Wenn Frauen zu sehr lieben
Finanzen, Zeit, Transportmittel –, ohne ihn zur Mitwirkung (oder als Entschuldigung!) heranzuziehen. Wenn Sie jetzt einwenden, dass Ihre Pläne ohne seine Mitarbeit nicht realisierbar sind, dann denken Sie einmal darüber nach (und spinnen Ihre Gedanken vielleicht mit einer guten Freundin weiter), wie Sie dies bewerkstelligen würden, wenn Sie Ihren Partner nie kennengelernt hätten. Sie werden feststellen, dass es Ihnen sehr wohl möglich ist, Ihr Leben neu aufzubauen, ohne dabei von ihm abhängig zu sein – Sie können von einer Menge Ihrer anderen Möglichkeiten Gebrauch machen.
Sich selbst zu fördern heißt, die eigenen Interessen aktiv zu verfolgen. Wenn Sie über eine lange Zeit allzu sehr mit ihm beschäftigt waren und inzwischen überhaupt kein eigenes Leben mehr führen, dann sollten Sie die verschiedensten Möglichkeiten wahrnehmen, um herauszufinden, was Ihnen am meisten zusagt. Frauen, die zu sehr lieben, fällt dies gewöhnlich nicht leicht. Wenn Sie aus Ihrem Partner Ihre Lebensaufgabe gemacht haben, mag es Ihnen unangenehm sein, Ihre eigene Person plötzlich in den Mittelpunkt zu stellen und aufzuspüren, was für Ihre persönliche Weiterentwicklung am besten ist. Sie sollten dazu bereit sein, jede Woche mindestens eine ganz neue Aktivität auszuprobieren. Betrachten Sie das Leben einmal als kaltes Buffet, von dem Sie viele verschiedene Häppchen Erfahrung kosten, um herauszufinden, was Ihnen am besten schmeckt.
Sich selbst zu fördern bedeutet, Risiken einzugehen: unbekannten Menschen zu begegnen, seit Jahren zum ersten Mal wieder ein Klassenzimmer zu betreten, eine Reise allein zu unternehmen, eine Arbeitsstelle zu suchen … all das zu tun, was Sie eigentlich schon seit langem tun wollten, wozu Sie aber nie den Mut aufbringen konnten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um diesen Schritt nach vorn zu wagen. Im Leben gibt es keine Fehler, nur lehrreiche Erfahrungen, also gehen Sie hinaus in die Welt und lernen Sie etwas von dem, was das Leben Ihnen beibringen kann. Lassen Sie sich von Ihrer Selbsthilfegruppe Ermutigung und Feedback geben. (Versuchen Sie nicht, sich von Ihrem Partner oder der dysfunktionalen Familie, aus der Sie stammen, Ermutigung zu holen; denn für diese Menschen ist es notwendig, dass Sie die Alte bleiben, damit auch sie die Alten bleiben können. Gefährden Sie sich und Ihr persönliches Wachstum nicht dadurch, dass Sie sich bei ihnen anlehnen.)
Was erfordert das?
Zunächst einmal sollten Sie jeden Tag zwei Dinge tun, die Sie nicht tun wollen. Dadurch fordern Sie sich und erweitern Ihre Vorstellung davon, wer Sie sind und wozu Sie fähig sind. Treten Sie mutig für Ihre Interessen ein, selbst wenn Sie sich lieber vormachen würden, es sei nicht so wichtig; tauschen Sie eine minderwertige Ware um, selbst wenn Sie sie lieber wegwerfen würden; erledigen Sie den Telefonanruf, den Sie eigentlich lieber noch einmal aufschieben würden. Lernen Sie, in Ihren Interaktionen mehr an Ihr eigenes Wohl und weniger an das anderer zu denken. Sagen Sie nein, um sich selbst einen Gefallen zu tun, und nicht ja, um anderen Menschen einen Gefallen zu tun. Machen Sie klar, was Sie wollen, und riskieren Sie es, zurückgewiesen zu werden.
Lernen Sie, sich selbst zu beschenken. Schenken Sie sich Zeit, schenken Sie sich Aufmerksamkeit, schenken Sie sich materielle Dinge. Wenn Sie sich konsequent jeden Tag etwas kaufen, können Sie dabei eine Menge über Selbstliebe lernen. Diese Geschenke brauchen nicht teuer zu sein; denken Sie einmal nicht an das Praktische, sondern an das Luxuriöse; Sie sollen schließlich üben,
sich selbst
zu verwöhnen. Wir müssen lernen, uns an uns selbst zu wenden, wenn wir etwas Gutes bekommen wollen, und mit dieser Übung tun Sie dafür den ersten Schritt.
Wenn es Ihnen hingegen nicht schwerfällt, für sich selbst Geld auszugeben, wenn Sie sogar zwanghaft einkaufen und Geld ausgeben, um Ihre Wut oder Ihre Depression niederzuhalten, dann muss diese Übung für Sie in eine andere Richtung gehen. Verwöhnen Sie sich mit neuen Erlebnissen, statt noch mehr materielle Dinge (und mehr Schulden) anzuhäufen. Gehen Sie im Park spazieren, wandern Sie in den Bergen oder besuchen Sie den Zoo. Halten Sie inne und betrachten Sie einen Sonnenuntergang. Das Wichtigste ist zunächst, an sich selbst und all das zu denken, womit Sie sich beschenken wollen. Später werden Sie dann das Gleichgewicht von Geben und Nehmen halten können. Es fällt uns gewöhnlich sehr leicht,
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