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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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Stoff der Innent a sche. „Hier.“
    „Wieso trug Henry einen grossen Bund mit sich und dann noch zusätzlich einen einzelnen Schlüssel?“ Damit formulierte Jérémie die Frage laut, die unausgespr o chen im Raum hing.
    „Wo befindet sich das passende Schloss zu diesem Schlüssel? Sieht mir nach einem Briefkastenschlü s sel aus.“
    „Oder…“ Jérémie sprang auf und eilte in sein Büro. Dort blätte r te er hastig die Akten durch, die seit dem Ausflug in das Kranke n haus auf seinem Tisch lagen. Fündig geworden , zog er ein Stück Papier aus der Akte und ging zurück zu Paul, dem er es dann vors G e sicht hielt.
    „Was ist das?“
    „ Eine Visitenkarte aus dem Hause Depruit. Die Adresse da r auf war durch und durch eine Sackgasse. Es handelt e sich um einen Kosmeti k salon, nichts weltbewegendes wenn man sich den Wunschtraum von Larissa Depruit vor Augen hält. Dieser Salon stellt unter anderem Garderobenfächer für die Kunden zur Verf ü gung. Die se handgeschriebene Nummer neben der Adresse war identisch mit einer der zur Verf ü gung gestellten Fächer. Da die Fächer keine fixen Mieter hatten, sondern jeder einfach ein leeres nehmen konnte, haben wir, wie erwartet nichts gefunden. Damit hatte sich diese Spur mit den Zah len für uns erledigt. Aber mögl i cherweise g e hörten die Zahlen überhaupt nicht zu dem Spint in dem Kosmetiksalon. Denn mit die sem Ding hier eröffnet sich uns eine neue Mö g lichkeit. “ Er hielt den Schlüssel hoch und drehte ihn hin und her, so dass er grell im Schein der Deckenlampe aufblit z te. „Es sind Zahlen zu einem Schlies s fach.“
    „ In Ordnung. U nd wo finden wir di e ses Schliessfach?“
    „Spontan würde ich sagen, wir beginnen bei der Poststelle und zwar gleich morgenfrüh, wenn sie öf f net.“
     
    Gesagt, getan. Noch bevor die Poststelle offiziell die Tore öffn e te, wartete Jérémie bereits am Eingang auf den ersten Angestellten. Als dieser dann mit gesenktem Kopf zielstrebig auf die Tür z u steuerte, he f tete sich Jérémie an seine Fersen.
    „Monsieur, wären S ie so freundlich, mich ebenfalls bereits herei n zulassen?“
    „Wie bitte? Es tut mir leid, aber genauso wie alle anderen können auch S ie zu den normalen Öffnungsze i ten ein und ausgehen, wie sie wünschen. Aber solange mü s sen Sie sich noch gedulden .“
    Es verwunderte Jérémie nicht, dass der Postangestellte seine Me i nung ganz schnell änderte , nachdem ihm die Dienstmarke entg e gengestreckt wurde .
    Missmutig schielte der Postbeamte an der Dienstmarke vo r bei. „Ist es jetzt üblich, dass die Polizei ohne Uniform ahnungslose Ang e stellte auf deren ersten Schri t ten in der Firma verfolgt?“
    „Bisher noch nicht, wenn allerdings besagte ahnungslose Ang e stellte weiter so mürrisch sind, könnte es sein, dass diese Überw a chung eingeführt wird . Und jetzt m a chen S ie schon auf.“
    „Ist ja gut. Ich frage mich nur , wer hier mü r rischer ist.“
    Jérémie schlüpfte hinter dem Angestellten durch die offene Tür und folgte j e nem .
    „Was wollen S ie eigentlich?“
    „Zu den Schliessfächern.“
    „Und warum kann das nicht bis in einer Stunde wa r ten?“
    Diese unverhohlene Neugier verärgerte Jérémie zunehmends. Da er nun aber bereits in die Post eingetr e ten war, würdigte er den Wunderfitz keines weiteren Blickes mehr und trat energisch auf die Schliessfächer zu. Er zog den Zettel mit der Nummer aus se i ner H o sentasche und suchte nach dem entsprechenden Schild an einem der Türchen vor ihm. Ein bisschen kam es ihm vor, als wäre er ein Kind, das vor einem überdimensionalen Adventskalender steht. Nachdem er fündig gewo r den war, steckte er den Schlüssel ins Schloss und wartete schon bein a he darauf, dass er nicht passte . Seine Befürchtung erfüllte sich nicht. Der Schliessmechanismus gab der Drehung reibungslos nach und das Tü r chen schwang wie von selbst auf. Gespannt darauf, was er vo r finden würde, äugte Jérémie in das Innere des Faches. Er dachte, er hätte mit allem gerechnet. Nun musste er feststellen, dass er sich in dieser A n nahme gründlich getäuscht hatte. W ü tend und laut fluchen d schlug er das Türchen wieder und zückte sein Mo bilt e lefon.
     
     

Kapitel 40
     
    „ Das Fach ist leer! “
    Eine verschlafene Stimme meldete sich am anderen Ende Leitung. „ I n specteur ?“
    „Das Schliessfach! E s war tatsächlich eines aus der Postste l le.“
    Obwohl es Paul interessierte, konnte er ein ausgedeh n tes

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