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Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Titel: Wenn Werwolf-Pranken streicheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hektisch. Wahrscheinlich stand sie unter Drogen.
    Harper kümmerte sich nicht um seine Frau. Er wartete, bis Brenda die letzte Stufe hinter sich gelassen hatte, und stellte den Koffer ab. »Darin befindet sich das Geld.«
    »Ich weiß.« Sie räusperte sich. »Welchen Wagen soll ich nehmen?«
    »Mit welchem kommen Sie zurecht?«
    »Mit dem kleinsten.«
    Bei dieser Antwort verzog Liz Harper spöttisch die Lippen. Sie war eine sehr arrogante Person, das ließ sie andere Menschen auch spüren. Zudem zischte sie dem Kindermädchen ein Wort zu, das Brenda tief traf, »Verräterin!«
    Sie hatte den Koffer noch nicht an sich genommen und wollte der Frau eine entsprechende Antwort geben, aber Cole Harper griff ein. »Geh, Liz!« sagte er scharf. »Laß uns allein!«
    Sie schrak unter dem Klang seiner Stimme zusammen. Ihr Mund zuckte. An den Winkeln war der Lippenstift verschmiert. »Es ist gut, Cole, es ist gut.« Sie schritt davon. Die hohen Absätze versanken dabei in den Teppichen.
    »Kommen Sie mit dem BMW zurecht?«
    »Ich glaube schon.«
    »Gehen wir.«
    Die Fahrzeuge standen in einer sehr breiten Garage. Sie war direkt neben das alte Haus angebaut worden und besaß einen Durchgang zum Wohngebäude. Die Verbindungstür war nicht verschlossen. Harper öffnete sie und überließ Brenda den Vortritt.
    Ein Jaguar, ein Rolls und der BMW gehörten zum Fuhrpark der Harpers. Und die drei Wagen hatten alle in der Garage Platz.
    Harper warf dem Mädchen die Autoschlüssel zu. Er drückte auf einen Schalter. Hinter ihm klappte das Garagentor hoch, als würde ein Ungeheuer sein Maul öffnen.
    Brenda kam sich plötzlich so klein und mickrig vor. Sie zitterte, hatte weiche Knie bekommen, aber das wollte sie Harper nicht zeigen, deshalb riß sie sich zusammen.
    »Steigen Sie schon ein, Brenda.«
    Sie schloß die Fahrertür auf. Den Koffer warf sie zuerst hinein und legte ihn auf den Beifahrersitz. Als sie die Fahrertür zuschlagen wollte, war Harpers Hand da und hielt sie am Griff fest. »Eines noch, Miss Rattigan. Machen Sie keinen Unsinn und keine Fehler! Wenn Sie Gwen nicht zurückbringen, laste ich Ihnen dies an. Bringen Sie das Kind heil und gesund wieder. Alles andere wäre schlimm, auch für Sie.«
    Diesmal hatte Brenda Kraft genug, um dem Blick des Mannes standzuhalten. »Ich kann Ihnen nichts versprechen, Mr. Harper. Sie haben mich in diese Sache hineingezogen, aber ich werde alles in meinen Kräften Stehende tun, um Gwen zurückzuholen. Ich liebe sie nämlich, ob Sie es nun glauben oder nicht. Aber ich kann für nichts garantieren. Sie haben mich da in dieses kalte Wasser geworfen. Ob ich untergehe, weiß ich nicht.«
    Er sagte nichts mehr, ließ den Türrahmen los, und Brenda zog den Wagenschlag zu. Laß mich jetzt nur nicht zittern, lieber Gott, betete sie innerlich, als sie den Schlüssel ins Schloß steckte, es auch beim ersten Versuch schaffte und ihn herumdrehte.
    Der Motor war zwar kalt, aber er sprang sofort an. Dieser BMW der 300er Reihe gehörte zu den PS-starken Wagen. Als Brenda auf das Gaspedal drückte, hörte es sich an, als würde ein Donner durch die Garage fegen. Sie startete mit einem kleinen Hopser, rollte aus der Garage und schaute noch einmal zurück.
    Cole Harper stand wie eine Eins und rührte nicht einmal den kleinen Finger.
    Brenda fuhr in Richtung Ausgang. Sie nahm die Kurven sicher, aber auch schnell. Der Kies spritzte rechts und links der Räder weg, und sehr bald hatte sie das Tor erreicht, das offenstand. Wohin sollte sie sich wenden? Ein Ziel hatte man ihr nicht angegeben. Also mußte sie einfach darauf losfahren. Die nächste breite Ausfallstraße war die Lillie Road, die in Richtung Südwesten führte, zum Stadtteil Fulham hin.
    Sehr rasch hatte sie die vornehme Wohngegend verlassen und gelangte auf die breitere Straße, wo sie aufdrehte.
    Natürlich dachte sie auch an Verfolger, schaute in Rück-und Innenspiegel, aber in der Finsternis waren alle Katzen grau. Da sah sie einfach nichts.
    Linkerhand erschien ein dunkles Gelände. Es war ein großer Friedhof, der Brompton Cemetery.
    Und da genau passierte es. Aus dem Schatten der äußeren Friedhofsmauer lösten sich zwei Gestalten. Bevor Brenda sich versah, standen die beiden auf der Straße und wurden vom kalten Licht der Scheinwerfer angestrahlt.
    Brenda tippte auf das Bremspedal. Der Wagen stand fast sofort. Einer der beiden Männer verschwand. Der andere aber, ein düsterer, arabisch anmutender Typ, bedeutete Brenda, die Beifahrertür zu

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