Wenn nichts mehr ist, wie es war
ausgefre s sen?“
„Silvan!“ Beths Geduldsfaden hielt das nicht mehr la n ge durch. „Jetzt komm, du erfährst es doch noch früh genug, wenn wir jetzt da reing e hen !“
Dieses Argument wirkte. Unerwartet setzte sich Silvan in Bew e gung. Er war sogar noch vor Beth im G e bäude.
Im Eingangsbereich blieb Silvan erneut wie gelähmt st e hen, so da ss Beth einem Zusammenstoss nur um Haaresbreite entging .
„Mensch, kannst du das nächste Mal wenigstens ankünd i gen, wenn du einfach so stehen bleibst?“ Beths Stimmung wurde z u nehmends gereizter . Ihren Plan befand sie nach wie vor als akze p tabel, aber die gewünschte zügige Ausführung wies Mangele r scheinungen mit Namen Silvan auf, die spürbar an den Nerven zer r ten.
„Entschuldige, aber wenn ich nur schon Polizei rieche, baut mein Körper diesen praktisch unüberwindbaren Abwehrm e chanismus auf. “
„Tatsächlich? Wenn das so ist, stellt sich lediglich eine Fr a ge: Hältst du dir selbst die Nase zu oder soll ich das für dich übe r nehmen? Überleg dir die Antwort gut, denn ich könnte mir vo r stellen, dass du sanfter mit de i ner Nase umgehst als ich.“
„Himmel, du schreckst vor nichts zurück, nicht wahr? Selbst in einem Pol i zeirevier drohst du mir noch?“
„Silvan, ich drohe dir nicht, ich warne dich lediglich vor meinem not o rischen Defizit.“ Beth unterstrich ihre Aussage mit einem aufmunter n den Lächeln.
„Du hast gewonnen. A ber glaube nicht, dass ich dir noch einmal einen Kaffee spe n diere!“
„ Nein , Silvan, wenn du mir diesen Gefallen getan hast, ist es das Mindeste, wenn ich dir einen ausgebe, um meiner Dankbarkeit wenigstens ein bisschen Ausdruck zu verle i hen.“
„Oh, das klingt, als wäre noch mehr drin!“ Freudestrahlend stel l te sich Silvan direkt vor Beth hin.
Beth zog die Augenbrauen hoch. Ihre Antwort f iel kurz , aber deu t lich aus. „Vergiss es.“
„Vorerst tu ich das, aber du bist mir e t was schuldig, wenn ich dir jetzt helfe?“ Silvan streckte Beth seine Hand entgegen. Doch noch bevor sie einschlagen konnte, schlenderte Jérémie durch die Ei n gangstür. Erstaunen breitete sich auf seinem Gesicht aus. In Si l vans Richtung n i ckend, wandte er seine Worte an Beth. „Du bist dieser kleinen Spinne also auch schon ins Netz g e gangen?“
„Die umgekehrte Variante ist mit lieber. Ich habe ihn geködert und er hat sich da r auf eingelassen.“
Kritisch beäugte Jérémie Silvan. „ Einen etwas besseren G e schmack hätte ich dir schon zugetraut.“
„Hallo? Falls ihr beide es noch nicht bemerkt haben sollte t , ich bin anwe send und finde es deshalb unhöflich, so über mich herzuzi e hen, obwohl ich mich zugegeben geschmeichelt fühle, Mittelpunkt eurer Za n kereien zu sein.“ Silvan wartete, bis Beth und Jérémie verstummt waren. „Geht doch. Könne n wir jetzt zur Sache ko m men? Ich werde allmählich wirklich nervös, wenn ich noch länger auf die Folter gespannt we r de. Übrigens, Inspecteur Russeau, freut mich auch, S ie wiederzusehen.“ Mit einem herausfordernden A u genzwinkern wartete Silvan Jérémie s An t wort ab.
Dieser brachte aber l ediglich ein verächtliches Schnauben zum Zeichen, dass er Silvans Andeutung über die vergessenen Höflic h keitsfloskeln verstanden hatte, hervor. Das eigentliche Thema wieder au f greifend , wandte sich Jérémie erneut an Beth. „Also, was will di e ser Clown hier?“
„Er weiss , wie Henry aussieht.“
Diese Aussage genügte . Man konnte förmlich sehen, wie Jérémie s Gesichtausdruck sich erhellte . „Warum hast du das denn nicht gleich g e sagt?“
Diesmal war es an Beth zu schnauben . „Weil ich sofort nach de i nem Aufta u chen die Gelegenheit dazu erhalten habe?“
Jérémie ignorierte die zu kippen d rohende Stimmung und drängte vorwärts in die Ric h tung seines Büros . „Ich habe jemanden zum Lokal geschickt, in dem deine Tante Henry kennengelernt hatte, in der Hoffnung, dass irgendjemand Henry kennt, etwas be o bachtet hat oder wenigstens einen Anhaltspunkt liefern kann. Ohne B e schreibung ist es beinahe unmöglich, etwas Nützliches herausz u finden. Wenn Silvan alle r dings fähig ist, Henry einem unserer Zeichner zu beschreiben, kämen wir einen grossen Schritt vo r wärts.“
Im Büro angekommen deutete Jérémie auf die Stühle vor seinem Schreibtisch, damit Silvan und Beth sich setzten. Er selbst nahm hinter seinem Schreibtisch in seinem grosse we i chen Sessel P latz. Kaum hatte er den Stuhl
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