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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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verhindern, daß sie Gregory untreu wurde. Oder etwa nicht?
    Entschlossen legte Kady eine Hand in Coles Nacken und drückte ihre Lippen auf seinen Mund. Es war keine große Affäre, denn obwohl sie eine moderne und verlobte Frau war, hatte Kady im Küssen keine besondere Erfahrung. »Wir sind in den Flitterwochen, oder hast du das schon vergessen?«
    Mit hinreißend zärtlichem Lächeln strich ihr Cole eine Locke hinter das Ohr. »Wissen Sie, Mistress Jordan, ich glaube, ich könnte mich in Sie verlieben.«
    Kady legte ihm einen Finger auf die Lippen. »Sag das nicht. Sag oder tu nichts, was mir Schuldgefühle verursachen würde, dich zu verlassen. Sonst müßte ich sofort gehen.«
    »Nein«, sagte er und zog sie an sich. »Drei Tage. Mehr verlange ich nicht.«

8. Kapitel
    Cole stand früh auf und machte ganz leise Feuer im Kamin. Dann zog er sich einen Stuhl heran und setzte sich so, daß er Kady beim Schlafen zusehen konnte. Es überraschte ihn zutiefst, wie sehr er sie liebte. Er konnte sich kaum noch an sein Leben ohne sie erinnern. Alles, was er in seinem früheren Leben getan hatte, schien nur eine Vorbereitung auf den Tag gewesen zu sein, an dem sie zwischen den Felsen hervorgesprungen war und Harwood einen Stein über den Schädel geschlagen hatte.
    In diesem Augenblick hatte sein Kopf in einer Schlinge gesteckt, deren Seil seinen Hals fast von den Schultern riß, aber er war genügend bei Bewußtsein, um sie zu sehen. Wie ein Engel in einer Wolke weißer Seide war sie hervorgesprungen, hatte Harwood über den Kopf geschlagen und dann endlose Sekunden lang mit dem Mechanismus des Gewehrs gehadert. Als sie dann zufällig auf den Abzug drückte, pfiff die Kugel so dicht an seinem Ohr vorbei, daß er die Hitze spüren konnte. Er war sehr dankbar, daß sein Pferd sich daran erinnerte, was ihm beigebracht worden war und sich nicht rührte. Hätte sich das Tier auch nur einen Zentimeter bewegt, wäre das Coles Ende gewesen.
    Später, sehr viel später, hatte sie ihm dann irgendein hanebüchenes Märchen aufgetischt und behauptet, sie käme aus der Zukunft, wäre mit einem anderen Mann verlobt und jede Menge anderer bizarrer Geschichten.
    Er wußte nur, daß sie keine Ahnung zu haben schien, wo sie lebte, und irgendein Mann dumm genug gewesen war, sie fünf Minuten aus den Augen zu lassen. Und für Cole galt das Gesetz des Westens: Was man findet, kann man behalten.
    Wäre es nach ihm gegangen, hätte er sie auf der Stelle geheiratet, um sie für immer zu behalten, aber die kleine Elizabeth Kady Long hatte andere Vorstellungen. Zunächst einmal glaubte sie, einen anderen Mann zu lieben. Cole verstand genug vom Leben, um zu wissen, daß eine Frau nur unter großem Aufwand an Zeit und Anstrengung von dieser irrigen Meinung abgebracht werden konnte. Und er war bereit, beides einzusetzen.
    Auch wenn sie immer wieder von diesem ... diesem Mann namens Gregory redete, liebte Kady ihn nicht. Vielleicht war Cole nicht unbedingt ein Experte in Liebesdingen, da er sie erst vor kurzem entdeckt hatte, aber er wußte immerhin, daß in Kadys Stimme nicht die Gefühle mitschwangen, die er, Cole, für sie empfand, wenn sie seinen Namen nannte. Sie hörte sich vielmehr so an, als würde sie eher von einem Geschäftspartner sprechen als von dem Mann, den sie heiraten wollte.
    Oder vielleicht war das auch nur Coles Wunschdenken. Jetzt, als er in der Morgendämmerung im Blockhaus saß und Kadys Schlaf bewachte, wußte er, daß er aus Kadys Stimme nie Liebe zu einem anderen Mann heraushören würde, sondern nur für sich selbst.
    Sie gehörte ihm. Für immer. Minuten vor seinem Tod war sie zu seiner Rettung geschickt worden. Um ihn vor dem Tod zu retten, aus seinem einsamen Leben, das immer bedeutungsloser für ihn wurde. Seit jenem Tag, an dem die Bewohner von Legend das Feuer auf die Bankräuber eröffneten, hatte sich Cole immer wieder gefragt, warum er verschont worden war. Innerhalb von zwei Tagen hatte er seine Schwester, seinen Freund, seinen Vater und Großvater verloren. Im Jahr darauf war seine Mutter gestorben. Seine Großmutter erklärte, es in Legend nicht mehr aushalten zu können und war nach Denver gezogen. Er hatte sie angefleht, in dem kleinen Bergbauort bleiben zu dürfen, weil er das Leben in der Stadt nicht ertragen könne. Und so hatte sie ihren zehnjährigen Enkel in Legend bei Menschen gelassen, denen sie vertrauen konnte.
    Und obwohl diese Menschen gut zu ihm gewesen waren, hatte ihn der Schmerz über den

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