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Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition)

Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition)

Titel: Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary J. Forbes
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In die Crazy Mountains hinaufklettern wie die Indianerin in der Legende, die verrückt vor Kummer nach den Geistern ihrer verlorenen Familie sucht.
    Ash … Was sollte er nur von ihr denken? Er, der sich sehnlichst eine Teilhaberschaft an der Flying Bar T erhoffte, wie er ihr vor zwei Nächten auf dem Feldbett im Stallbüro gestanden hatte. Hat mein Großvater, der frühere Vorarbeiter, nach derselben Anerkennung gehungert?
    Blind vor Tränen zügelte sie Areo und führte ihn den Hang hinunter zum Bachufer. Zu der Stelle, an der Ashford um sein Leben gefürchtet und sie seinen Kopf im Schoß gehalten hatte.
    Unerschütterlicher Cowboy, der mich das wahre Leben lehrt.
    Er hatte ihr eine Chance gegeben und war ein Risiko mit ihr eingegangen.
    Wie konnte die Liebe, dieses wundersame Gefühl, nur so sehr wehtun? Rachel wollte noch vor Ablauf der Woche abreisen. Sobald sie bei der Zeitung gekündigt und Charlie in der Schule abgemeldet hatte.
    Die Artikelserie war fertig. Toms Story sollte das Geheimnis bleiben, das er über drei Jahrzehnte lang gehütet hatte. American Pie musste sich also mit sechs Artikeln begnügen. Oder gar nichts geliefert bekommen. Es kümmerte sie nicht. Sie wollte nicht länger Reporterin sein – oder irgendeine andere Art von Schreiberin. Sie wollte nicht länger Bill Brant nacheifern.
    Unverhofft wandte Areo den Kopf und wieherte.
    Ashford kam auf Northwind den Hügel hinunter. „Bist du okay?“, fragte er und brachte den keuchenden Hengst neben dem Wallach zum Stehen.
    Sie blickte über den Bach hinaus. Sweet Creek – seine Gemeinde, sein Zuhause, sein Land. „Du hättest hier, an dieser Stelle, sterben können, Ashford.“
    „Dank dir bin ich noch am Leben.“
    „Das hätte jeder andere auch für dich getan.“
    „Ich wollte an dem Tag keinen anderen Menschen bei mir haben – genauso wenig wie an irgendeinem anderen Tag, jetzt oder in Zukunft.“
    Er saß ab und band Northwind an einen Baum, trat zu ihr und hob ihr die Arme entgegen.
    Sie stützte sich auf seine Schultern, glitt aus dem Sattel und barg das Gesicht an seiner Brust. „Ich werde morgen bei der Zeitung kündigen.“
    „Willst du das wirklich?“
    „Ich bin mir nicht sicher, aber ich frage mich, warum ich Journalistin geworden bin. Um meiner Mutter nachzueifern?“
    „Du hast sie schon als Kind verloren. Du wolltest dich an etwas Greifbares klammern, das sie ausgemacht hat.“
    „Wie Daisy bei Susie?“
    „Genau.“
    Sie sah ihm in die Augen und erzählte ihm von Bills Verhalten im Krieg und danach.
    Ashford schwieg lange. Schließlich sagte er: „Letztendlich spielt die Vergangenheit keine große Rolle. Sie kann uns nur wehtun, wenn wir es zulassen.“ Er lachte auf. „Das weiß niemand besser als ich. Aber wir können etwas dagegen tun. Hier und jetzt. Gemeinsam.“
    „Aber verstehst du denn nicht!?“, rief sie mit heiserer Stimme. „Mein ganzes Leben ist eine Lüge! Das Bild, das ich von meiner Mutter hatte. Mein geradezu krankhaftes Bedürfnis, meinen Vater zufriedenzustellen. Meine Karriere, meine Beziehungen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Charlie ist das Einzige, das keine Farce ist. Er ist echt .“
    Irgendwo tief im Wald keckerte ein Eichhörnchen. Northwind warf den mächtigen Kopf zurück und sein Geschirr klingelte wie eine Glocke.
    Ashford hob ihr Kinn. „Und du bist echt für mich, Rach. Das ist keine Farce. Du bist eine wundervolle Frau, eine gute Mutter, eine begabte Schriftstellerin. Und für all das liebe ich dich.“ Er wischte ihr eine Träne von der Wange. „Wenn du also bereit bist, als Ehefrau eines Ranchers zu schreiben … Ich werde immer stolz auf dich und deine Texte sein. Aber vor allem wäre ich stolz, wenn wir uns den Namen McKee teilen könnten. Du und ich, Daisy und Charlie. Was sagst du dazu?“
    Bewegt flüsterte sie: „Ich sage Ja, Ja, Ja!“
    Sein übermütiges Grinsen wirkte wie ein Lichtstrahl, der direkt in ihr düsteres Herz traf. Und dann küsste er sie.

EPILOG
    Siebzehn Monate später …
    Mit Ashfords Jacke unter dem Kopf lag Rachel auf einer Decke im Gras. Die Mittagssonne fiel durch die belaubten Bäume, die das Ufer säumten.
    Sie waren an ihrer Lieblingsstelle. Dort, wo sie einander gerettet hatten.
    „Ich kann es noch gar nicht fassen“, staunte sie und hob das Buch in den Augusthimmel.
    Ashford lag im rechten Winkel zu ihr, den Kopf auf ihren Bauch gebettet, die Augen geschlossen, ein Knie angezogen. „Was kannst du nicht fassen? Dass dein Buch

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