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Wenn Liebe die Antwort ist, wie lautet die Frage? - Lilias Tagebuch

Wenn Liebe die Antwort ist, wie lautet die Frage? - Lilias Tagebuch

Titel: Wenn Liebe die Antwort ist, wie lautet die Frage? - Lilias Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boje Verlag
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mit dem Rücken an die Bettumrandung und lächelten uns an.
    »Und?«, fragte Dana.
    »Oooch. Jaaa«, sagte ich.
    »Dein Vater. Hab schon davon gehört.« Sie rutschte ein bisschen näher an mich ran.
    »Und selbst?« Ich sah sie von der Seite an. Sie wirkte blass und hatte Ringe unter den Augen.
    »Alles ein bisschen kompliziert.«
    »Deine Tante?«
    »Auch. Aber nicht nur.« Sie seufzte.
    Fast hätte ich die Sache mit Maiken angesprochen. Aber zum Glück fiel mir gerade noch rechtzeitig ein, dass Dana ja gar nichts davon wusste. Maiken hat ihr nie erzählt, dass sie auch in Flocke verliebt gewesen ist. Und warum jetzt noch darüber reden? Ich glaube, Maiken ist inzwischen sowieso längst darüber hinweg. Wenn ich mich nicht täusche, gibt es da einen anderen, der sie interessiert. Und Dana hat natürlich ganz andere Probleme. Flocke plant schließlich gerade seine große Reise, bald ist er ein Jahr lang weg. Mensch, mir würde das Herz brechen, wenn Tom für ein Jahr aus meinem Leben verschwinden würde.
    »Australien, oder?«, fragte ich.
    »Jep. Aber sag nix zu Florian. Er will da unbedingt hin und das ist auch okay so.«
    »Klar. Ich sag nix.« Das ist Dana immer am liebsten. Sie redet nie viel über Dinge, die man sowieso nicht ändern kann.
    Was ich sonst noch nicht sagte, war ungefähr das: Hey, ich würde dir so gern von Tom und mir erzählen. Aber das geht nicht, denn dann wäre es nur natürlich, wenn du mir auch von Flocke und dir erzählen würdest. Und das lassen wir besser. Ich will ja eigentlich wirklich gern wissen, was du erlebst, aber er ist mein Bruder und sein Liebesleben geht mich gar nichts an. Was er zu dir sagt und wie er küsst und was ihr sonst so miteinander tut, das kann ich mir einfach nicht anhören. Er würde es dir auch nicht verzeihen, wenn du es mir erzählen würdest. Und wenn ihr streitet, wüsste ich nicht, auf wessen Seite ich sein sollte.
    Und was Dana nicht zu mir sagte, war dies: Lilia, mir geht’s schlecht. Meine Mutter ist weit weg in Afrika und meine Tante ist so alt, dass sie schon fast mumifiziert ist, und du bist die Schwester meines Freundes und Maiken ist immer so abgehoben und kommt mit homöopathischen Kügelchen, wenn die Seele schmerzt. Ich habe also niemanden, mit dem ich über alles reden kann. Normalerweise ist das für mich ja okay. Aber jetzt geht Flocke auch noch weg, für ein Jahr auf die andere Seite der Welt, und irgendwie würde ich dazu schon gern ein paar Worte zu irgendwem sagen. Wobei   – ändern würde das auch nichts. Warum also damit anfangen? Lassen wir’s lieber.
    Wir ließen es also, aber wir wussten trotzdem, was los war. Ich rutschte auch ein bisschen näher an Dana ran.
    »Du, ich glaube, was wir hier gerade erleben, ist das, was manrückwirkend eine glückliche Jugend nennt.« Dana lächelte mich an.
    »Ja.« Ich lächelte auch. »Noch wenn wir alt und grau sind, werden wir uns an diese wundervolle Zeit unserer ersten Liebe erinnern.«
    »Scheiße, ja. Wir werden mit dem Kopf wackeln und davon schwärmen, wie wir die ganze Welt durch eine rosarote Brille sahen und nur so schwebten vor Glück.« Wir seufzten beide und dann mussten wir lachen.

    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Dana.
    »Du hilfst mir, mein Zimmer umzuräumen«, schlug ich vor und sprang auf. »Ich kann ja wohl nicht mit Tom auf demselben Teppich rumknutschen, auf dem ich vor ein paar Jahren noch mit ihm Lego gespielt habe. Und die Pferdebücher müssen auch endlich auf den Speicher, voll peinlich, dass die noch hier sind. Und die Snoopy-Bettwäsche muss weg. Ich brauche einen neuen Einrichtungsstil. Einen Style.« Ich wackelte mit dem Po und versuchte, stylish auszusehen.
    »Snoopy bleibt«, bestimmte Dana. »Alles Bunte fliegt raus, dein neuer Style ist jetzt schwarz-weiß, und da passt Snoopy prima rein. Außerdem sieht er ein bisschen aus wie Primel. Und es ist uncool, zu cool zu sein. Du brauchst ihn als Stilbruch.«
    Und dann räumten wir um, mit lauter Musik und noch lauterem Gesang. Und Snoopy blieb.
    »Wenn man doch auch Väter einfach umräumen könnte, wenn man aus ihrer Erziehung rausgewachsen ist.« Zufrieden standen wir in der Mitte des Raumes und sahen uns um.
    »Vielleicht kann man’s ja«, meinte Dana. Dann drückte sie mich kurz und verschwand wieder in Flockes Zimmer.
    »Sobald ich wieder Freigang habe, räumen wir dein Zimmer auch um«, rief ich ihr nach.
    »Nee, da ist es viel zu unordentlich. Ich will lieber eine neue Frisur.« Sie hob die Hand

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