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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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sie gegangen. Diesmal hatte er eine Brünette dabei, die war bestimmt auf Drogen, so aufg e dreht wie sie war. “
    „Beth.“
    Paul quittierte Jérémie s Feststellung mit einem Nicken. „Mons i eur, wir danken I hnen, Sie haben uns sehr geho l fen.“
    Das Krächzen des Mannes begleitete sie noch den ganzen Weg die Treppe hinunter, bis sich die Haup t eingangstüre hinter ihnen schloss.
    „Flippi? Ein Tier das so heisst, muss ja austicken! Was meinst du, was es für ein Vieh ist? “ , fragte Jérémie gri n send.
    „Gute Frage. So gesehen, hatte er vielleicht überhaupt kein Tier sondern seine Eh e frau gemeint .“
    Als beide wieder im Auto sassen, meldete sich Susannas Stimme vom Rücksitz, was Jérémie an ihre Anwesenheit eri n nerte. „Und?“
    „ Sie scheint hier gewe sen zu sein und das Haus heute M orgen nicht alleine ve r lassen zu haben .“
    „Also geht es ihr voraussichtlich gut. “ Susanna musste aufpa s sen, nicht von der Euphorie, die sie wegen diesem kleinen Erfolg b e fiel, übe r mannt zu werden.
    „Es sieht ganz so aus.“
    „Leider haben wir aber keinen Anhaltspun kt, wo sie jetzt sein kön n te“, b rachte Paul seine Bedenken mit ein.
    Das verpasste Susanna wieder einen Dämpfer.
    „Ich denke, ich weiss , wo sie noch sein könnte. Fahr los.“ Die kühle S i cherheit in Jérémie s Stimme, liess Paul ohne zu zögern tun, was er sagte.
     
     

Kapitel 60
     
    Die gelben Blumen hoben sich wie Glühwürmchen von der immer mehr in der Dunkelheit verschwimmenden Silhouette der Umg e bung ab. Der Mond, die vereinze l ten Grabkerzen und der matte Schimmer der sich von den Lichtern der Stadt sanft über den Friedhof legte, sor g ten dafür, dass die ruhenden Seelen nie ganz in den Untiefen der Dunkelheit ertranken. Aber auch den Lebenden, die sich zu fortgeschrittener Stunde noch auf den Wegen der Toten zu bewegen getrauten, half das äusserst schwache Licht manc h mal , ihr Ziel zu erreichen. Beth wusste zwar nicht, wo genau P i erre begraben lag, aber dank ihren au s giebige n Streifzügen glaubte sie, sich zu erinnern, wo die auf dem Tatortfoto der Polizei ebe n falls abgebildete Tra u erweide stand. Sie wähnte sich ganz in der Nähe, als sie auf eine kleine Bank stiess, die sie genau kannte. „Mist! Ich bin im Kreis gelaufen!“ Langsam gewann sie den Ei n druck, dass es doch dunkler war, als angenommen und irgendwie alles gleich aussah . Dieses Gefühl verstärkte sich noch, als Beth ihre Augen zusammenkniff, um mehr in die Distanz sehen zu kö n nen. „Wo bist du nur?“ , f lüsterte sie zu sich selbst, um ihr wac h sendes Unbehagen ein wenig niederzukämpfen. Kurz davor, das Unterfangen auf den folgenden Tag zu verschieben und zum Au s gang zurückzukehren, packte sie der Ehrgeiz. Sie wus s te, wo die Weide war und sie würde sie auch finden, denn sie hatte viele Stunden auf diesem Friedhof verbracht. Sich selbst mit solchen Gedanken anspo r nend ging sie einige Schritte den Weg entlang nach vorne, dann bog sie rechts ab. Diesem Weg fol g te sie , bis wieder ein e Rechtsbiegung kam. „Kein Wunder, dass ich im Kreis laufe, wenn ich ständig nach Rechts abbi e ge “ , schalt e sie sich selbst und blieb stehen. Vor ihr war reine Dunkelheit , die ihre Augen nicht zu durchdringen vermochten . Das war auch der Grund, we s halb sie sich ganz automatisch immer an die hellere rechte Seite gehalten ha t te. Jetzt spähte sie konzentriert in diese Dunkelheit um einen allfälligen Weg auszumachen, den sie bi s her noch nicht gesehen hatte. Und tatsächlich - einige Sekunden ve r strichen und ihre Augen hatten sich an die neue Situation ang e passt. Ganz schwach erkannte sie vor sich einen Weg, der durch frische Erde gut getarnt vor ihr lag . Hier muss wohl jemand etwas rücksichtslos ein Grab neu dekoriert haben, dachte Beth bei sich und betrat den verschmutzten Boden. „ Nun kommen wir der S a che doch bereits näher.“ Das eine oder andere Grab, an dem sie vorbei ging , erkannte sie wieder. Beflügelt durch den Erfolg ging sie weiter. „Hier müsste doch langsam eine Linksbiegung ko m men.“ Warum Beth nun vermehrt mit sich selbst sprach, wusste sie nicht so genau. „Da ist sie ja!“ Erneut blieb sie stehen, um sich zu orientieren. Sie wollte sicher sein, dass diese Wegbiegung wir k lich die war, die sie meinte. Tatsächlich schien sie diesmal auf dem richtigen Weg zu sein. Den Rand nach der richtigen Begrä b nisstätte absuchen d , wurde sie plötzlich von etwas g e streift.

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