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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Erholung, und sie wäre wieder völlig in Ordnung.

18. Kapitel
    Doch Kady kam in diesen zwei Tagen nicht zur Ruhe. Als sie ihr Apartment erreichte, fühlte sie sich hellwach. Fast wollte es ihr so Vorkommen, als würde das Zusammensein mit Gregory und seiner Mutter ihr jede Energie rauben.
    Obwohl es bereits ein Uhr morgens war, beschloß sie, ein paar Rezepte aufzuschreiben. Sie würde die Gerichte schriftlich festhalten, die sie in Legend ausprobiert hatte.
    Sie duschte, zog sich ihr Nachthemd an und machte es sich mit einem Clipboard auf den Knien im Bett bequem. Aber sie notierte keine Rezepte. Sie schrieb die Geschichte von Legend auf. Sie notierte Fakten, Daten, die Namen der Menschen, zeichnete Karten. Vielleicht würde es ihr gelingen, einen Sinn in ihre Erlebnisse zu bringen, wenn sie alles schriftlich vor sich sah.
    Aber die Stunden verstrichen, die Seiten häuften sich, und doch wurde Kady nicht schlauer. War sie nur zurückgeschickt worden, um Cole die Chance zu einem Erwachsenenleben zu geben? Oder ihm die Möglichkeit zu bieten, den Tod seiner Familie zu rächen?
    Bei Sonnenaufgang schrieb Kady noch immer, aber einige Stunden später fiel sie in einen unruhigen Schlaf und träumte von dem Mann mit dem halbverdeckten Gesicht - wie jedesmal seit ihrer Rückkehr aus Legend. Wieder streckte er ihr einladend die Hand entgegen, aber sie konnte sie nicht ergreifen.
    Schluchzend wurde Kady wach, und zum ersten Mal seit sie zurückgekehrt war, machte sie sich bewußt, wie sehr sie die Menschen von Legend vermißte. Nicht nur Cole, alle. »Sie gaben mir das Gefühl, wichtig zu sein«, sagte sie laut vor sich hin. »Sie gaben mir das Gefühl, gebraucht zu werden.«
    Sie bemühte sich sehr, ihr Leben dort nicht mit dem hier zu vergleichen, aber sie kam nicht um die Erkenntnis herum, daß Gregory ihr das Gefühl vermittelte, er täte ihr einen Gefallen, wenn er sie heiratete. Mit nahezu erschreckender Deutlichkeit machte sie sich bewußt, daß sie vor ihrem Aufenthalt diese Meinung sogar geteilt hatte. Damals hatte sie sich mehrmals am Tag gefragt, warum ein so attraktiver Mann wie Gregory ausgerechnet ein so molliges Geschöpf wie sie heiraten wollte. Sicher, sie hatte ein hübsches Gesicht, aber Kady wußte, was jeder dachte: »Ein so hübsches Gesicht... Wie schade, daß sie nicht mehr auf ihre Figur achtet.«
    Sie verbrachte das Wochenende in ihrem Apartment und dachte darüber nach, was sie damals empfunden hatte, was sie jetzt empfand, und versuchte, eine Lö-sung für ihr Dilemma zu finden. Hatte sie Cole damals geliebt? Liebte sie Gregory jetzt?
    Am Dienstagnachmittag hatte sie auf diese Fragen noch immer keine Antwort gefunden. Sie schleppte sich ins Onions zurück, als wäre nichts geschehen, aber irgendwo in ihrem Inneren wußte sie doch, daß sich alles verändert hatte. Kady wußte nur noch nicht, wie sich diese inneren Veränderungen manifestieren würden.
    Der erste Ausbruch wurde durch Mrs. Normans Knausrigkeit ausgelöst.
    Wie immer bei der Zubereitung des Essens, wich Mrs. Norman nicht von ihrer Seite. »Warum nim mst du das teure kaltgepreßte Olivenöl? Mußt du denn echtes Vanillemark verwenden? Ist dir Extrakt nicht gut genug? Er ist billiger. Nein, nein, wickle den Fisch nicht in eine Papierhülle. Wenn die Gäste das wollten, würden sie gleich in einen Fish-and-Chips-Laden gehen.«
    Es herrschte ungewöhnlich große Nachfrage, und die Gäste standen in Dreierreihen vor der Tür an. Kady wußte, daß es nicht der geeignete Zeitpunkt für einen hysterischen Anfall war, aber ihr lief die Galle über. »Hinaus!« schrie sie Mrs. Norman an. »Raus aus meiner Küche!«
    Eine ganze Weile starrte Mrs. Norman Kady nur stumm an, dann wollte sie etwas sagen, aber als Kadys Miene nicht freundlicher wurde, machte sie auf dem Absatz kehrt und segelte empört davon.
    Zunächst herrschte atemlose Stille in der Küche. Dann sagte einer der jungen Hilfskräfte: »Dreimal hoch für Kady!«, und alle vier schrien dreimal: »Hipp hipp hurra!«
    Kady reagierte zunächst mit stummer Verblüffung, aber dann begann sie zu lachen. Jemand nahm sie in die Arme und begann, ausgelassen mit ihr durch die Küche zu tanzen, während die anderen mit Töpfen und Deckeln den Takt dazu schlugen. Als dann noch ein Champagnerkorken knallte und jemand fünf Gläser füllte, trug das nur zur allgemeinen Heiterkeit bei.
    Und Kady stellte fest, daß sie zum ersten Mal seit ihrer Rückkehr aus Legend wirklich lachte.
    »Was zum

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