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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Teufel geht hier eigentlich vor sich?« rief Gregory über den allgemeinen Lärm hinweg. Sofort erstarb jede Ausgelassenheit und mit Ausnahme von Kady huschten alle an ihre Arbeitsplätze zurück. Mit einer Sektflöte in der Hand blieb sie mitten im Raum stehen. Gregory musterte sie finster. »Meine Mutter ist schluchzend in meinem Büro zusammengebrochen«, sagte er leise, fast drohend. »Alle Tische im Restaurant sind besetzt, draußen stehen die Leute Schlange, aber du trinkst hier den für die Gäste bestimmten Champagner, Kady, und ... tanzt durch die Küche!«
    Kady hob ihr Glas wie zu einem Toast. »Hör auf meinen Rat, lieber Gregory. Wenn sich jemand beschwert, schieß einfach auf ihn. Nicht ernsthaft, nur ein bißchen. Gerade genug, um ihn an seine guten Manieren zu erinnern.«
    Gregorys Miene blieb unzugänglich. »Wirst du nun kochen oder weitertrinken?« erkundigte er sich kühl. »Das würde ich gern wissen, damit ich unsere Gäste entsprechend informieren kann.«
    »Vielleicht entscheide ich mich für beides. Gleichzeitig.« Kady zuckte mit keiner Wimper.
    In offensichtlich versöhnlicher Absicht kam er einen Schritt auf sie zu, aber Kady wandte ihm den Rücken zu. »Vielleicht solltest du deiner Mutter im Büro Gesellschaft leisten und die Küche mir überlassen«, sagte sie über die Schulter hinweg.
    Einen Moment lang sah Gregory so aus, als würde er einen Wutanfall bekommen, aber nach einem schnellen Blick auf die Angestellten zuckte er nur mit den Schultern. »Sicher, Honey, ganz wie du willst.« Damit zwinkerte er den jungen Hilfskräften vertraulich zu, von Mann zu Männern sozusagen, und verließ die Küche.
    Nachdem das letzte Essen die Küche verlassen hatte, kam einer der Kellner herein und verkündete, »der Boss« wolle Kady sprechen.
    »Meinen Sie mit >Boss< Mister Norman?« fragte einer der jungen Männer. »Ich glaube, das hat sich heute geändert. Den Boss sehen Sie hier vor sich.« Damit zeigte er mit beiden Händen auf Kady.
    Der Kellner riß den Mund auf. »Yeah, wie Sie meinen«, sagte er und ging wieder ins Restaurant.
    Betrachtete mich denn jeder als Weichei? fragte sich Kady. Traut mir denn niemand etwas zu? In Legend war das ganz anders gewesen.
    »Und da war ich dieselbe Frau«, flüsterte sie vor sich hin, als sie Gregorys Büro zustrebte.
    Ein Blick in sein Gesicht sagte ihr, daß er es nicht bei wenigen Sätzen bewenden lassen würde. Als er stumm auf einen Sessel zeigte, wußte sie, daß ihr eine ernsthafte Strafpredigt bevorstand.
    »Kady«, begann er, offenbar tief enttäuscht, »ich kann dein Verhalten heute nur als nicht hinnehmbar bezeichnen. Ich kann es ertragen, daß du mich vor den Hilfskräften demütigst, aber ich werde die Art und Weise nicht dulden, wie du dich meiner Mutter gegenüber benommen hast. Sie hat sich inzwischen hingelegt. Ich mußte ihr ein Beruhigungsmittel geben.«
    Mit auf dem Rücken verschränkten Händen stand er hinter dem Schreibtisch. »Sie hat geweint.«
    Kady wußte, das war ihr Stichwort für eine Entschuldigung, aber die wollte ihr beim besten Willen nicht über die Lippen. Sie saß nur da und wartete auf die nächsten Worte.
    »Meine Mutter und ich waren immer gut zu dir. Wir haben dich in diesem Restaurant nach Belieben schalten und walten lassen. Meine Mutter, keine sehr kräftige Frau, wie du weißt, hat hart gearbeitet, um das Onions zu seiner ehemaligen Größe zurückzuführen, was ihr nach dem Tod meines Vaters nicht leichtfiel. Aber irgendwie ist es ihr gelungen, und sie hat dich an der Wiedergeburt des Restaurants in jeder Hinsicht teilhaben lassen.«
    Diese Behauptung war so absurd, daß Kady am liebsten laut aufgelacht hätte.
    Gregory schien auf Kadys kniefällige Entschuldigung zu warten, aber da sie ihn nur unverwandt anblickte, seufzte er tief auf und zog einen Aktenordner aus der offenstehenden Schreibtischschublade. »Das sollte eine Überraschung werden.« Er funkelte sie vorwurfsvoll an. »Eine Hochzeitsüberraschung, aber dein heutiges Verhalten zwingt mich dazu, diese wundervolle Überraschung vorwegzunehmen.«
    Kady empfand nicht die geringsten Gewissensbisse. Was war es? Schmuck oder die Schlüssel für ein neues Auto kamen wegen des Formats kaum in Frage. Vielleicht hatte er ihr die Hälfte des Hauses überschreiben lassen? Oder eine Drittelbeteiligung an dem Restaurant?
    Fast angewidert warf er ihr die Aktenmappe auf den Schoß. Sie schlug sie auf, aber die darin enthaltenen Papiere sagten ihr nicht allzu

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