Wenn Frauen zu sehr lieben

sich wahrscheinlich dafür verantwortlich gefühlt, Ihre Frustration und Ihr Leiden aufzufangen. Wenn Sie besser für sich selbst sorgen, werden auch Ihre Kinder besser für sich selbst sorgen können.)
     
    Jetzt können Sie entschieden ja oder nein sagen, denn Sie wissen, was Sie wollen.
     
    Der Rollenwechsel von der selbstlos-fürsorglichen zur selbstbewusst-egoistischen Frau ist radikal; höchstwahrscheinlich werden sich daraufhin die Rollen in all Ihren Beziehungen ebenfalls verändern, damit sich ein neues Gleichgewicht herstellen kann. Wenn Ihr Partner diesen Rollenwechsel nicht verkraftet, wird er Sie möglicherweise verlassen, um eine Frau zu suchen, die das verkörpert, was Sie einmal waren – und Sie sind am Ende Ihres Genesungsprozesses nicht mehr mit dem alten Partner zusammen.
    Doch je mehr Sie sich selbst lieben können, desto eher wird sich jemand von Ihnen angezogen fühlen, der liebesfähig ist. Wenn wir gesünder und ausgeglichener sind, ziehen wir auch gesündere und ausgeglichenere Partner an. Wenn wir weniger bedürftig sind, wird unseren Bedürfnissen in größerem Ausmaß entsprochen. Wenn wir die Rolle der überfürsorglichen Mutter abstreifen, schaffen wir dadurch die Möglichkeit, dass uns jemand Fürsorge entgegenbringt.
    10. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen und Lernprozessen teilhaben.
    Was bedeutet das?
    Es bedeutet die ständige Erinnerung daran, dass dies der letzte Schritt in Ihrem Genesungsprozess ist, nicht der erste. Übergroße Hilfsbereitschaft und Konzentration auf andere ist Bestandteil unserer Krankheit; Sie müssen also erst sehr hart an Ihrer eigenen Genesung gearbeitet haben, bevor Sie diesen Schritt wagen.
     
    Es bedeutet, dass Sie den Neuankömmlingen in Ihrer Selbsthilfegruppe vermitteln, wie Ihr Zustand früher war und wie er heute ist. Es bedeutet, dass Sie erläutern, was Ihnen genutzt und was Sie weitergebracht hat; es bedeutet nicht, dass Sie Ratschläge geben, Namen nennen oder Schuldzuweisungen vornehmen. An diesem Punkt Ihrer Genesung wissen Sie, dass es Ihnen nicht hilft, wenn Sie andere beschuldigen.
     
    Es bedeutet auch, dass Sie dazu bereit sind, mit einem anderen Menschen, der aus ähnlichen Verhältnissen stammt oder etwas Ähnliches wie Sie durchgemacht hat, über Ihre eigene Genesung zu sprechen, ohne ihn dazu nötigen zu müssen, das zu tun, was Sie getan haben, um gesund zu werden. Bestimmendes und kontrollierendes Verhalten ist hier genauso wenig angebracht wie in Ihrer Beziehung.
     
    Es kann bedeuten, dass Sie Zeit darauf verwenden, anderen zu helfen, indem Sie beispielsweise ehrenamtlich in einer Notrufgruppe mitarbeiten oder sich mit einer Frau, die Hilfe sucht, zu einem Gespräch unter vier Augen zusammensetzen.
     
    Schließlich kann es auch bedeuten, dass Sie dabei helfen, professionelle Helfer aus dem medizinischen und therapeutischen Bereich über sinnvolle und angemessene Behandlungsverfahren für Sie und Frauen in vergleichbarem Zustand zu unterrichten.
    Was erfordert das?
    Sie müssen zum Ausdruck bringen, wie viel Dankbarkeit Sie dafür empfinden, dass Sie so weit vorangekommen sind, und für die Hilfe, die es für Ihre eigene Entwicklung bedeutet, an den Erfahrungen und Lernprozessen anderer teilhaben zu dürfen.
     
    Sie müssen ehrlich sein und die Bereitschaft haben, auf Ihre Geheimnisse und den «guten Eindruck» zu verzichten.
     
    Und schließlich müssen Sie sich als fähig erweisen, etwas zu geben, ohne dafür belohnt werden zu wollen. Vieles, was wir gaben, als wir zu sehr liebten, diente eigentlich zur Manipulation. Jetzt sind wir frei genug, um großzügig geben zu können. Unsere eigenen Bedürfnisse werden befriedigt, und wir sind voller Liebe. Es ist nur natürlich, wenn wir jetzt andere an dieser Liebe teilhaben lassen, ohne Gegenleistungen zu erwarten.
    Warum ist dieser Schritt notwendig?
    Wenn Sie davon ausgehen, dass Sie an einer Krankheit leiden, dann müssen Sie sich auch klarmachen, dass Sie einen Rückfall haben können, wie ein trockener Alkoholiker. Ohne ständige Wachsamkeit könnten Sie Ihre alten Denk-, Empfindungs- und Verhaltensweisen wieder aufnehmen. Die Arbeit mit Neuankömmlingen hilft Ihnen, die Erinnerung daran wachzuerhalten, wie krank Sie früher waren und wie weit Sie es mittlerweile gebracht haben. Sie werden nicht verleugnen können, wie schlimm es einmal um Sie stand, weil jedes neue Gruppenmitglied eine Geschichte zu erzählen hat, die Ihrer eigenen ähnelt; Sie werden Mitgefühl für