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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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vor, als wäre ihre Welt seit ihrer Rückkehr vor dreieinhalb Wochen völlig aus den Fugen geraten. Nichts und niemand schien es ihr recht machen zu können. Mrs. Norman, beispielsweise, ging ihr derart auf die Nerven, daß sie ihren Anblick kaum noch ertragen konnte.
    Kady bemühte sich, es nicht so zu sehen, aber irgendwie kam es ihr doch so vor, als hätte Legend ihr Leben ruiniert. Dinge, die ihr früher Freude gemacht hatten, übten keinen Reiz mehr auf sie aus. Früher war sie mit ihrem Leben zufrieden gewesen, doch nun schien sie sich zu fragen, was daran geändert werden könnte. Innerhalb kurzer Zeit hatte sich ihre gelassene Zufriedenheit in unbewußte Sehnsucht verwandelt...
    Und da lag das eigentliche Problem. Sie wußte nicht, was sie sich wirklich wünschte. Und das verwirrte sie zutiefst. Sie hatte Jane erzählt, daß sie gern Kochunterricht geben würde, und vielleicht wollte sie das tat-sächlich. Aber das war noch nicht alles. Da gab es noch etwas, etwas Entscheidenderes, aber das konnte sie beim besten Willen nicht ergründen.
    Aber da war Gregory. Ein Leben mit ihm bedeutete Sicherheit. Und Sicherheit war doch gut, oder? Was machte es da schon aus, daß er sie so selten in die Arme nahm, daß er nicht versuchte, sie aus der Küche fortzulocken, damit sie mit ihm ins Bett ging? Gregory hatte sie gebeten, ihn zu heiraten. Gab es einen besseren Beweis für seine Liebe zu ihr?
    Doch trotz dieser logischen Überlegungen schien sie irgendwie keine Ruhe zu finden. »Warum willst du mich eigentlich heiraten?« hatte sie Gregory erst gestern gefragt.
    »Ist das eine dieser trickreichen Fragen, auf die ich nur falsch antworten kann?« hatte er lächelnd zurückgefragt. »Ich möchte dich heiraten, weil ich dich liebe.«
    Das hätte ihr eigentlich reichen müssen, aber Kady war noch nicht zufrieden gewesen. »Ja, aber ich würde gern auch faßbarere Gründe hören. Andere, als daß ich vielleicht ganz gut kochen kann.«
    »Ich glaube, daß du sehr umgänglich bist.«
    Kady hatte sich bemüht, ihr Entsetzen zu verbergen. Welche Frau hörte schon gern, daß sie »umgänglich« war. »Gut«, sagte sie. »Und was noch?«
    »Du bist unaufgeregt, gelassen und ... und ... Was soll ich sonst noch sagen? Du stellst keine großen Ansprüche an einen Mann, und das gefällt mir.«
    »Aber wenn ich nun große Ansprüche an dich stellen würde?«
    »Beispielsweise?« Gregory blätterte in irgendwel-chen Unterlagen, hörte ihr im Grunde gar nicht zu. Und das reizte Kady ungemein.
    »Ich wäre gern Mitbesitzerin des Onions, und ich möchte, daß du die Hälfte unseres Hauses auf mich überschreiben läßt. Darüber hinaus wünsche ich mir, daß meine neue Buchhalterin sich die Bücher des Restaurants ansieht und den Gewinn berechnet, an dem ich dann gern beteiligt sein würde.«
    Einen Moment lang sah Gregory sie nur mit großen Augen an, dann warf er den Kopf zurück und lachte schallend. »Liebste Kady, eben hast du dich genauso angehört wie deine furchtbare Freundin, diese Jane.« Kopfschüttelnd wandte er sich wieder seinen Papieren zu. »Wenn du etwas kaufen willst, brauchst du es mir oder Mutter nur zu sagen. Dann sorgen wir dafür, daß du die nötigen Mittel erhältst. Mit der Küche hast du mehr als genug zu tun. Du brauchst dich nicht auch noch mit der Buchhaltung zu belasten.« Noch immer höchst erheitert, sah er zu ihr auf. »Bleib du bei deinen Setzeiern, für den Rest sorge ich.«
    Kady wußte, daß sie die Wahl hatte. Sie konnte eine erbitterte Auseinandersetzung vom Zaun brechen oder klein beigeben. Wenn sie einen Streit anfing, müßte sie den auch bis zum Ende ausfechten, und sie wußte nicht, ob sie das wollte. Warum wollte sie eigentlich Mitbesitzerin des Restaurants werden? Weil Jane und Cole ihr eingeredet hatten, das sei ihr gutes Recht? Was war aus ihrer Überzeugung geworden, daß ihr nach der Heirat mit Gregory ohnehin die Hälfte gehörte?
    Schweigend hatte sie Gregorys Büro verlassen und war in die Küche gegangen, um das Abendessen vorzubereiten. Aber heute fühlte sie sich gereizt bis zur Wut. Gregorys Bemerkung über die Setzeier hatte ihr gründlich mißfallen. Das also hielt er von ihr? Von ihren Kochtalenten? Er sah in ihr eine Setzeier-Braterin?
    Nachdem die Gäste gegangen waren, entließ sie die vier jungen Männer, die ihr zur Hand gingen, und machte sich selbst an den Abwasch. Es gab kein besseres Ventil für angestaute Verärgerung als einen großen Stapel schmutzigen

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