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Wenn nur noch Asche bleibt

Wenn nur noch Asche bleibt

Titel: Wenn nur noch Asche bleibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauss
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am selben Tag erlitt sie selbst einen solchen.
    „Wann sind wir da?“, fragte sie, vom monotonen Rauschen des Motors und dem Sirren der Räder ermüdet. „Ich will die Sache endlich …“
    Wie aus dem Nichts erschien ein silbergrauer Ford vor ihnen und schwenkte auf ihre Straßenseite. Grelles Licht überstrahlte selbst den Sonnenschein. Elena kniff die Augen zusammen und hörte ihren eigenen Schrei wie aus weiter Ferne. Ein Ruck ging durch den Land Rover. Er schleuderte brutal zur Seite, drehte sich halb um die eigene Achse und wurde derart abgebremst, dass Elena nach vorn geschleudert wurde. Sie war kaum zur Besinnung gekommen, als Daniel erneut das Gaspedal durchtrat und den Wagen schlingernd zurück auf die Straße zwang. Der silbergraue Ford vollführte seinerseits eine scharfe Wendung. Flüchtig erkannte Elena das blasse Gesicht einer Frau auf der Beifahrerseite, dann raste der Geländewagen bereits die Straße entlang und hängte seinen Verfolger ab.
    „Scheiße!“, fasste Elena zusammen.
    Daniel erwiderte nichts. Stur auf die Straße blickend fuhr er weiter, weitaus schneller, als es für diese Serpentinen angebracht war, doch spätestens nach seinem Ausweichmanöver war Elena klar, dass seine Reflexe das gewöhnliche menschliche Maß bei Weitem überschritten. Hin- und hergeworfen von der Fliehkraft, versuchte sie sich festzuklammern, so gut es eben ging. Ein Gefühl von Übelkeit stieg langsam, aber stetig auf. Hinter ihnen glomm erneut das kranke, blauweiße Licht der Scheinwerfer auf. Der Ford kam schnell näher. Obwohl er in jeder Kurve erneut zurückfiel, weil sein Fahrer sich Daniels Waghalsigkeit nicht erlauben konnte, holte er auf den geraden Strecken problemlos wieder auf. Ein Blick auf die Tankanzeige brachte nichts Gutes.
    „Ich gebe dir noch zwanzig Meilen.“ Elena versuchte, irgendetwas in Daniels Blick zu lesen, doch sie scheiterte. „Wie weit ist dein favorisierter Show-Down-Platz entfernt?“
    Er öffnete den Mund für eine Antwort, doch ein lautes Zischen schnitt ihm das Wort ab. Rauch quoll unter der Motorhaube hervor, der Land Rover verlor drastisch an Geschwindigkeit.
    „Verdammt!“
    Daniel bremste und versuchte, den Wagen unter Kontrolle zu halten, doch es gelang ihm nicht. Krachend kollidierte er mit der Leitplanke, schrammte Funken sprühend daran entlang und wurde wie von einer riesigen Faust getroffen herumgeschleudert. Plötzlich sah Elena den Himmel über sich. Der Land Rover hatte die Planken offenbar niedergewalzt und schoss nun darüber hinaus, kippte nach vorn und rutschte einen Abhang hinunter. Elena klammerte sich fest und spannte ihren Körper an. Der Wagen krachte gegen eine Kiefer, wurde erneut herumgeschleudert und schoss nun rückwärts in die Tiefe. Ihre Muskeln fühlten sich an, als würden sie zerreißen. Sie krachte gegen die Tür, gegen die Decke und gegen das Handschuhfach. Ihr schwanden die Sinne. Die Welt löste sich in einem kreischenden, prasselnden, scheppernden Strudel auf. Ein gewaltiger Schlag – dann Schwärze. Es wurde still.
    „Elena?“ Bruchstücke tauchten aus der Finsternis auf. Hallend. Weit entfernt. „Elena? Wach auf, wir müssen hier weg.“
    Daniel. Seine wunderbare, warme Stimme. Selbst jetzt, da sie scharf und wütend klang, schmeichelte sie ihre Seele wie eine Berührung. Hieß das, dass sie noch lebte?
    „Elena, verdammt!“
    Stöhnend öffnete sie die Augen. Qualm war um sie herum, machte das Atmen zur Qual. Hinter der gesprungenen Frontscheibe wiegten sich Kiefern vor einem blauen Himmel. Daniel zog, drückte und zerrte an ihr, bis sich mit einem Klicken der Gurt löste. Sie lag kopfüber, ihre Schulter drückte schmerzhaft gegen das Dach des Land Rovers. Obwohl wilde Qual durch ihren Körper zuckte, als Daniel sie hervorzerrte, biss sie die Zähne zusammen und gab keinen Ton von sich.
    Sie lebten. Doch ihre Verfolger würden jeden Moment hier sein.
    Ächzend befreite er sie aus der Umklammerung des zerstörten Wagens, zog sie ein Stück beiseite und sank schließlich neben ihr in die Knie. Elena schnappte nach Luft. Ihre Lungen brannten, ihr Knie und ihre Schulter fühlten sich an, als wären sie ausgekugelt. Doch all das wurde bedeutungslos, als sie Daniels Arm sah. Das Hemd war zerrissen und die zersplitterte Elle ragte grotesk aus dem Fleisch heraus, keine Handbreit unter dem Ellbogen.
    „Oh Gott!“ Elena würgte. „Das ist ja widerlich!“
    „Halb so wild. Komm, wir müssen weg.“
    Er zog sie auf die Beine,

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