Wenn nichts mehr ist, wie es war
unb e merkt an Jérémie vorbei . „Was hast du?“ Aus Angst, dass sie vom Stuhl ki p pen könnte, behielt e r sie genau im Auge .
„Ich weiss nicht.“ Beth hob ihre Hand an die Schulter und hielt sie fest umschlossen . „Ein schwarzer Handschuh. Ein he f tiger Stoss. “
Jérémie wartete angespannt, aber geduldig , bis sie we i ter sprach.
Beth hob den Kopf um ihm ins Gesicht sehen zu können. „Ich gla u be, mich hat eine Hand in einem schwarzen Handschuh an der Schu l ter gestossen. Es gab einen heftigen Ruck und dann segelte ich den Berg runter. Ich habe aber niemanden ges e hen.“
Solange er es nur gedacht hatte, blieb die Hoffnung, dass es nicht der Wahrheit entsprach. Seinen Ve r dacht jedoch ausformuliert bestätigt zu hören, beunruhigte Jérémie zune h mends.
„Verstehst du jetzt, warum ich nicht wollte, dass du das Haus ve r lässt?“
„Ich denke schon.“
„Da es jetzt aber eh schon zu spät ist, wirst du stattde s sen einfach hierbleiben, solange ich hierbleibe. Wenn ich zu e i nem Einsatz muss, wird Irene sich um dich kümmern. Wenn sie geht, werde ich wieder hier sein müssen, denn du wirst keine Sekunde mehr alle i ne bleiben. Hier wird nämlich niemand einfach u m gebracht und schon gar nicht, wenn das Ziel bereits zum zweiten Mal knapp davongekommen ist. Solche Glückskinder sind eine bedrohte Sp e zies, die gilt es ganz b e sonders zu schützen.“
Die Erkenntnis brach über Beth herein, wie ein Gewi t ter. „Ich werde ab jetzt brav sein und mich nicht mehr widersetzen, grosses Indianerehrenwort.“ Und das mei n te sie auch so.
„Sehr gut. Hast du wieder einmal mit deinen Eltern g e sprochen?“
„Nein.“
Sie wirkte bedrückt und hilflos. Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen und ihr gesagt, dass alles wi e der gut würde. Er hielt sich aber zurück.
„Warum nicht?“
„Immer noch der selbe Grund. Sie würden mir sofort anhören, dass etwas nicht stimmt. Ich will ihnen aber keine Sorge n bereiten, denn sonst würden sie trotz allen Verboten um jeden Preis vers u chen hierher zu kommen und wenn sie schwimmen mü ssten, was in Anbetracht des Zustandes meines Vaters ein verlorenes Unte r fangen wäre. So absurd das klingen mag, sie würden sich nur in weitere Schwierigkeiten manövrieren und sich unendlich Vorwü r fe machen, davon h a ben wir alle nichts.“
„Also lässt du sie lieber im Ungewissen, wie es dir geht, i n dem du dich überhaupt nicht meldest. Meinst du, auf die se Art machen sie sich w e niger S orgen?“
Das leuchtete ein. „Du hast R echt. Ich werde sie heute noch anr u fen. Aber ich muss mich zuerst sammeln und mir überlegen, was ich i h nen sagen soll.“
„Die Wahrheit?“
„Auf keinen Fall!“ , r ief Beth entsetzt aus.
„Schon gut. Das würde sie in Angst versetzen und auf die Bildfl ä che rufen. In Anbetracht ihrer eigenen Lage wäre das eine Dum m heit vor der du sie beschützen möchtest. Ich habe versta n den. Mach es wie du möc h test, aber ruf sie an.“
Das Klopfen an der Tür unterbrach ihr Gespräch. Ohne hereing e beten worden zu sein , streckte Paul den Kopf durch den Türspalt . „ Inspecteur , ich hab da was, das S ie interessi e ren könnte.“
„Wir waren sowieso fertig. Kommen S ie herein.“
„Wie Sie gesagt haben, habe ich in den Sprachschulen von d a mals nachgeforscht, um herauszufinden, wo sich Dina Clement eing e schri e ben hatte.“
„Was? Moment mal, worum geht es hier?“ Für Beth ergab es ke i nen Sinn, dass Dina auf Listen von Sprac h schulen gesucht wurde.
„Paul, geben S ie mir das Foto “ , b at Jérémie und legte es Beth vor.
„Das habe ich in dem Umschlag in deinem Zimmer g e funden. Ich habe Paul gebeten, herauszufinden, wann es aufgenommen wurde. Nebenbei gesagt, weiss ich auch, dass Irene dir die Sachen übe r lassen hat, dass ich mit dieser Handlungsweise nicht einverstanden bin, muss ich dir, nehme ich an, nicht mehr s a gen.“
„Musst du wirklich nicht. Warum wolltest du wissen , wann es aufgenommen wurde? Das Bi ld entstand eindeutig in Nizza und di e ser Mann“, Beth tippte auf das Foto, „ ist Henry. Als o kann es kaum älter als drei Wochen sein. Obwohl ich zugeben muss, dass die Aufm a chung der beiden etwas seltsam ist. “
„ Stimmt , es ist Henry . Und genau wie du hatte ich das Gefühl, die Personen sehen jung und altm o disch zurechtgemacht aus. Das hat mich stutzig gemacht . “ Jérémie machte eine Pa u se und sah Beth ernst an. „ Beth. Dieses Bild
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