Wenn heiße Wuensche erwachen
vorbei”, erwiderte sie, schnappte sich ihren Regenmantel und rannte hinaus zur Schlafbaracke, wo sie in Sicherheit war.
6. KAPITEL
Bruce Worte nachts im Stall, bevor sie weggerannt war, reichten Lyndie, um ihn zutiefst zu hassen. Sie empfand sie als Demütigung und hätte es ihm zu gern mit gleicher Münze heimgezahlt.
Zu allem Überfluss war sie mit ihm im Hauptgebäude gefangen, da es den ganzen Tag regnete. Während die anderen Karten spielten, vor dem großen Natursteinkamin saßen und Tee tranken, setzte sich Lyndie abseits in eine Ecke und spielte Solitaire auf ihrem Laptop.
Ich sollte wirklich damit aufhören, sagte sie sich. Mit diesem Cowboy zu spielen war reine Zeit-und Energieverschwendung. Es führte zu nichts Gutem, so viel stand fest.
Außerdem brauchte sie dieses Auf und Ab der Gefühle nicht. Aber bei Bruce schien es nichts dazwischen zu geben. Entweder kapitulierte sie oder kämpfte mit ganzer Kraft. Er weckte eine rohe, ungestüme Leidenschaft in ihr.
Aber das war keine Liebe.
Liebe bedeutete Geborgenheit und Sicherheit, nicht diese schrecklichen primitiven Gefühle, die in ihr erwachten, sobald er in ihrer Nähe war.
„Was machen Sie?” wollte Susan wissen und spähte über den Bildschirm von Lyndies Laptop.
Verlegen schaltete Lyndie den Computer aus und stellte ihn beiseite. „Nichts. Nur ein bisschen arbeiten. Ich versuche, ein wenig nachzuholen.”
Susan grinste. Sie war eine kleine Frau mit glatten mausbraunen Haaren und einer Vorliebe für schwarze Kleidung -typisch L.A. „Ich nehme an, es ist schwer, bei der Arbeit auf dem Laufenden zu bleiben, wenn man damit beschäftigt ist, Cowboys zu jagen.”
Lyndie stutzte. „Wieso sollte ich so etwas tun?”
„Sie und Bruce Everett sind das Gesprächsthema auf der Ranch”, klärte Susan sie auf. „Ich muss zugeben, dass ich ziemlich eifersüchtig bin.”
„Nun, ich … also, ich meine, ich bin nicht… Was ich sagen will, ist, Sie haben keinen Grund, eifersüchtig zu sein”, stammelte Lyndie. „Zwischen mir und Bruce ist nichts. Ich musste nur auf seinem Pferd mitreiten, weil Girlie solche Angst vor Blitzen hat.”
„Mein Pferd ist leider durch nichts aus der Ruhe zu bringen.” Susan seufzte. „Wissen Sie, ich habe zu Hause in L.A. einen tollen Verlobten. Aber ich brauche Bruce Everett nur anzusehen, und schon bin ich dabei, die ganze Sache noch mal zu überdenken.”
„Das sollten Sie nicht. Es wäre ein Fehler. Sicher, ich muss zugeben, er ist sehr attraktiv …”
„Attraktiv?” rief Susan. „Er ist ein griechischer Gott mit ledernen Beinschonern.”
Aus irgendeinem unerfindlichen Grund verschluckte Lyndie sich beinah bei ihren Worten.
„He, wenn Sie an ihm interessiert sind, nur zu. Ich erhebe keinen Anspruch auf ihn.”
„Wirklich nicht?” Diesmal war Susan verblüfft.
„Wirklich nicht”, bestätigte Lyndie knapp.
Was kümmert es mich schließlich, was eine Frau aus Los Angeles mit dem verwegenen, gut aussehenden Cowboy anfängt, sagte sie sich und hoffte, dass ihr Verstand ihren inneren Konflikt beendete - der dummerweise verdächtig nach Eifersucht aussah, wie sie sich eingestehen musste.
Lyndie sah auf. Bruce hatte gerade das Hauptgebäude betreten. Sie bedachte ihn mit einem abschätzigen Blick und sagte: „Er gehört Ihnen.” Dann stand sie auf, um zu gehen.
Susan starrte sie an. „Du meine Güte, vielen Dank”, sagte sie.
„Gern geschehen.” Lyndie ging, ohne sich noch einmal umzudrehen.
Der nächste Morgen dämmerte kalt und klar herauf. Lyndie war früh auf, um auf der Koppel neben dem Stall nach Girlie zu sehen.
Wie Bruce vorausgesagt hatte, lahmte das Pferd ein wenig, aber es schien keinen dauerhaften Schaden davongetragen zu haben.
„Möchten Sie heute Heartthrob nehmen?” erkundigte sich Justin. Er war gerade dabei, Futter in die Eimer der Pferde zu geben.
Lyndie zuckte mit den Schultern. „Ich wollte eigentlich heute eine Auszeit nehmen, genau wie Girlie. Ich wollte Hazel besuchen, um ihr mitzuteilen, dass ich die Ranch früher verlasse als ursprünglich geplant.”
„Sie wollen abreisen?” Justin schien sehr interessiert zu sein.
„Es geht leider nicht anders”, erwiderte sie. „Glauben Sie, ich könnte abends mit Girlie ausreiten, wenn es ihr wieder besser geht? Ich würde zu gern noch einmal mit ihr den Pfad hinaufreiten.”
„Wenn sie bis dahin wieder gesund ist, wüsste ich nicht, was dagegen spricht. Allerdings liegt die Entscheidung bei Bruce. Er bestimmt
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