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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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„W as gibt’s?“
    „Eine Ge iselname, I hre Unterstützung wurde angefo r dert.“
    Er erkannte die Stimme als diejenige der blonden Sa ra. „ Bin schon unterwegs . Ist bereits eine Verhandl e rin vor Ort?“
    „Ja. Madame Dore hat sich vor Ort ei n gefunden.“
    „Gut. Geben Sie mir die genauen Koordinaten und sollte sich M a dame Dore melden, sagen sie ihr, dass ich unterwegs bin .“ Au s nah ms weise war er froh um die Unruhe in seiner Stadt. Beth hatte ihn gründlich durcheinander gebracht, wenn er jedoch we i ter an dem Fall arbeiten wollte, musste er den Kopf wieder frei beko m men und dies war die Gelege n heit dazu .
    Als Jérémie vor dem Mehrfamilienhaus ankam, hatte die Verhan d lerin die Zügel b e reits fest in der Hand. Er bahnte sich einen Weg durch die Menge, die sich wie eine Traube um die Absperrung scharrte und schlüpfte unter dem Band hindurch. Ein junger Pol i zist erläuterte ihm die Situation. „ Ein liebestoller Ex-Lover wollte seine Herzdame zurückg e winnen. Nur hatte die Frau bereits einen Mann und der fand das Theater überhaupt nicht witzig. Also schnappte er sich kurzerhand ein Küchenme s ser und hält damit nun se i ne Fra u und deren Ex-Affäre in Schach.“
    „Verletzte?“ Fragte Jérémie knapp.
    „Bisher noch nicht “, a ntwortete der ju n ge Polizist.
    „Sehr gut. Das wird auch so bleiben.“
    Er ging auf Madame Dore zu, eine kleine, pummelige Frau mittl e ren Alters mit einem unglaublichen Ve r handlungsgeschick. Auch wenn sie nicht sehr beeindruckend wirkte, sie konnte nur mit ihren Worten e i nen Nichtschwimmer dazu bewegen ins offene Meer zu plan t schen und das ohne Schwimmhilfe. Sollte ihre Karriere bei der Polizei einmal enden, würden sich alle um sie reissen, die e t was verkaufen wollten, denn sie würde die Produkte garantiert u m satzstark an den Mann bringen.
    Als Madame Dore ihn kommen sah, deutete sie ihm an , kurz zu warten. „ Fra n çois , ich weiss, dass Ihre Frau I hnen schreckli ch weh getan hat, aber glauben S ie mir, es ist keine Lösung, den Grund des Übels zu erstechen.“ Sie verstummte und hörte zu, was der Mann am and e ren Ende der Leitung sagte. „Natürlich ist er ein schwanzloser Mistkerl, aber fänden S ie es nicht auch besser wenn er mit genau diesem Wissen we i terleben muss? Wenn Sie ihn jetzt töten, haben S ie ihn vor einem weiteren Leben als Witzfigur b e wahrt. Können S ie das veran t worten?“
    Jérémie musste schmunzeln. Insgeheim hoffte er, dass sie bei der Polizei alt und grau wurde, denn auch er wäre ein Opfer ihrer Ve r kauf s strategien.
    Wieder schwieg sie. Dann legte sie den Kn opf, den sie im Ohr hatte, beiseite. Scheinbar hatte der Mann am anderen Ende aufg e legt.
    „Er denkt gerade darüber nach, was ihm besser gefällt. Wenn der Ex-Lover seiner Frau auf ewig mit se i nem kleinen Würstchen herumrennen muss oder wenn er dem armseligen Leben dieses Bastards ein E n de setzt.“
    „Mir scheint, deine Sprache verkommt allmählich zu einem gra u sigen Slang. Davor musst du dich in acht ne h men.“
    „Ja, ja du junger Springbock, du hast gut reden. Aber falls es dich int e ressiert, ich habe lediglich dieselben Worte verwendet, die mir gerade eben noch ins Ohr g e brüllt wurden. Also verzeih, wenn ich dich mit der wör tlichen Wiedergabe des von mir V e r nommenen beleidigt haben sollte und dein feines Gehör jetzt unter Verunre i nigung leidet.“
    „Jep, dies kommt den gewählten Worte n einer Dame schon viel n ä her . Das gefällt mir wesentlich besser. Und jetzt sag mir, holde Maid, wie schätzt du die Situation ein?“
    „Es ist alles halb so wild. Der Kerl ist einfach wütend und fühlt sich verarscht. Das ist ja auch kein Wu n der, in Anbetracht dessen, dass ihn seine A ngetraute betr o gen hat . Ich habe das Gefühl, er möchte seiner Frau verzei hen, aber der Nebenbuhler hat nicht aufgegeben und solange der immer wieder auf der Bildfläche au f taucht, kann unser François keinen Neustart wagen. Heute esk a lierte die Situation, er schnappte sich ein Messer und da st e hen wir nun. Ich denke aber nicht, dass er wirklich jemanden töten will sondern eher, dass er seinem Konkurrenten einen geh ö rigen Schrecken einjagen möchte. Das scheint ihm auch gelu n gen zu sein.“
    „Wie lange meinst du, brauchst du noch?“
    „Beim nächsten Anruf gibt er auf.“
    „Die Wette gilt. Ich verlass mich auf dich!“
    Da klingelte auch schon das Telefon.
    Madame Dore hob den Knopf wieder ans Ohr. Mit e i

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