Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
denn er hielt sie weiterhin an sich gedrückt. Vielleicht war die lange Wanderung daran schuld, aber plötzlich wurde Kady sehr schläfrig. Sie hätte natürlich aufstehen, ein Feuer entzünden, Brühe aus den Kaninchenknochen kochen und ein paar Decken auf dem kalten Boden ausbreiten können. Aber eng an Coles Körper geschmiegt, schien nichts davon besonders wichtig zu sein. Sie wußte, daß sie sich an Gregory erinnern sollte, an ihre Verpflichtung ihm gegenüber, aber im Moment konnte sie nur an Coles Wärme denken und daran, wie ungemein gut es sich anfühlte, in seinen Armen zu sein.
    »Erzähl mir irgendwas«, flüsterte sie an seinem Hals. Wenn sie sich nicht irgendwie ablenkte, würde sie ihn am Ende noch küssen.
    Er schien gar nicht zu bemerken, wie kalt der Erdboden war, als er ihr zärtlich über die Haare, den Rücken strich, und dann ein Bein über sie legte. »Drei Jahre nach dem Tod meines Freundes Tarik, stieß sein Vater auf eine Silbermine. Mit dem Geld ließ er eine Moschee zur Erinnerung an seinen Sohn bauen. Sie wird nicht mehr besucht, da Tariks Vater inzwischen auch tot ist, aber ich kümmere mich darum. Ich habe einen Schlüssel, und wenn du willst, können wir sie besuchen, wenn du willst. Es ist ein sehr schöner Ort, so ruhig und würdevoll.«
    Die letzten Worte waren kaum noch zu verstehen, da Cole in den Schlaf hinüberglitt. Kady wollte sich ihm entziehen, aber er hielt sie weiter fest umschlungen. Sie hatte Hunger, und es gab ein paar Dinge, die sie gern erledigt hätte, aber seine Wärme und die Stille der Nacht ließen auch sie schnell einschlafen.
    Als Kady erwachte, duftete es nach gebratenem Fisch. Sie lächelte mit geschlossenen Augen, streckte sich und kam sich vor wie im Himmel. Als Cole sie sanft küßte, schien es die selbstverständlichste Sache von der Welt zu sein, ihre Arme um seinen Nacken zu legen und ihre Lippen auf seinen Mund zu drücken.
    »Guten Morgen, Mistress Jordan«, sagte er leise. »Es war wunderschön, mit dir in den Armen zu schlafen. Nie zuvor habe ich eine Nacht so genossen.«
    Kady lächelte mit noch immer geschlossenen Augen, hielt ihre Hände fest verschränkt. Als seine Hand über ihre Hüfte glitt, weiter nach oben wanderte, seufzte sie wohlig auf.
    Cole zog die Hand fort und blickte sie stirnrunzelnd an.
    »Oh!« machte Kady betroffen. Zweifellos hatte sie ihn an das erinnert, was ihm unmöglich war ...
    »Das Frühstück ist fertig«, sagte er unbeschwert und schien seine gute Laune wiedergefunden zu haben.
    Kady brauchte ein paar Minuten, um zu sich zu finden, und Cole lachte über sie, als sie feststellte, wie steif sie vom Schlafen auf der harten Erde doch war. Er bot ihr an, ihr die Haare mit den Fingern zu kämmen, aber sie lehnte es ab, sich von ihm berühren zu lassen.
    »Du siehst aus wie eine Frau, die ihre Flitterwochen rundum genießt«, stellte er fest und streckte ihr eine gebratene Forelle entgegen.
    Fast hätte Kady erklärt, daß es auch so war, doch das wäre ihr wie ein Verrat an Gregory vorgekommen.
    Da sie kein Lager aufgeschlagen hatten, dauerte es nicht lange, bis alles wieder zusammengepackt war, und sie sich auf den Weg zu den indianischen Ruinen machten. Aber kaum zwei Stunden später begann es heftig zu regnen.
    Obwohl es nur wenige Minuten dauerte, bis sie die Plane aufgespannt hatten, waren sie bis auf die Haut durchnäßt. Frierend drängten sie sich im Schutz einer Decke unter der Plane aneinander.
    »Ich habe Hunger«, verkündete Cole.
    Als wäre seine Feststellung ein Kommandosignal, schlüpfte Kady unter der Decke hervor und wollte hinausgehen, um Grünzeug und Kräuter zu suchen. In dieser Nässe konnte sie kein Feuer entzünden, um etwas zu braten.
    Doch Cole packte ihren Arm und hielt sie zurück. »Du erwartest nicht viel von Männern, was?« fragte er mit unterdrücktem Ärger in der Stimme. »Ich bin der Ernährer. Ich sorge für das Essen.«
    Damit griff er nach Bogen und Pfeilen und lief in den Regen hinaus. »Und wie wollen wir ein Feuer in Gang bekommen?« murmelte Kady und starrte mißmutig in die Nässe hinaus.
    Bald darauf kehrte Cole mit zwei Kaninchen zurück und machte sich daran, unter der Plane ein Feuer anzuzünden. Kady wies darauf hin, daß der Rauch ihnen ins Gesicht schlagen und sie ersticken würde, aber Cole erläuterte geduldig, daß ein in den Bergen aufgewachsener Mann sehr genau wisse, an welcher Stelle er ein Feuer entfachen müsse, damit der Rauch in den Regen hinausgetrieben

Weitere Kostenlose Bücher