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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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will«, hatte sie nach dem Verlassen des Geschäfts verkündet. »Aber mit einem eigenen Apartment.«
    »Kady«, begann Jane jetzt nachdrücklich, »morgen muß ich wieder nach Hause. Mein Mann droht mit Scheidung, wenn ich nicht bald zurückkomme. An meinen Chef wage ich gar nicht zu denken. Also müssen wir unbedingt miteinander reden.«
    »Also gut.« Kady gab sich geschlagen. Irgendwie gefiel es ihr, daß Jane eine Veränderung an ihr bemerkt hatte, die Gregory und seiner Mutter entgangen zu sein schien.
    Zehn Minuten spielte Kady bei Nordstrom's gedankenverloren mit dem Strohhalm in ihrer Limonade. »Ich glaube, ich möchte aus meinem Leben irgend etwas machen. Beispielsweise Waisenhäuser in Colorado eröffnen. Fabelhafte Mahlzeiten für Leute zu kochen, die jeden Tag fabelhafte Mahlzeiten essen, kommt mir plötzlich so unnütz vor.«
    »Waisenhäuser?« Jane riß die Augen auf. »Was haben Waisenhäuser mit Kochen zu tun?«
    »Für Menschen zu kochen, die sonst nicht viel haben, ist sehr viel lohnender. Und es ist befriedigend, Leuten beizubringen, wie sie einfache Zutaten auf höchst reizvolle Weise zubereiten können.«
    »Um alles in der Welt, Kady, wovon redest du eigentlich?«
    »Alleinstehende Mütter, die von der Sozialfürsorge leben«, sagte sie und sah Jane in das verdutzte Gesicht. »Wußtest du, daß Kartoffelchips ein Hauptbestandteil amerikanischer Speisezettel sind? Nährwert gleich null. In anderen Ländern steht nahrhaftes Kochen auf dem Unterrichtsplan der Schulen, aber amerikanische Kinder wachsen in dem Bewußtsein auf, sich bei McDonald's gut ernähren zu können.«
    »Und was willst du dagegen unternehmen? Eine Kochschule eröffnen?«
    »Ich weiß nicht.« Kady dachte an die Kinder von Legend und daran, wie sie sie dazu überredet hatte, Gemüse zu essen. »Mir ist bewußt, daß alle Welt den Drogenmißbrauch für die Wurzel allen Übels hält, aber vielleicht wären die Kinder weniger lethargisch, wenn sie besser ernährt würden.«
    »Und was schwebt dir da als Abhilfe vor?«
    »Noch weiß ich nichts Genaues. Ich habe gerade erst angefangen, mir darüber Gedanken zu machen. Kochunterricht für sozialunterstützte Frauen vielleicht.«
    »Kochunterricht? Für Frauen, die von der Fürsorge leben?« Jane lächelte. Überheblich, wie Kady fand.
    »Ja! Kochunterricht. Arme Menschen haben ein gesundes Selbstwertgefühl ebenso nötig wie reiche! Nicht alle Fürsorgeempfänger sind Faulenzer, die nur keine Lust zum Arbeiten haben. Stell dir doch nur vor, wie befriedigend es für sie wäre, ihre Kinder einfach aber gesund ernähren zu können. Und die Frauen würden darüber hinaus Fähigkeiten erlernen, die sie eventuell von der Fürsorge unabhängig machen.«
    Jane blickte die Freundin nur stumm an. Noch nie hatte Kady irgendwelche Leidenschaften gezeigt. Oh, jeder wußte, wie gern sie kochte, und sie behandelte ihre Messer, als wären es ihre Kinder, aber noch nie war Kady jemand gewesen, der vehement für eine Sache eintrat - wie gut und berechtigt auch immer. Stand irgendein Protest oder eine Demonstration zur Debatte, hätte Kady vermutlich gesagt: »Ich mache uns erst einmal was zu essen«, und wäre in der nächstgelegenen Küche verschwunden.
    »Irgend etwas ist mit dir vorgegangen«, sagte Jane leise.
    »Überhaupt nicht«, fauchte Kady.
    »Es geht um Gregory, stimmt's?«
    »Mit Gregory ist alles in Ordnung. Warum glauben Frauen immer nur, hinter jedem Problem könne nur ein Mann stecken?«
    »Erfahrung?«
    Kady lächelte, und Jane drückte ihre Hand. »Ich kenne dich nun schon so lange, aber noch nie bist du auf die Barrikaden gestiegen. Du hast dich immer lieber im Hintergrund gehalten und dich von anderen ausnutzen lassen.«
    Empört entriß ihr Kady ihre Hand. »Das finde ich sehr häßlich von dir. Ich lasse mich überhaupt nicht ausnutzen.«
    »Ha! Deine künftige Schwiegermutter ...«
    Kady sprang auf. »Ich glaube, jetzt reicht es. Ich glaube, ich werde jetzt gehen.«
    Auch Jane stand auf. »Ich wollte dich nicht kränken. Ich will dir doch nur helfen, und ...«
    »Ich möchte dich daran erinnern, daß du weder meine Therapeutin noch meine Managerin bist. Wenn du mir wirklich helfen willst, dann misch dich nicht in meine Dinge ein. Können wir jetzt gehen?«
    »Ja, selbstverständlich«, erwiderte Jane, die sich ebenso angegriffen fühlte wie Kady.
    Schweigend fuhren sie zum Onions zurück.
    Was ist nur mit mir los? Diese Frage stellte sich Kady nicht zum ersten Mal. Ihr kam

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