Wenn Zauberhaende mich beruehren
verspeist und mich in ihn verwandelt.« Er formte die Finger zu Pranken und sprang mit einem Satz auf sie zu.
Kreischend vor Lachen wehrte Kady ihn ab, während seine Bärentatzen zupackten und wieder losließen.
»Ah, das ist aber ein besonders appetitliches Stück Fleisch«, brummte er und packte eine ihrer Brüste.
»Cole!« schrie sie auf und wollte ihn von sich schieben. Aber als er die Lippen öffnete und den Kopf senkte, stemmte Kady so überraschend die Hüften hoch und schleuderte ihn von sich, daß er krachend an der Wand landete.
Blitzschnell warf Kady ihm die Decke über den Kopf und wollte aus dem Bett springen. Aber er griff nach ihrem Arm und zog sie wieder zurück. Mit einem Arm und einem Bein klemmte er sie ein und neigte den Kopf, als wolle er sie küssen.
Nach einem weiteren heftigen Hüftstoß schlängelte sich Kady unter ihm hervor und ließ sich vom Bett auf den Boden fallen. Sie sprang auf, schnappte sich den Feuerhaken vom Kamin und schwang ihn wie ein Schwert. »Wenn du mich auch nur anrührst, ziehe ich dir das Fell über die Ohren und benutze es als Fußabtreter!«
Mit schmerzgequälter Miene kam Cole hoch, griff sich ans Herz und fiel in die Kissen zurück. »Ich bin tot. Du hast mich erledigt. Mich gibt es nicht mehr.«
Kady stellte den Feuerhaken wieder zurück. »Hervorragend. Wenn der Bär tot ist, habe ich mehr Pfannkuchen für mich selbst.« Cole rührte sich nicht. »Mit flüssiger Butter.« Er rührte sich noch immer nicht. »Mit Äpfeln und Zimt.«
Cole schlug ein Auge auf. »Ich glaube, mein Herz beginnt wieder zu schlagen. Offenbar bin ich unsterblich.« Er stützte sich auf einen Ellbogen und sah sie an.
»Unsterbliche essen nicht.«
»Also bin ich eindeutig von dieser Welt«, erwiderte er, kletterte vom Bett und kam auf sie zu, aber sie trat schnell zur Seite.
»Geh hinaus und hol Feuerholz, damit ich kochen kann«, sagte sie streng und mußte den Blick abwenden, denn er hatte sein Hemd abgestreift, um sich wollene Unterwäsche anzuziehen. Erst nachdem er das Blockhaus verlassen hatte, konnte sie wieder richtig durchatmen.
Sie mußte an ihre verspielte Balgerei denken. Cole hatte zwar gesagt, er könne körperlich nicht lieben, aber ... Nun gut, sie kannte sich da vielleicht nicht allzugut aus. Schnell verdrängte sie diese Gedanken und beschäftigte sich mit den Vorbereitungen für das Frühstück. Danach würde sie ein wenig durch die Gegend wandern und nach eßbaren Pflanzen suchen. Und dann...
»Was machst du da?« fragte sie Cole, als er nach dem Frühstück Decken, eine Plane und Streichhölzer in einen Sack packte.
»Ich dachte, wir könnten uns ein paar Indianerruinen ansehen. Wir werden zwei Tage brauchen. Einen hin, einen weiteren zurück.«
»Wir gehen zelten?«
Der Ausdruck schien ihn zu erheitern. »Ja, zelten. Unter den Sternen. Nur du und ich. Willst du etwas Besonderes mitnehmen?«
»Eine Anstandsdame?«
Er lächelte sie so schief an, daß sie sich umdrehen mußte, um ihre Nervosität zu verbergen. Er ist harmlos, sagte sie sich und dachte an die traurige Geschichte, die er ihr gestern erzählt hatte. Und außerdem würde sie in drei Tagen wieder zu Gregory zurückkehren.
Innerhalb weniger Minuten schien für den Ausflug alles bereit zu sein. Da keine Nylonzelte, Propangaskocher und Sechserpacks mit Limonade und Bier zu verpacken waren, paßte das Zubehör bequem in den Sack, den Cole über seine kräftige Schulter warf. Zu ihrer Überraschung hingen über seiner anderen bereits ein Bogen und etliche Pfeile.
»Messer«, sagte Kady, als sie vor die Tür traten.
»Die verrosteten Dinger aus der Hütte brauchst du nicht«, wiederholte er ihre eigene Einschätzung. »Ich habe Messer dabei. Fertig?«
Kady zog die Tür zu und sah sich um. »Kein Schloß?« Fragend lächelte sie ihn an.
»Nein, kein Schloß«, erwiderte er, offensichtlich höchst amüsiert über die Vorstellung, in der Bergeinsamkeit eine Hütte zu verschließen.
Cole lief ihr voran einen gewundenen Pfad entlang, einen Wildpfad, wie er sagte. Nach einer Stunde blieb er plötzlich stehen und bedeutete ihr, ganz ruhig zu sein. Er spannte einen Pfeil in den Bogen und legte auf ein wunderschönes, äsendes Reh an. Nach einer Sekunde der Ungläubigkeit machte Kady einen Satz und fiel ihm in den Arm. Der Pfeil schwirrte in die Baumkronen hinauf.
»Warum hast du das getan?« wollte Cole wissen. »Wir hätten wochenlang davon essen können.«
Mit heftigen Worten klärte Kady ihn
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