Wenn nichts mehr ist, wie es war
gew e sen war. Vie l leicht bekam er nach drei gescheiterten Anschlägen das Gefühl, dass Elis a b eth ihm überlegen ist. Deshalb f iel sie als Schlusspunkt für die Geschichte weg. Aber für seinen Seelenfri e den braucht e die Geschichte ein Ende. Wenn Elisabeth diese Pos i tion nun aber nicht ei n nehmen kann , wer könnte es also sonst noch tun?“
„ Er selbst.“
„Ganz genau. Es war zwar sicher nicht so geplant, aber es ist eine a l ternative Lösung. Die Geschichte kann ohne Hauptdarsteller nicht mehr weiter g e hen .“
„Interessanter Aspekt. Mal sehen, was er uns zu erzä h len hat, wenn er die Augen wieder öffnet. Vorerst gebe ich mich mit se i nen Sachen z u frieden.“
Paul murmelte Zustimmung und dachte nach. „Eigen t lich könnte Beth auch wieder zurückkommen. Frau Depruit ist in Gewahrsam und Herr Depruit liegt hier ziemlich komatös herum. Sie wäre also wieder in S i cherheit.“
„So wie die Dinge liegen , können wir Larissa Depruit wegen der Drogensache nicht mehr lange festhalten. Ohne stichhaltigen B e weis im Zusammenhang mit dem Mord an Dina oder den A n schlägen, die auf Beth ausgeübt wu r den, müssen wir Larissa schon bald gehen lassen. Dies würde wiederum bedeuten, dass Beth e r neut in G e fahr geriete .“
„Solange Larissa aber eingesperrt ist, könnte Beth wieder he r kommen.“
Jérémie schaute Paul schief von der Seite an. „Paul, was wollen S ie damit a n deuten? Vermissen S ie sie etwa jetzt schon?“
„Nein, Inspecteur , ich nicht.“
Für diesen Spruch kassierte Paul einen Hieb in die Rippen , w o mit für Jérémie das Thema beendet war.
Wie sie es dem Arzt mitgeteilt hatten, traten Paul und Jérémie zurück in die Eingangshalle und warteten. Es dauerte einen M o ment, bis Eine Frau mit einem Bündel auf dem Arm auf sie zutrat und ihnen die Dinge übergab. Dann fuchtelte sie mit eine r Aufste l lung von Henrys E i gentum vor Jérémie s Gesicht herum, mit der Aufforderung, jene zu un terschreiben, was er auch tat, nac h dem er sie mit einiger Mühe aus den Händen der Schwester en t rissen hatte.
Kapitel 3 9
Zurück in der Polizeistation setzte Paul als erstes fr i schen Kaffee auf, wohl wissend , dass es ein e sehr lange Nacht werden würde. W ähren d dessen breitete Jérémie die Besitztümer von Henry auf dem grossen Sitzungstisch vor sich au s .
„Wonach suchen wir eigentlich?“ Paul stellte die beiden dampfe n den Tassen auf dem Tisch ab.
„Ich habe nicht die leiseste Ahnung“ , a ntwortete Jérémie und beugte sich wieder über die vor ihm liegenden G e genstände.
„Das nenn ich eine gute Voraussetzung.“ Seufzend zog Paul als er s tes Henrys Hose zu sich, um sich an den Taschen und deren Inhalt ausz u toben.
Jedes einzelne Stück wurde bis ins kleinstmögliche Detail ausei n ander genommen und zu den Sachen auf dem Tisch gelegt. Jérémie war inzwischen mit der Brieftasche beschäftig. Die Kr e ditkarten, Visitenkarten und das Papiergeld lagen bereits in Reih und Glied vor ihm. Als nächstes zog er ein Foto von Larissa he r aus und drehte es hin und her. Währenddessen nahm Paul die J a cke genauer unter die Lupe, weil aus den Hosentaschen nicht viel zu entnehmen g e wesen war.
„Es gibt hier nichts, was nicht absolut normal wäre. Keine Vis i tenkarten mit auffälligen Namen oder Mu s tern, keine Quittung, keine besonderen Fotos oder verdächtige Fremdwährung, kein Gehei m fach, wie in anderen Brieftaschen, nichts!“ Frustriert legte Jérémie die Versicherungskarte be i seite und stützte den Kopf in die Hände. „Alles in dieser Brieftasche ist wie schon vor einigen Tagen. Nicht einmal neue Visitenkarten hat es gege be n. Die Le u te, die ich darauf ansetzte, denjen i gen Personen, deren Namen auf den vorhandenen Karten auftauchen, auf den Zahn zu fühlen, h a ben auch nichts herausg e funden.“
Paul liess den Schlüssel sinken, den er soeben als letztes aus der Henrys Jacke gezogen hatte und wollt e jene beiseite schieben, als seine Finger etwas Hartes umschlossen . „Moment mal!“ Aufg e regt tastete er die Jacke genauer ab. Jérémie erhob sich leicht von seinem Stuhl, um besser sehen zu können. Unten am Saum ang e kommen griff Paul nach einem Messer und Schnitt das Futter auf. Erstaunt starrten die beiden den Gegenstand an, der klirrend auf der Tischpla t te landete.
„Wie kommt der in das Innenfutter?“ fragte Jérémie .
Paul griff zur Jacke und präsentierte Jérémie einen kleinen Riss im
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