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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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neueren Datums, das in Nizza aufgenommen wurde g e funden. Darauf war Ihre Tochter abgebildet. In der Hoffnung uns nicht zu täuschen, riefen wir in der Wohnung Ihrer Schwester an. Unter den gegeb e nen Umstä n den hatten wir Glück und Ihre Tochter hob den Hörer ab. Dann habe ich sie mit einem Streifenwagen hierher bringen lassen. Als sie hier eintraf habe ich sie über die Situation aufg e klärt. Ihr Verhalten blieb kooperativ und sie identifizierte die g e fundene Leiche. Es klingt brutal, aber sie hat ihre Aufgabe sehr gut gemacht.“ Einen Moment lang schwiegen beide, bevor Inspe c teur Russeau das Wort wieder ergriff. „Monsieur, es tut mir sehr leid.“ Lies der P o lizist verlauten.
    „Ja, danke.“ Jake legte auf.
    Zitternd und mit Tränen in den Augen schaute Susa n na zu ihm auf.
    „Sag mir was los ist!“ , f lehte sie mit e r stickter Stimme.
    „Dina ist tot. Sie wurde auf dem Friedhof gefunden. Beth ist bei der Polizei. Sie musste sie identifizieren. Sie haben Beth anhand eine s Fotos in Dinas Geldbörse ausfindig gemacht.“ Eintönig fas s te er den soeben gehörten Bericht des Polizisten zusa m men.
    Susanna schluchzte laut auf. „Wie kam sie ums L e ben?“
    „Das weiss die Polizei noch nicht. Aber ich schätze, dass die Pol i zei so schlau ist wie ich und nicht von einem Diebstahl mit Tode s folge ausgeht. Denn offensichtlich hatte Dina ihre Gel d börse noch.“
    „Vielleicht war sie leer. Hat der Polizist gesagt, wo man die Gel d börse gefunden hat?“
    „N ein, das hat er nicht. Du hast R echt. Auf jeden Fall müssen wir so schnell wie möglich nach Fran k reich.“ Jake nahm den Kopf seiner Frau zwischen seine grossen Hände und schaute ihr direkt in die Augen. S u s anna nickte nur und gab ihm einen Kuss. Dann hievte Jake sich in seinen Rollstuhl, der neben dem Bett stand. Schnell war er beim Kleiderschrank und holte ei nen Koffer he r aus. Er gestatte te sich nicht, das , was er soeben vernommen hatte, an sich heranko m men zu lassen. Er würde sonst heulend wie ein Weib zusammenbr e chen und dafür war es jetzt nun wirklich der falsche Zeitpunkt. Also schluckte er die aufkeimende Verzwei f lung und die blinde Wut hinunter. Stattdessen breitete sich eine tiefe , kalte Le e re in ihm aus. Er war sich dessen bewusst , dass ihn dieses riesige Loch ebenfalls noch in s eine Abgründe ziehen wü r de, aber das schien im Augenblick einfacher ertragbar, als schiere Ve r zweiflung.
    Susanna sass ihrerseits benommen in ihrem Bett. „Reiss dich z u sammen Mä d chen “ , s agte sie zu sich selbst und handelte dann auch nach ihrem eigenen Befehl . Sie würde noch gen ü gend Zeit haben, ihre Schwägerin zu betrau ern, aber als E rstes musste sie sich um das Woh l befinden ihre r Tochter kümmern und ihr half sie am meisten, wenn sie einen klaren Kopf behielt. Die erste ration a le Handlung war der Griff nach dem Telefon. Die Verbindung mit der Vermittlung war schnell hergestellt und keine M i nute später hatte sie den Flughafen in der Le i tung.
     
     

Kapitel 7
     
    Mit geschwollenen Augen und einem Haufen zerknüllter Tasche n tücher neben sich, sass Beth in einem grossen Sessel im Büro des Inspecteur s, der sie angerufen hatte. Sie war vollkommen aufg e löst und fühlte sich, als hätte man ihr den Boden unter den Füssen weggezogen. Die ganze Zeit überlegte sie sich , wie so etwas übe r haupt möglich sein konnte . Es musste sich um einen Al p traum handeln. Doch immer, wenn sie sich selbst in den Arm kniff, um aufzuwachen, entwich ihr ein leiser Schmerzen s schrei.
    „Madame, wenn S ie sich weiter kneifen, muss ich I hnen die Hä n de hinter dem R ü cken fesseln. Ihr ganzer Arm ist schon übersäht mi t roten Flecken und den Sp u ren I hrer Nägel.“
    Sie hatte weder gehört, wie sich die Tür öffnete, noch wie sie sich wieder schloss, als der Inspecteur wieder in das Büro zurückg e kommen war . Er hatte zwei Kaffeebecher in der Hand und reichte ihr einen d a von .
    „Danke “ , b rachte Beth knapp über die Lippen.
    „Madame, es tut mir L eid, das muss alles sehr schwer für S ie sein. Aber ich mus s I hnen einige Fragen ste l len.“
    „Dieser Kaffee schmeckt grässlich.“
    Trotz der traurigen Situation und dem Häufchen Elend, das sie darstellte, musste Inspecteur Russeau l ä cheln.
    „ Stimmt.“ Einem spontanen Impuls folgend, nahm ihr der Inspe c teur den Kaffee wieder weg und stellte die beiden Becher auf den Tisch. „Kommen S ie, wir gehen einen

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