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Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Titel: Wenn Werwolf-Pranken streicheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Verbindung setzen. Wahrscheinlich wird man Sie anhalten. Sie übergeben das Geld und bekommen dafür Gwen zurück. So einfach ist das.«
    »Wann soll ich fahren?«
    »So rasch wie möglich.«
    Brenda erschrak. Damit hatte sie nicht gerechnet. Diese Nacht war angefüllt mit Überraschungen, und sie bildete dabei den Mittelpunkt. Furchtbar.
    »Sind Sie bereit, Miss Rattigan?«
    Was sollte sie dem Mann antworten? Konnte sie überhaupt ablehnen?
    Brenda stand auf. Sie sah den forschenden Blick ihres Brötchengebers auf sich gerichtet. Der Mann wartete immer noch auf eine Antwort.
    »Ich bin bereit, Mr. Harper. Aber ich mache es nicht Ihretwegen. Ich tue es für Gwen.«
    »Das ist mir egal, für wen Sie das tun. Hauptsache Sie weigern sich nicht.« Er ging zur Tür. »Kommen Sie!«
    »Nein, noch nicht. Gehen Sie schon vor. Ich… ich brauche einige Minuten, um mich zu erholen.«
    Harper hob die Schultern. »Wie Sie meinen, Miss Rattigan.« Dann ging er, ohne ein Wort des Dankes, daß sich Brcnda bereit erklärt hatte, die Aufgabe zu übernehmen.
    »Kalt!« flüsterte sie. »Er ist kalt wie eine Hundeschnauze. Ein Mann, der kaum Gefühle zeigt. Furchtbar.« Sie haßte ihn plötzlich, weil er ihr vorgeworfen hatte, mit den Verbrechern unter einer Decke zu stekken. Ja, dafür mußte sie ihn einfach hassen. Wie konnte ein Mensch nur so etwas von ihr denken!
    Brenda hatte den Mann bewußt allein gehen lassen, weil sie nachschauen wollte, ob der Werwolf noch auf dem Balkon stand. Vorsichtig öffnete sie die Tür. Wieder überkam sie ein Gefühl der Furcht, als sie sich auf den Balkon hinaustastete, erst nach links schaute, nichts sah, den Kopf nach rechts drehte und abermals den Schatten wahrnahm, der fast mit der Hauswand verschmolz.
    Diesmal war es ein Fremder.
    Und der preßte ihr, noch bevor sie einen Schrei ausstoßen konnte, eine Hand auf den Mund…
    ***
    Der Fremde war ich!
    Der Schlag hatte mich zwar hart erwischt, mich auch in das Reich der Bewußtlosigkeit gezogen, aber ich war mittlerweile hart im Nehmen geworden und ziemlich schnell wieder erwacht. Dennoch war ich nicht in der Lage gewesen, den Werwolf zu suchen. Dazu fehlten mir einfach die Kräfte. Ich hatte auf dem weichen Rasen liegenbleiben müssen, um mich erst einmal auszuruhen.
    Der Kopf schmerzte, der Nacken noch mehr. Ich war den Werwölfen so gut wie hilflos ausgeliefert. Seltsamerweise kamen sie nicht, um sich auf ihre Art um mich zu kümmern. Sie ließen mich liegen, so konnte ich mich erholen und irgendwann auch aufstehen. Nachdem der erste Schwindel vorbei war, ging ich vor. Mein Ziel war die Hauswand. Natürlich mit torkelnden Schritten, und von den Bestien sah ich auch nichts. Dafür hörte ich Stimmen.
    Über mir, im Zimmer hinter dem Balkon, sprachen ein Mann und eine Frau. Die Stimme des Mannes kannte ich. Sie gehörte Cole Harper. Die Frau mußte wohl das Kindermädchen Brenda gewesen sein. Es war eigentlich verrückt, was ich tat, aber ich mußte es versuchen. Noch nicht ganz auf der Höhe, kletterte ich, gedeckt von Ranken und Efeu, an der Hauswand hoch. Es ging leichter, als ich gedacht hatte, denn ich fand auf einer ziemlich stabilen Spalierleiter den nötigen Halt. Niemand hatte mich gesehen, als ich mich über das Gitter schwang und dann schweißgebadet sowie mit zitternden Gliedern neben der nur angelehnten Tür und im Schatten der Wand stehenblieb. Der Lauscher an der Wand hört seine eigene Schand, heißt das Sprichwort. In diesem Falle jedoch vernahm ich nicht meine Schande, sondern die der anderen. Ich erfuhr, daß Cole Harper sein Kindermädchen verdächtigte, mit den Gangstern unter einer Decke zu stecken, weil die wollten, daß Brenda Rattigan das Lösegeld übergab. Eine interessante Entwicklung.
    Das ganze Gespräch hatte ich nicht mitbekommen, aber mir reichte das Gehörte.
    Dann verließ der Mann das Zimmer, und Brenda blieb zurück. Da sie den Balkon betrat, blieb mir keine Zeit mehr, in den Garten zu klettern. Ich konnte nur hoffen, daß sie auch mitspielte. Um sicher zu sein, preßte ich ihr die Hand vor die Lippen.
    Sie hing in meinem Griff und wehrte sich nicht. Ich brachte meinen Mund dicht an ihr Ohr und flüsterte beruhigende Worte. »Keine Sorge, Brenda, ich bin nicht der, für den Sie mich vielleicht halten. Ich stehe auf Ihrer Seite und will Ihnen helfen.«
    Ob sie mir glaubte oder nicht, war nicht festzustellen. Jedenfalls wollte ich auf dem Balkon nicht mehr bleiben und zog sie über die Schwelle in den

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