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Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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was er noch nie an einer Frau bemerkt hatte, umgab sie, etwas Wildes. Fast schien es, als fordere sie ihn heraus. Ihre Sinne waren geschärft, in einem Maße, wie er es nie bei einer Frau und schon gar nicht bei einer Weißen erwartet hätte, und er fragte sich, ob sie wusste, dass er sie fast eine halbe Stunde lang beobachtet hatte, bevor er sich ihr genähert hatte.
    Ihre Lippen scheinen fürs Küssen gemacht zu sein , dachte er.
    Aber es waren ihre Augen, die ihn am meisten faszinierten und heiße Vorstellungen und Sehnsucht in ihm weckten.
    Erneut musterte er sie, und ihm gefiel, was er sah, ihre schlanke Figur, ihre Farben. Haar wie ihres hatte er noch nie gesehen, dicht und goldbraun mit Strähnen in Rot, Hellblond und einem dunkleren Braun. Und dann diese Augen ... golden, mit schwarzen Flecken um die Iris.
    Alles an ihr wirkte geheimnisvoll, irgendwie raubtierhaft.
    Er zog eine Braue hoch, ein Schauder lief über seinen Körper. Sie? War sie der Berglöwe?
    Vorsichtig streckte er die Hand aus, um ihr Haar zu berühren, doch dann hielt er mitten in der Bewegung inne; instinktiv wehrte er sich gegen die Verbindung, die er in seinem Traum erlebt hatte.
    Verdammt. Sie würde ihn wahrscheinlich zwischen zweimal Gähnen erschießen. Es war verrückt. Da saß er, mitten im Wald, empfand Sehnsucht nach dieser ihm vollkommen fremden Frau, die offensichtlich nicht die geringste Angst verspürte und noch nicht einmal an einem Gespräch interessiert war.
    Aber, verdammt noch mal, sie sah hinreißend aus, mit Beinen, die unglaublich lang und schlank waren.
    Er lächelte, als sie ihn auch weiterhin ignorierte. Und obwohl er wusste, dass sie nicht schlief, ließ er sie in Ruhe.
    Victoria spürte, dass er verschwunden war, obwohl sie keinen Laut hörte. Fast hätte sie ihn zurückgerufen. Es war lange her, viel zu lange, dass sie sich in Gesellschaft von jemandem befunden hatte, der weder im gleichen Job arbeitete noch ein Verbrecher oder ein Drogensüchtiger war, der sich mit einer Information ein paar Dollars verdienen wollte. Nicht, dass sie selbst mehr zu bieten gehabt hätte...
    Außerdem war sie müde, so müde, dass sie die Spur von Ivy League zweimal verloren hatte. Und obwohl sie vor Ungeduld brannte, brauchte sie ein paar Stunden Schlaf. Denn sie wusste aus Erfahrung, dass Erschöpfung zu schlimmen Fehlern führen kann.
    Und sie konnte sich keinen Fehler mehr leisten. Denn sonst würde erneut jemand so enden wie Cole - mit einem rasiermesserscharfen Stilett mitten im Herzen.
    Zusammengekauert hockte Victoria hinter ein paar Felsbrocken, über ihr das Blätterdach der Bäume, und betrachtete die Stadt, die vor ihr lag. Eine große Stadt, die nicht auf ihrer Karte eingezeichnet war. Nirgendwo konnte sie Telefon-oder Stromleitungen entdecken, geschweige denn eine einzige Satellitenschüssel. Auch Autos oder Lastwagen waren nirgendwo zu sehen. Die Leute dort gingen ausnahmslos zu Fuß, ritten oder fuhren in Kutschen oder Wagen. Keine Hubschrauber, die knatternd über ihr kreisten, keine Streifenwagen. Es machte sie nervös, denn die Polizisten hätten sie schon vor Stunden einholen sollen. Es war einfach zu still.
    Sie ließ sich gegen einen der Felsen zurücksinken, drehte stirnrunzelnd eine Locke um ihren Finger und überlegte, welche Möglichkeiten es gab. Langsam entstand ein Plan. Wenn Ivy League diesen Weg gekommen war - und sie war dessen ziemlich sicher -, dann hatte er hier entweder einen Aufenthalt eingelegt oder die Stadt umgangen und seine Flucht fortgesetzt. Aber er war verwundet. Und da es hier offensichtlich kein Telefon gab, konnte er Hilfe suchen, ohne Angst haben zu müssen, dass die Behörden alarmiert wurden. Irgendwie bezweifelte sie, dass hier draußen ein Handy funktionieren würde.
    Das wusste er wohl auch. Ivy League war gerissen, wahrscheinlich hatte er Fieber und war geschwächt von dem Blutverlust. Sie würde als Erstes überprüfen müssen, ob es einen Arzt in der Stadt gab. Aber sie würde bis Sonnenuntergang warten, das war sicherer. Dann waren weniger Menschen unterwegs. Sie musste darauf achten, dass sie so wenig wie möglich auffiel.
    Seufzend strich sich Victoria ihr Haar zurück. Sie würde mindestens eine Stunde brauchen, um sich zurechtzumachen, vielleicht sogar länger, wenn es früh dunkel wurde. Sie durfte weder ihre Taschenlampe benutzen noch ein Feuer machen, das war zu gefährlich, denn dann könnte er sich an sie anschleichen, falls er noch in der Nähe war. Sie hatte nicht

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