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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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überprüfte seinen Körper sorgsam danach, ob all seine Messer noch da waren. Juan Balera war ein kaltblütiger Mörder. Kein Mensch wußte ganz genau, für wie viele Bluttaten er verantwortlich war, aber jedermann würde sich hüten, in Socorro darüber genauere Nachforschungen anzustellen - trotz der riesigen Belohnung, die auf seinen Kopf ausgesetzt war.
    Ned packte Coles Arm und bedeutete ihm, sich wieder zu setzen. »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Kady frißt er aus der Hand. Und das ist die glasklare Wahrheit. Juan hat alles hervorragend im Griff, die Arbeiter und alle Leute, die zum Essen kommen. Und das macht er ganz großartig, denn er brauchte nur auf ganz wenige Leute zu schießen.«
    »Zu schießen ...?« Cole wollte erneut aufstehen.
    »Nur auf den alten Lindstrum«, erläuterte Ned. Cole setzte sich wieder. Es gab keinen Menschen in Legend und Umgebung, der auf Lindstrum nicht liebend gern geschossen hätte. Selbst wenn ein Engel nach Legend gekommen wäre, hätte Lindstrum an dem noch etwas auszusetzen gehabt.
    »Lindstrum wollte seinen grünen Salat nicht essen. Er behauptete, er sei nichts anderes als Kuhfutter. Da hat Juan ihm eine Ladung verpaßt. Einen kleinen Streifschuß, am Arm. Dolores hat ihn mit einem karierten Tuch verbunden, und Lindstrum aß seinen Salat.«
    »Verstehe«, sagte Cole. »Und was sagte meine Frau dazu, daß auf einen Mann geschossen wurde, weil der ihren Salat nicht essen wollte?«
    »Kady forderte Juan dringend auf, sein Schießeisen künftig stecken zu lassen, doch dann fügte sie hinzu, dem Aussehen von Lindstrums Zähnen zufolge, hätte den Mann längst jemand zwingen müssen, Grünzeug zu essen. Sie und Juan sind die allerbesten Freunde.«
    »Meine Frau ist mit dem berüchtigtsten Mörder der ganzen Gegend befreundet?« fragte Cole tonlos. »Mit einem Mann, dessen Namen jedermann aus Angst nur zu flüstern wagt?«
    »Juan bemüht sich lediglich, den Ort Socorro und alle seine Kinder zu unterhalten, sagt Kady. Seine Methoden sind verwerflich, aber seine Motive gut.« Ned lächelte geradezu verträumt. »Sie ist ein wahres Wunderwesen. Als die Einwohner aus Socorro herunterkamen, hätten wir natürlich nie damit gerechnet, daß auch er auftaucht, aber er meinte, für zehn Dollar die Stunde wäre selbst er zum Pilzesuchen ...«
    »Was?« ächzte Cole. »Zehn Dollar pro Stunde?«
    »Das zahlt Kady jedem, der ihr hilft«, sagte Ned und bemühte sich gar nicht erst, sein Grinsen zu unterdrücken. Seit sechs Jahren hatte er versucht, Cole den Saloon abzukaufen, doch davon wollte Cole nie etwas hören. »Wollen Sie nun mehr über Juan erfahren oder nicht?«
    »Yeah, erzählen Sie weiter. Nein, Moment mal. Sind Sie sicher, daß es hier keinen Whiskey mehr gibt? Ich hätte wirklich einen Schluck nötig.«
    »Keinen Tropfen«, versicherte Ned aufgeräumt. »Kady braucht einfach alles. Aber nun wieder zu Juan. Als er in Legend auftauchte, konnten wir kaum die Blicke von ihm wenden. Ein verteufelt gut aussehender Mann, das muß ihm der Neid lassen. Kady findet ihn sehr... attraktiv, sagt sie wohl.«
    »Weiter«, zischte Cole.
    »Als sie alle aus Socorro kamen, saß da auch dieser kleine Junge auf dem Wagen, der Juan wie aus dem Gesicht geschnitten war. Also beglückwünschte Kady Juan zu einem so hübschen Kind. Da brauste ein alter Mann mit Knollennase auf, es sei sein Junge. Kady entschuldigte sich, aber nachdem sie das fünfte Kind vom Wagen gehoben hatte, das genauso aussah wie Juan, drehte sie sich zu ihm um und begann zu lachen, und er lachte auch.«
    Cole beugte sich über den Tisch. »Warum beschränken Sie sich nicht auf die wichtigen Dinge? Ist mit Kady alles in Ordnung?«
    »Mehr als das, würde ich sagen. Allmächtiger, aber diese Frau kann Leute zur Arbeit anhalten! Sie hat den Schmied dazu gebracht, hauchfeine Pasteten zu backen, und Les' Mädchen mußten Strudelteig kneten und ausrollen. Sie wissen doch, daß man dieses Zeug dehnen muß, bis man die Zeitung dadurch lesen kann?« Er schmunzelte. »Es gibt nichts, was dieses Mädchen nicht fertig bringt. Sie hat ein paar Leute losgeschickt, damit sie ein paar ungewöhnliche Tiere jagen, aber keine Rehe, keine Pumas und keine Waschbären, und das brachte den alten Ernie auf den Einfall, mit einem Sack Klapperschlangen zurückzukommen. Er hielt das für einen Riesenpaß.«
    »Man hat meiner Frau Klapperschlangen gebracht?« preßte Cole durch die zusammengebissenen Zähne.
    »Keine Angst. Juan hat ihnen die

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