Wenn nichts mehr ist, wie es war
Gähnen nicht unterdrücken. „Das sind doch gute Neui g keiten! Oder… Nein, wie war das?“
„Das Fach war leer!“ brüllte Jérémie indirekt in Pauls Ohr. Di e ser hielt den Hörer weit von sich weg und wartete ab, bis nichts mehr zu hören war. Dann wagte er es, das Telefon wieder näher an sein Ohr hera n zunehmen .
„Seit der letzten Durchsuchung ist wieder einige Zeit ve r gangen. Wir sollten uns sein Auto noch einmal vornehmen. Das wurde nämlich am Waldrand gefunden, desw e gen kamen wir überhaupt darauf, in diesem Waldstück zu suchen, wo wir ihn am Ende fa n den.“
„Gute Idee. Wo ist das Auto jetzt?“
„Voraussichtlich auf dem Hof des Abschleppdienstes. Genau s a gen kann ich es aber nicht, weil ich die letzten paar Stunden schl a fend verbracht habe und deshalb nur lücke n haft informiert bin.“
Jérémie überging diese Anspielung ungerührt. „ Paul, anziehen! W ir tre f fen uns auf dem Hof.“
„Ja , Inspecteur .“ Dies war wieder eine der Situati o nen , in denen sich Paul fragte , weshalb er ausgerechnet diesen Beruf erlernen mus s te.
Als Paul auf dem Autohof ankam, traf er Jérémie halb im Freien , halb unter dem Lenkrad des Autos li e gend , an. „Und, schon etwas gefu n den?“
Etwas zu schnell setzte sich Jérémie auf und erwischte mit dem Kopf prompt das Armaturenbrett. „Au, verdammt!“ Mit schmer z verzerrtem Gesicht rieb er sich über die angeschl a gene Stelle. „Nein, bisher noch nicht.“
„ Dann wollen wir mal. “ Paul fügte sich in sein Schicksal und öf f nete die Beifahrertür des Renault. Seine geringe Begeisterung sank noch ein Stück tiefer , als ihm der Abfall entgegenkam. Jetzt verstand er, weshalb Jérémie auf der Fahrerseite b e gonnen hatte.
Strategisch von vorne nach hinten nahm sich Paul jedes Stück vor und drehte es zweimal in der Hand, bevor er sich jeweils dafür entschied, ob es nützlich war oder nicht. So a r beitete er sich mit Jérémie durch den ganzen Wagen, bis sie schliesslich im Koffe r raum ank a men.
Mit gemischten Gefühlen betätigte Jérémie die Heckkla p pe.
„Und wenn wir hier auch nichts finden?“ Über die Ladefläche gebeugt sah Paul zu Jérémie auf, der dabei war, die Verkleidung des Deckels nach einer Unregelmässigkeit abzuta s ten.
„Das wird nicht geschehen.“ Jérémie gab sich M ühe, sich seine eig e nen Zweifel nicht anmerken zu lassen, was ihm ziemlich gut gelungen war, denn Paul schien ihm zu glauben oder zumindest, ihm glauben zu wo l len.
„Was macht S ie so sicher?“
„Egal was es ist, diese Familie hat eine Leiche im Keller und ich will sie fi n den.“
„Das scheint klar zu sein. Aber wenn sie nicht dieselbe Leiche im Ke l ler haben, wie wir sie kennen? Was ist dann?“ Paul hatte seine Suche kurzfristig unterbrochen und stand nun mit in die Seiten gestemmten Armen neben Jérémie . Dieser hatte seine Aufmer k samkeit zwischenzeitlich dem Innenraum zug e wandt.
„Sollten S ie widererwarten nichts mit Dinas Tod zu tun haben, stecken wir ziemlich tief in der Scheisse. Dennoch sind die beiden nicht sauber. Oder ist es etwa normal, sich auf dem Schwarzmarkt Drogen b e sorgen zu müssen?“
„Nein, das ist es nicht. Aber es kann sich hierbei auch ledi g lich um ein zerrüttetes Familienleben und ein e Ehe am Ende ha n deln.“
„ Nein . D a steckt mehr dahinter.“ Jérémie starrte ins Innere des A u tos. „Es muss mehr dahinter stecken.“ Nachdem der gesamte Kofferraum abgetastet war und keine Hohlräume, die nicht hä t ten sein sollen und auch keine, die verdächtiges Material enthielten gefunden wurden, brachten sich die beiden Männer wi e der in eine aufrechte Pos i tion.
„Jetzt bleibt nur noch etwas.“ Jérémie schaute Paul an und als wäre ein Startschuss gefallen, griffen beide gleichzeitig nach dem Verdeck, unter dem das Ersatzrad verborgen lag. Während sie das Ersatzrad freilegten, hielten sie gespannt die Luft an. D ann präse n tierte sich di e Öffnung vor ihnen . Jérémie traute seinen Augen nicht. Da lag es. D i rekt vor ihm.
„ Inspecteur ?“
Mit Handschuhen machte sich Jérémie vorsichtig daran, das kleine Bü n del aus dem Auto zu holen. Als wäre es zerbrechlich öffnete er das braune Papier und wickelte den I n halt mit Bedacht aus.
„Das darf doch nicht wahr sein!“
„Wow! Mit diesem Vorrat hätte sich die Madame einige Zeit eine ziemliche Dröhnung verpassen können.“ Beinahe ehrfürchtig b e gutachtete Paul das P äc k chen mit den
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