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Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Titel: Wenn Werwolf-Pranken streicheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Raum.
    Meine beruhigend gesprochenen Sätze hatten Erfolg gezeigt. Ich spürte, daß Brenda unter meinem Griff allmählich erschlaffte. Behutsam lockerte ich den Griff um ihren Mund, damit sie atmen konnte. Dabei sagte ich:
    »Mein Name ist John Sinclair. Ich bin Polizist, Yard-Beamter.«
    Sie schrie nicht und nickte nur. Ich löste den Griff vollends, und Brenda ging tiefer in das Zimmer hinein. Dann erst drehte sie sich um. Ich hatte mich bewußt ins Licht gestellt, damit sie mich sehen konnte. Das Kindermädchen war bleich geworden. Es hatte Angst, aber die Furcht in ihrem Blick wich allmählich, je breiter mein Lächeln wurde.
    »Alles klar?« fragte ich.
    »Kaum.«
    »Das kann ich verstehen. Können wir reden?«
    Sie schaute zur Tür, die geschlossen war. »Ich habe nicht viel Zeit«, sagte sie leise. »Ich muß gleich noch weg.«
    »Das weiß ich.«
    Sie begriff schnell. »Dann haben Sie gelauscht!«
    »Stimmt. — Und zugesehen.«
    »Was meinen Sie denn damit?«
    »Kennen Sie Werwölfe?« fragte ich.
    Da zuckte sie zusammen. Mißtrauen keimte wieder in ihr hoch, das ich rasch zerstreute. »Lassen wir dieses Thema vorerst, Brenda. Mir geht es um Gwen.«
    »Aber Mr. Harper hat doch angeordnet, daß keine Polizei…«
    »Er weiß nichts von mir«, erklärte ich locker.
    Brenda überlegte die Antwort einen Moment. Dabei preßte sie die Hand unter ihre linke Brust. »Himmel, wenn das rauskommt, hänge ich mit drin. Dann ist Gwens Leben keinen…«
    »Es braucht nicht herauszukommen, wenn Sie mir helfen und wir beide es geschickt anstellen.«
    »Und wie haben Sie sich das vorgestellt, Mr. Sinclair?«
    »Wir müssen zusammenhalten. Wie ich weiß, werden Sie einen Wagen gestellt bekommen, in dem sich auch das Geld befindet. Sie sollen losfahren und werden irgendwo unterwegs angehalten werden.«
    »Das kann sein.«
    »Nehmen Sie ein großes Fahrzeug…«
    »Es gibt hier keine kleinen.«
    »Das ist gut. Ich möchte nämlich mitfahren und im Kofferraum genügend Platz haben.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Mr. Sinclair, das Risiko gehe ich nicht ein. Ich will Gwen lebend. Dafür tue ich alles, aber ich nehme Sie nicht mit.«
    »Schade. Glauben Sie denn, daß man Ihnen das Kind überläßt, Miss Rattigan.«
    »Das glaube ich.«
    »Da irren Sie sich. Ich kenne diese Kidnapper. Sie werden die Kleine entweder bei sich behauten oder sie töten, aber niemals freilassen. Die drei Millionen Pfund sind erst der Anfang…«
    »Hören Sie doch auf, Mann!«
    »Schon gut, Brenda. Ich beuge mich Ihren Wünschen, aber wir werden uns bald wieder sprechen.«
    »Hoffentlich nicht.«
    Ich hob die Schultern und hörte den scharfen Ruf aus der unteren Etage. Cole Harper wollte endlich, daß Brenda zu ihm kam. »Gehen Sie«, sagte ich, »und denken Sie an meine Worte.«
    Sie nickte, drehte sich um und verließ das Zimmer. An der Tür schaute sie noch einmal zurück.
    Ich war gerade dabei, den Raum durch die offenstehende Balkontür zu verlassen. Hier war ein Spiel in Gang gesetzt worden, dessen Ende noch völlig offen war.
    Und Joker waren die beiden Werwölfe.
    Ohne abzurutschen, kletterte ich die Leiter hinunter und blieb im Schatten des Seiteneingangs stehen. Noch immer spürte ich den starken Druck im Kopf. Ich hatte das Gefühl, mit dem Schädel in einer Zange zu stecken. Brenda hatte mich gebeten, nicht mitzufahren. Okay, ich war darauf eingegangen, aber sie konnte mir nicht verbieten, etwas anderes zu tun…
    ***
    Die lange Treppe in die unteren Etagen kam ihr vor wie eine im Nichts schwebende Leiter. Es war ein wenig viel für sie gewesen. Diese unangemeldeten Besuche, all die Erklärungen und die Mutmaßungen sorgten dafür, daß es sich in ihrem Kopf bewegte wie in einem Mühlrad.
    »Da sind Sie ja endlich!«
    Mit diesen Worten empfing sie Cole Harper. Der Mann stand am Ende der Treppe, dicht vor der letzten Stufe. Mit der rechten Hand hielt er den Griff eines Lederkoffers umklammert, dessen Seiten ziemlich ausgebeult waren, da die Summe von drei Millionen Pfund viel Platz einnahm. Seine Frau stand neben ihm. Sie hatte sich umgezogen, als wäre sie in Trauer. Das schwarze Kleid war zwar elegant, hätte aber auf einer Beerdigung besser gepaßt. Dicht unter dem Hals schimmerte eine silberne Brosche, auf der Diamanten funkelten wie kalte Augen. Auf der linken Handfläche stand ein Aschenbecher, in der rechten hielt sie die Zigarette. Ihre Augen waren gerötet, die Wangen ebenfalls. Sie wirkte sehr ruhig und dennoch irgendwie

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