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Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition)

Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition)

Titel: Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary J. Forbes
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riesiges Muskelpaket! Mike ist längst nicht so kräftig wie du, auch wenn er Football in der Schulmannschaft spielt.“
    „Ich bin nicht darauf aus, mich mit jemandem zu prügeln.“
    „Zum Glück.“ Sie trat an den Tisch. „Was hast du denn da?“
    „Rachels Artikelserie.“
    Sie las: „Vermächtnis des Herzens: Eine Erzählung aus Vietnam.“
    Was er in einer Viertelstunde nicht vollbrachte, schaffte sie mühelos in ein paar Sekunden – und noch dazu über Kopf.
    Verwundert fragte sie: „Warum hat sie es dir gegeben?“
    „Ich soll es mir ansehen.“
    „Oh.“
    Er schob es ihr zu. „Lies du es. Überzeug dich, dass es das ist, was sie behauptet.“
    „Und was soll das sein?“
    „Geschichten über den Krieg. Ich möchte, dass du nach Widersprüchen suchst. Nach Stellen, die irgendwie sensationslüstern klingen.“ Ihm gefiel der störrische Ausdruck nicht, der auf ihr Gesicht trat. Er rieb sich den Nacken. „Du weißt schon, was ich meine, oder!?“
    „Nein, weiß ich nicht. Rachel lebt seit sechs Wochen auf der Ranch und seit einer Woche in unserem Haus. Sie hat dich aus dem Bach gerettet. Wie kannst du ihr immer noch unterstellen, dass sie uns schaden will? Ich fass es einfach nicht!“
    „Sprich leiser, Mädchen. Grandpa und Inez schlafen.“
    Im sanften Schein der Ofenbeleuchtung und mit zusammengebissenen Zähnen wirkte Daisy auf ihn wie eine Glucke, die ihr Küken auf Gedeih und Verderb verteidigt.
    „Dad, vertraust du mir?“
    Er zögerte nicht. „Vollkommen. Ich würde dir mein Leben anvertrauen.“
    „Wenn ich eine Reporterin wäre, würdest du mir also aufs Wort glauben?“
    „Natürlich. Ich weiß, dass du nicht lügst.“
    Sie setzte sich ihm gegenüber. „Nicht vorsätzlich.“
    Er runzelte die Stirn. „Worauf willst du hinaus?“
    „Dass Grandpas Story zur Hälfte von mir verfasst ist. Und ich schreibe jede Woche eine Kolumne über unsere Schule für die Rocky Times . Der erste Beitrag wurde vor sechs Wochen abgedruckt. Über das Fest heute werde ich auch schreiben. Ergänzend zu den Fotos, die Rachel geschossen hat. Ich will Journalistin werden.“
    Ihm stockte der Atem. „Weiß Rachel das?“
    „Ja. Genau wie Grandpa und Inez.“
    Er saß wie erstarrt da. Die Eröffnung war wie ein Schlag in den Magen. Alle wussten es. Alle außer ihm. Ashford McKee ist wie immer der Letzte, der etwas erfährt. Verdammt!
    „Ich wollte es dir erzählen“, versicherte Daisy hastig, „aber du warst so … so starrsinnig. Und misstrauisch. Vielleicht ist es deine Dyslexie, die dich so macht. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie ich mich fühlen würde, wenn ich nicht lesen könnte.“
    Tränen schimmerten in ihren Augen. „Daddy, bitte! Versuch doch, mich zu verstehen. Ich liebe die Ranch. Mir gefällt alles, was du machst, aber mein Zuhause wird nicht für immer hier sein. Ich will in der Medienbranche arbeiten. Wer weiß, vielleicht hasse ich es später mal, aber gib mir zumindest die Chance, das herauszufinden.“
    Er starrte auf die bedruckten Seiten. Die Worte meiner Tochter schwarz auf weiß.
    „Rachel hat mir ganz viel beigebracht. Wie man sich beim Schreiben die Dinge im Kopf vorstellt. Wie man versucht, sie mit dem Herzen zu fühlen. Wie man nicht nur Fakten wiedergibt.“
    „Weiß sie von meiner …“
    „Deiner Leseschwäche? Nein. Sie glaubt, dass du nichts von meiner Kolumne ahnst, weil ich nicht namentlich erwähnt werde.“
    „Sie hätte mir davon erzählen müssen!“, knurrte er.
    „Nein, denn sie musste mir schwören, es nicht zu tun. Und das hat ihr nicht gefallen. Sie hält es für unehrlich. Sie wollte, dass ich dir alles erkläre, aber das konnte ich nicht. Ich weiß, was du über Reporter denkst. Sie haben Grandpa damals geschadet. Sie haben Mom getötet und dich für drei Tage ins Gefängnis gebracht.“
    Sie holte zittrig Luft. „Aber ich bin nicht wie diese Schmierfinken! Rachel ist auch nicht so. Wir sind trotzdem gute Menschen, Daddy, die eben zufällig gern schreiben. Es hat nichts mit dir zu tun und schon gar nicht mit deiner Dyslexie. Es wird allmählich Zeit, dass du das kapierst!“
    Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte.
    Mit einem tiefen Seufzer schnappte sie sich das Manuskript und ging zum Flur. „Bis Morgen.“
    Langsam stand Ashford vom Küchentisch auf. Sein Knie schmerzte höllisch. Er humpelte zur Hintertür und zog sich die Stiefel an, in denen er beim Schulfest mit Rachel getanzt hatte. Es waren alte abgenutzte Stiefel mit einer

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