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Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition)

Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition)

Titel: Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Baker
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    Es mag nötig sein, beide Herangehensweisen zu nutzen, um verschiedene Aspekte des Problems anzugehen. Panikattacken und Zwangsgedanken haben dieselbe Wurzel: Angst. So wie es möglich ist, die Panik zu besiegen (auch wenn es Blut, Schweiß und Tränen kostet), ist es auch möglich, Zwangsgedanken zu überwinden.

TEIL IV
Praktische Therapievorschläge für Betroffene

12. Von Ihrer Einstellung hängt alles ab!
    In den Kapiteln 12 bis 16 beschreibe ich eine Reihe praktischer Übungen für Betroffene. Sie sind nur ein Teil der Therapie, nicht die Therapie selbst. Das Wissen darüber, was Panikattacken sind (Kapitel 2 bis 8 dieses Buches), und das Herausfinden der Ursachen (Kapitel 9 bis 11) gehören ebenfalls zu einer erfolgreichen Therapie. Die Kapitel 12 bis 16 geben Ihnen praktische Hinweise, wie Sie das, was Sie über Panik gelernt haben, in die Tat umsetzen können. Sie müssen selbst entscheiden, ob dieser Teil der Therapie für Sie nötig oder nützlich ist.
    Bevor wir uns nun dieser praktischen Seite der Therapie zuwenden, möchte ich Sie darauf hinweisen, dass der Erfolg hierbei entscheidend von Ihrer inneren Haltung abhängt. Sie müssen wissen,
    –  wie Sie mit guten und schlechten Tagen zurechtkommen,
    –  wie Sie mit Rückschlägen umgehen,
    –  und dass es sich bei meinen Vorschlägen nicht um eine Wunderkur oder ein Allheilmittel handelt.
    Es wird immer Rückschläge geben. Rückschläge sind etwas völlig Normales. Eine Therapie misslingt nicht, weil es Rückschläge gibt, sondern nur dann, wenn der Betroffene falsch auf Rückschläge reagiert. Wir wollen nun einige unterschiedliche Einstellungen betrachten, die Sie als Betroffener haben könnten.

Gute und schlechte Tage
    »Schlechte Tage«, an denen ein Patient unter Angst und depressiven Gefühlen leidet, können sehr entmutigend sein. Es ist ganz normal, dass Angst- und Panikpatienten gute und schlechte Tage haben. Sie erleben einen oder mehrere Tage, an dem sie sich verhältnismäßig normal fühlen. Dann treten ohne erkennbaren Grund die schrecklichen Symptome wieder auf. Manchmal dauert dieser böse Spuk länger als nur ein paar Tage – vielleicht eine ganze Woche.
    Manchmal erkennen die Betroffenen nicht, aus welchem Grund sie einen schlechten Tag haben, und das kann sie sehr beunruhigen. Manchmal sind schlechte Tage eine Folge von Veränderungen, Stress oder Müdigkeit, manchmal von körperlicher Krankheit wie Grippe, manchmal von prämenstruellen Spannungen und manchmal sind sie einfach darauf zurückzuführen, dass der Betroffene seinen Ängsten gegenüber nicht mehr die richtige Einstellung hat und wieder in alte Gewohnheiten verfallen ist, die seine Situation verschlimmern. Und manchmal scheint es einfach überhaupt keinen Grund für einen schlechten Tag zu geben.
Schlechte Tage sind etwas ganz Normales
    Alle Menschen haben gute und schlechte Tage; die meisten messen schlechten Tagen jedoch keine besondere Bedeutung zu. Sie fühlen sich vielleicht nicht besonders wohl, aber sie nehmen das nicht so wichtig. Für Panikpatienten hat ein schlechter Tag jedoch einen ganz anderen Stellenwert. Sie scheinen schon beim Aufwachen zu wissen, dass ihnen ein schlechter Tag bevorsteht; sie stehen den ganzen Tag unter Spannung und befürchten, eine Panikattacke zu bekommen. Sie bedauern es und sind verärgert, wenn sie gerade eine Zeit lang ganz gut zurechtgekommen sind und dann wieder einer dieser verflixten Tage kommt – wie ein»Freund«, der immer im unpassendsten Moment vor der Tür steht und ein Schwätzchen halten will. Es ist ganz wichtig, dass Betroffene gute und schlechte Tage als etwas völlig Normales akzeptieren lernen – dass sie nicht zu euphorisch sind wegen guter Tage und nicht zu deprimiert wegen schlechter.
Alles für die Katzl
    Nehmen wir mal an, ein Patient hat mit dem Therapieprogramm begonnen und enorme Fortschritte erzielt; er hatte eine ganze Woche lang nicht das leiseste Anzeichen von Panik, und auf einmal erlebt er eine intensive, heftige Panikattacke. Der Gedanke, der ihm nun mit größter Wahrscheinlichkeit als Erstes kommt, ist: »Das darf doch nicht wahr sein. Es war alles für die Katz. Ich bin keinen Schritt vorwärts gekommen. Dieses Programm funktioniert nicht. Es hat überhaupt keinen Sinn weiterzumachen.«
    Aber die Betroffenen sollten an einem schlechten Tag nicht sagen: »Es war alles umsonst!«, sondern so etwas wie: »Ich bin schon ein Stück vorwärts gegangen. Nun bin ich

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