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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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nem Blick in die Runde vergewisserte sie sich, dass alle bereit waren. „Hallo François . Schön dich wieder zu h ö ren.“
    „Hier ist nicht François .“ Es war eine Frauenstimme und Madame Dore schär f te alarmiert all ihre Sinne.
    „Wer spricht den n da?“
    „Mein Name ist Melissa.“
    „Hallo Melissa. Ich bin Margrethe Dore, Verhandlerin der Polizei. Sind sie Fra n çois’ Frau?“
    „Ja.“
    „Wo ist François jetzt?“
    „Er liegt vor mir auf dem Boden.“
    Madame Dore biss sich auf die Unterli p pe.
    „Ist er verletzt?“
    „Ja.“
    „Blutet er?“
    „Ja.“
    Sie gab dem Rettungswagen ein Zeichen, dass sie sich bereithalten sol l ten. „Melissa, wie ist das passiert? Geht es Ihnen gut? Hat er S ie ang e griffen?“
    „Er hatte nicht auf mich hören wollen. Ich sagte ihm, er solle mir den R ü cken nicht zudrehen, er hat es aber doch getan und da sprang ich auf und rammte ihm meine N a gelfeile in den Bauch.“
    So ein Mist. Je nachdem wo sie ihn getroffen und we l ches Organ sie erwischt hatte, war er jetzt im Begriff zu verblute n. „Melissa, hören S ie mir jetzt genau zu. Sie wurden heute Opfer eines Verbre chens, S ie h a ben in Notwehr gehandelt und die Sache so zu einem Ende gebracht. Jetzt ist es aber vorbei und S ie sind in S i cherheit. Wenn S ie jetzt h e rauskommen würden, damit wir alle sehen könn ten, dass es I hnen auch wirklich gut geht, wäre das ganz toll. Es warten hier ein i ge Polizisten. Damit diese wissen , dass S ie nicht bewaffnet sind, müssen S ie mit erhobenen Händen ra us kommen. Aber ich versichere I hnen, dass I hnen nicht s zusto s sen wird .“
    „ Ich habe das gut gemacht, richtig?“
    „Ja, S ie haben das gut gemacht. Kommen S ie jetzt zu uns an die frische Luft?“ Madame Dore notierte sich, dass Melissa in ein kin d liches Verhalten abdriftet, womöglich ist sie in einem Schockzustand. „Hier draussen ist es viel schöner als dort dri n nen. Die Sonne lacht und die Vögel zwitschern, das musst du dir anh ö ren!“ Absichtlich sprach Madame Dore Melissa nun mit dem ve r traul i cheren ‚D u’ an.
    „Was singen die Vögel denn?“
    „Was möchtest du denn , das sie si n gen?“
    „We are the Champion von Queen. Weil ich nämlich gewonnen h a be.”
    „Ich weiss nicht ob die Vögel das können, aber ich und all die anderen die hier draussen auf dich warten, werden es für dich si n gen, wenn du zu uns kommst.“
    „Wirklich?“
    „Ja wirklich.“
    Jérémie belauschte kon z entriert das Gespräch über e i nen zweiten Knopf . Bei der Bemerkung, dass alle singen müssten, wenn sie raus kam, zog er eine Grimasse. Das war wir k lich nicht sein Tag.
    Plötzlich war die Leitung tot. Jérémie legte den Knopf beise i te. „Macht euch bereit, sie kommt raus.“
    Ein Polizist, der direkt neben ihm stand fragte: „Müssen wir wir k lich singen?“
    „Ich fürchte ja.“
    „Ich wusste, ich hätte das Bett heute nicht verlassen dürfen.“ A n gewidert schütte l te der Polizist den Kopf.
    „Glauben sie mir, dieser Gedanke ging mir gerade e ben auch durch den Kopf.“
    Langsam öffnete sich die Tür des Hauses. Jérémie erkan n te einen roten Lockenkopf. Man konnte die Spannung, die in der Luft lag, beinahe greifen. Der Lockenkopf schob sich mit erhobenen Hä n den aus der Tür - und Madame Dore begann zu singen. „We are the Champ i ons, we are the Champions, no time for loose r, cause we are the Champ i ons…“
    Die Polizisten warfen sich untereinander hilflose Blicke zu, set z ten dann aber in den Gesang mit ein. Ta t sächlich zeichnete sich unter den vielen Sommersprossen ein Lächeln ab . Einige Polizi s ten gi n gen auf Melissa zu und fassten sie am Arm. Sie liess sie gewähren. Der Gesang verstummte und eine weitere mit schusss i cheren Westen ausgestatt e te Truppe rannte in das Haus. Erst als diese nach draussen riefen, dass das Haus sicher sei, folgten die Sanitäter . Sie fanden den Ex-Lover zitternd wie Espenlaub im Kleiderschrank kauernd vor. Er war unverletzt. Fra n çois fanden sie im Wohnzimmer vor dem Sofa. Er lag in eine r Lache seines eigenen Bl u tes. Für ihn kam jede Hilfe zu spät.
     
    Es war bereits sehr spät am Abend, als Jérémie zurück in sein Büro kam . W ie immer kam am Ende des Tages der Schreibkram an die Reihe. Im Allgemeinen war dies eine der unlie b samsten Arbeiten, aber auf Jérémie wirkte sie irgendwie beruhigend. He u te allerdings hätte er auch gerne darauf verzichtet. Lieber hätte er sich im

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