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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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gereckt. Was hatte sich Kady als Mahlzeit für ihren Mann einfallen lassen?
    Mit ausgesprochenem Stolz blickte Cole auf den Teller, den Kady vor ihn hinstellte. Er nahm ihre Hand und küßte sie, als sie begann, die Serviette fortzuziehen.
    Cole öffnete den Mund und bekam ihn nicht mehr zu. Auf seinem Teller lagen Kartoffeln, Karotten, gebuttertes Brot und eine Ratte. Eine große Ratte, die sie paniert und gebraten hatte, mit Kopf und Schwanz, so daß kein Mißverständnis darüber aufkommen konnte, um was es sich handelte.
    Während Cole fassungslos auf die Ungeheuerlichkeit auf seinem Teller starrte, begannen die Leute um ihn herum zu lachen. Erst leise, dann immer lauter. Es kam ihm so vor, als hätten sie Jahre darauf gewartet, ihm endlich einen Streich spielen zu können.
    Langsam blickte Cole zu Kady hoch und sah, daß auch sie lächelte. Ganz so, als hätte er bekommen, was er verdiente: eine Ratte für eine Ratte.
    In diesem Moment veränderte sich etwas in Cole. Warum versuchte er, eine Frau dazu zu zwingen, ihn zu lieben? Warum hielt er sie gegen ihren Willen fest? Was erhoffte er sich von einer Frau, die unter keinen Umständen bei ihm bleiben wollte?
    Er sprang vom Stuhl auf, hob Kady hoch, warf sie sich über die Schulter und lief auf den Reitstall zu. Juan wollte sich ihm in den Weg stellen, aber der Blick, den Cole ihm zuwarf, ließ den Mann zur Seite weichen.
    »Setz mich sofort ab«, fauchte Kady. Und als er es nicht tat, kniff sie ihn in die Seite. Dafür verpaßte ihr Cole einen deftigen Klaps aufs Hinterteil, das sich so praktisch nahe an sein Ohr schmiegte.
    Jetzt war Cole froh, daß niemand sein müdes, hungriges Pferd abgesattelt hatte. Unversorgt hielt sich das arme Tier an den Blumen im Beet vor dem Haus schadlos. Cole setzte Kady in den Sattel und stieg hinter ihr auf.
    »Ich war überzeugt davon, daß du einen Spaß verstehst«, sagte Kady, als er mit ihr davonpreschte. »Das alles war doch nur ein Scherz. Hast du denn keinen Humor?«
    Cole antwortete nicht, und nach einer Weile gab auch Kady ihre Bemühungen auf. Wenn er schmollen wollte, so war es ihr auch recht. Sie verschränkte die Arme über der Brust und beschloß, die Stumme auf jeden Fall länger zu spielen als er.
    Wenige Minuten später erkannte Kady, wohin er mit ihr wollte. Er brachte sie zu den Felszeichnungen zurück. Er wollte sie in ihre Zeit zurückschicken!
    Und sofort regten sich in ihr die widersprüchlichsten Gefühle. Natürlich wollte sie zu Gregory, zum Onions und zu den Menschen zurück, die sie kannte und liebte. Allerdings, wenn sie ganz aufrichtig war, kannte sie mit Ausnahme von Gregory und seiner Mutter nicht allzu viele Leute. Sie hatte sogar einige Schwierigkeiten gehabt, Brautjungfern für ihre Hochzeit zu finden. Aber sie gehörte nun einmal ins 2o. Jahrhundert!
    Doch hier in Legend hatte sie neue Freunde gefunden. Viele neue Freunde. In den letzten Tagen waren ihr die Menschen vertraut geworden. Einen ganzen Tag lang hatte sie mit den Frauen zusammengesessen und Gemüse geputzt. Es gab keinen Erwachsenen, kein Kind aus Socorro, dessen Namen sie nicht kannte, und man war ihr dankbar für alles, was sie ihnen über die in den Bergen wachsenden Wildgemüse und Kräuter beigebracht hatte.
    Und da war Legend, die kleine Stadt, der sie helfen wollte, sobald sie die Bewohner von Coles Dominanz befreit hatte.
    »Da sind wir«, sagte Cole kühl, sprang vom Pferd und half ihr herunter. Als sie keine Anstalten machte, auf die Felswand zuzulaufen, ergriff er ihre Hand und zog sie mit sich.
    Kady sah die Felsspalte, das merkwürdige Verbleichen der Steinwand, ihr Apartment mit seiner grauen, eintönigen Einrichtung. Wie fade es doch wirkte, ohne die Sonne von Colorado, die hier alles leuchtender aussehen ließ.
    »Nur zu«, sagte er und versetzte ihr einen kleinen Stoß. »Das willst du doch, oder?«
    »Ja«, erwiderte sie leise. Sie drehte sich um, sah zu ihm auf. »Ich habe die Nachspeise auf dem Herd stehenlassen und das Brot nicht aus dem Ofen genommen. Ich glaube, ich sollte lieber zurückkehren und ...«
    Cole legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie wieder zur Felswand um. »Dorthin gehörst du. Nicht hierher.«
    »Du bist verärgert, weil ich das viele Geld ausgegeben habe, stimmt's? Es tut mir leid. Ich werde dir ein Abendessen kochen, das dir das Wasser im Mund zusammenlaufen läßt. Du wirst schon sehen ...«
    Wieder drehte Cole sie um, schob sie auf die Felsspalte zu.
    Kadys Fuß trat in die

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