhört zu werden. Der Versuch der Frauen, den Kreis zu quadrieren, von den Männern Unmögliches zu verlangen, ist aber auf lange Sicht zum Scheitern verur-teilt. Die Forderungen der Frauen an die Väter etwa gehen an den elementarsten psychologischen Erkenntnissen vorbei, nach denen die berufliche Identität die Hauptiden-40

    tität des Mannes ist. Wird diese durch den Teilzeitvaterjob in Mitleidenschaft gezogen, leidet der Mann, und infolgedessen die ganze Familie. Indes panzern sich die Männer immer mehr in Schweigen ein. Und die ehelichen Beziehungen werden unleidlicher von Tag zu Tag.
    Es sieht ganz so aus, als hätten Frauen noch nie etwas von einem »Respektraum« zwischen Menschen gehört.
    Natürlich gibt es etliche Frauen, die toll mit ihren Männern umgehen, vor denen man nur den Hut ziehen

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