Wenn Zauberhaende mich beruehren
wurde.
Seine Theorie funktionierte hervorragend - für etwa eine Viertelstunde, dann drehte sich der Wind. Um dem beißenden Rauch zu entkommen, liefen sie ins Freie und zogen sich schützend die Decke über die Köpfe. »Ich habe es dir gesagt«, erklärte Kady wichtig, aber er begann sie zu küssen, bis sie das Gleichgewicht verloren und nach hinten sanken.
Kady erinnerte sich daran, mit wem sie da verschlungen war, und versuchte tapfer, ihn von sich zu stoßen, und machte sich ganz steif.
Nach einer Weile, warf Cole die Decke von sich, ließ sie los und ballte die Fäuste. »Was kann ich nur tun, damit du diesen Mann vergißt? Liebst du ihn denn so sehr, daß du keinen anderen Mann mehr sehen kannst? Was hat er getan, daß du ihn so bedingungslos liebst?«
Kady öffnete die Lippen, schloß sie aber gleich wieder. Es gehörte sich zwar nicht, Cole mit Gregory zu vergleichen, aber wenn sie es recht bedachte, schien sie nie genug Zeit mit Gregory zu haben. Ständig klingelten Telefone, dauernd klopften irgendwelche Leute an die Tür. Und das ständige Auf-den-Beinen-Sein erschöpfte sie meist so, daß ihr der Sinn kaum nach Romantik stand, wenn Gregory sie zärtlich auf den Nacken küßte, wenn sie kochte, reichte ihr das für gewöhnlich.
»Schon gut«, sagte er, »du brauchst mir nicht zu antworten.« Er ging wieder unter die Plane zurück und kümmerte sich um das Feuer. Inzwischen hatte der
Wind erneut gedreht. Also kein Kuscheln unter der Decke mehr, ging es Kady wider Willen bedauernd durch den Kopf.
Sie blickte auf seinen über das Feuer gebeugten breiten Rücken und empfand heftige Gewissensbisse über die Art und Weise, wie sie ihn behandelte. Er war so gut zu ihr, sorgte für sie, hatte sie sogar geheiratet, als sie keine andere Möglichkeit fand, sich selbst zu unterhalten ...
»Ich mag dich mehr, als gut für mich ist«, vertraute sie leise seinem Rücken an. »Noch nie war ein Mann mir gegenüber so aufmerksam wie du. Du verwöhnst mich, und ich fürchte, das gefällt mir. Gefällt mir sogar sehr.«
Einen Moment lang glaubte sie, er hätte sie nicht gehört, aber als er sich mit einem Stück Kaninchenbraten zu ihr umdrehte, lächelte er, als wäre ihm gerade das größte Kompliment seines Lebens zuteil geworden. Verlegen senkte Kady den Blick. Mußte er denn so unverschämt gut aussehen?
Nachdem auch Cole gegessen hatte, streckte er sich unter der Plane aus, stützte sich auf einen Ellbogen und sah sie an. »Und nun möchte ich, daß du mir absolut alles über dich erzählst.«
Kady lachte auf, aber als sie Coles Miene sah, wußte sie, daß es ihm ernst war. »Im Grunde führe ich ein recht langweiliges Leben. Vermutlich würdest du bei meiner Schilderung glatt einschlafen.«
»Ich kann mir nicht vorstellen, daß irgend etwas, was du sagst, mich langweilen könnte. Ich möchte alles über dich erfahren. Und ich werde genau zuhören.«
Vielleicht war es die Aufrichtigkeit seiner Forderung, vielleicht wollte Kady auch ihre Gedanken ordnen, um zu verstehen, was eigentlich mit ihr geschehen war -jedenfalls begann sie ihm zu erzählen, wie sehr sie sich schon als Kind gewünscht hatte, das Kochen zu ihrem Beruf zu machen, daß sie ihr Fach gründlich studiert, und wie sehr sie sich danach gesehnt hatte, irgendwann ein eigenes Restaurant zu eröffnen und Kochbücher zu schreiben.
»Und es hat funktioniert«, sagte sie. »Es hat eine Weile gedauert, aber schließlich kamen die Leute wegen meines Essens ins Onions.«
»Und war es angenehm, für diese Mistress Norman zu arbeiten?« erkundigte sich Cole.
Kady zögerte einen Moment mit der Antwort. »Offengestanden war es nicht gerade einfach«, begann sie und erläuterte, daß Gregorys Mutter trotz gegenteiliger Behauptungen eigentlich keine wirklichen Veränderungen wolle. Sie verschwieg auch nicht, daß sie durch Mrs. Normans notorische Knausrigkeit gezwungen war, mit einem Boiler zu arbeiten, der ständig versagte, und einem fast vierzigjährigen Herd.
»Aber du bist doch das Rückgrat des Restaurants«, erklärte Cole. »Warum hast du nicht gedroht, dir ein anderes Restaurant zu suchen, wenn du keine neuen Geräte bekommst?«
Seufzend verdrehte Kady die Augen. »Warum hält mich nur jeder für hilflos? Oder für dumm?«
»Ich halte dich weder für ...«
»Doch, das tust du. Genau wie damals alle auf der Schule, als ich bei Mistress Norman einen Dreijahresvertrag unterschrieb. Aber ich wußte sehr genau, was ich tat. Hätte ich eins der
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