Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
Vom Netzwerk:
einen um, wenn man sie zu stark werden ließ. Chris seufzte und wollte sich gerade setzen, als die Tür aufgestoßen wurde und ein vielleicht achtjähriger Junge hereinstürmte.
    »Es gibt Ärger, Marshal !«
    Leise vor sich hin fluchend verließ Chris sein Büro, schwang sich auf sein Pferd und ritt in die Richtung, in die der Junge deutete. Noch bevor er den Saloon erreicht hatte, sah er die drei Cowboys, die sich gegen einen einzelnen Mann zusammengerottet hatten. Und dann war innerhalb von ein paar
    Sekunden alles vorbei. Der Fremde, der unbewaffnet war, soweit er das erkennen konnte, wartete gelassen die erste Attacke ab. Der rothaarige Cowboy schwankte ein wenig, bevor er zum Angriff ansetzte. Der andere wich einfach aus und gab ihm einen Schlag auf den Rücken, der den Rothaarigen zu Boden schickte. Da versuchte schon der zweite, seinem Gegner auf den Rücken zu springen. Der Fremde packte die Hände, die seinen Hals umschlangen, sein Angreifer schrie auf, als der andere sich bückte und ihn über seine Schultern schleuderte, sodass er neben seinem Kumpan landete. Blitzschnell wandte der Fremde sich seinem dritten Gegner zu.
    Doch der rührte sich nicht. Er war größer, breiter und weniger betrunken als seine Kumpel und ballte nun die Hände zu Fäusten.
    »Hey, das sind meine Freunde.«
    »Laufen die Idioten hier immer im Dreierpack herum?«, fragte der Fremde. Seine Stimme klang tief und rau.
    Er hatte den Blick keine Sekunde von dem Großen gewandt, dennoch zuckte sein Bein hoch, traf den Dunkelhaarigen, der sich wieder aufgerappelt hatte und ihn erneut von hinten angreifen wollte, ins Gesicht.
    Jetzt stürmte der Große wie ein gereizter Bulle los, holte zum Schlag aus, doch der Fremde fing ihn mit dem Arm ab. Seine Rechte landete in der Magengrube des Großen, die Linke auf dessen Kinn, dann wirbelte er herum, streckte das Bein und traf seinen Gegner mitten im Gesicht. Als Chris den Ort des Geschehens erreichte, sackte der Große gerade zusammen und fiel wie ein nasser Sack auf den Boden.
    Der Dunkelhaarige richtete sich auf, nicht bereit aufzugeben.
    Ein Revolverhahn klickte. »Das reicht, Jungs!« Chris' Stimme klang gefährlich ruhig.
    Die Reid en, die noch nicht ganz außer Gefecht gesetzt waren, und der Fremde drehten sich zum Marshal um. Die zwei Cowboys fluchten leise und hoben ihre Hüte auf. Der Fremde schien kein bisschen außer Atem zu sein.
    Der Rothaarige zeigte auf ihn. »Er hat angefangen«, behauptete er. »Er kam in die Stadt und hat sich verdächtig benommen. Hat sich im Schatten gehalten und schnüffelte hier rum.«
    »Und er hat kein Pferd«, ergänzte der Dunkelhaarige. »Was für ein Mann ist schon ohne Pferd unterwegs?«
    »Ist euch zufällig in den Sinn gekommen, dass sein Pferd lahmen oder ihm unterm Hintern weggeschossen worden sein könnte?« Die Reid en Cowboys wurden rot und machten ein dummes Gesicht, wirkten aber immer noch trotzig. Chris saß ab, hielt die Waffe aber weiter auf sie gerichtet, während er zu dem Großen trat. Er packte ihn am Schopf, um seinen Kopf hochzuziehen. Seine Miene wurde finster, als er sah, dass der Mann blutete und einige Zähne verloren hatte. Als er wieder aufblickte, schaute Victoria in die bezwingenden Augen ihres Indianers.
    Nun ja.
    »Wer sind Sie?«, wollte der Marshal wissen.
    Victoria streifte die altmodische Waffe, die auf sie gerichtet war, mit einem Blick. »Mason«, antwortete sie. Irgendwie passte das alles zusammen: das Schild am Ortseingang »Waffen in der Stadt verboten«, das Fehlen sämtlicher technischer Errungenschaften. Und ergab trotzdem keinen Sinn. Hier war nichts so, wie es sein sollte, nichts war ihr vertraut.
    »Würden Sie mir freundlicherweise verraten, was passiert ist? Den Teil, den ich nicht mitbekommen habe, meine ich.«
    Victoria zog ihren Cowboyhut tiefer in die Stirn und presste die Lippen zusammen. Sie dachte gar nicht daran, auf diese Frage zu antworten. Am klügsten war, gar nichts zu sagen und stattdessen einfach zuzuhören und zu beobachten. Diese Idioten hatten sie völlig ohne Grund angegriffen, und sie war sauer, dass sie sie gezwungen hatten, sich zu verteidigen, obwohl sie möglichst unbemerkt hatte bleiben wollen. Aber offensichtlich erregte allein ihre Gegenwart in dieser seltsamen Stadt mehr Verdacht, als normal war, und sie fürchtete, dass Ivy League irgendwie damit zu tun hatte. Wenn er sich noch in der Nähe aufhielt, würden die Leute das wissen, falls die Ankunft eines Fremden hier immer so

Weitere Kostenlose Bücher