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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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diplomatischer Dienst sind – wohnt dieser Typ immer noch bei dir?«
    »Toby? Ja. Es ist seine Wohnung.«
    »Er hat sie dir vermietet, zur alleinigen Nutzung. Wirf ihn raus!«
    »Ach ja? Du bist aufgrund legaler Details nicht imstande, die Hippies zu verjagen, und du willst nicht damit belästigt werden. Aber ich soll Toby auf die Straße setzen, einen Kollegen und alten Freund.«
    »Was für eine Sorte Freund?«, fragte er misstrauisch.
    »Nun, wir haben zusammen gearbeitet, manchmal sehr eng. Er war mein Vize.«
    »Es gab einmal eine Zeit, da hätte ich gesagt, ich weiß, was du meinst. Aber heute bin ich da gar nicht mehr so sicher.«
    »Du liebe Zeit! Du wirst doch wohl nicht eifersüchtig sein?« Sie sprang auf und packte ihre Umhängetasche.
    »Ich hab keine Zeit, um mich hier mit dir herumzustreiten. Ich muss raus nach Bamford Hill; ich hab Ursula gesagt, dass ich mich dort mit ihr treffe.«
    »Ich rate dir in meiner Eigenschaft als Polizeibeamter dringend, nicht dort draußen zu schlafen!«, sagte Markby steif. Meredith verlor die Beherrschung, Sie war frustriert, weil ihre Bemühungen vergebens gewesen waren und weil sie den Verdacht hatte, dass Alan obendrein auch noch Recht haben könnte.
    »Und ich rate dir dringend, dich um deinen eigenen Kram zu kümmern! Ich habe dich um Hilfe gebeten, und du hast dich geweigert. Jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, als die Dinge auf meine Weise zu regeln.«
    »Wann hättest du das jemals nicht getan!« Sie funkelten einander an.
    »Hast du wenigstens einen vernünftigen Schlafsack?«, fragte Markby ein wenig ruhiger.
    »Ja, danke sehr. Und Ursula hat einen Spirituskocher; wir können uns heiße Drinks machen.«
    »Achtet darauf, dass der Kocher auf einer ebenen Unterlage steht. Diese Wohnwagen gehen in Flammen auf wie Zunderbüchsen.«
    »Wir sind keine Bande von Dummköpfen. Ich habe alle Pfadfinderabzeichen gemacht und mehr als einmal in einem Lager geschlafen, danke sehr. Wir wissen genau, was wir tun!«
    »Seht euch vor«, sagte Markby unfreundlich.
    KAPITEL 5
    Meredith beruhigte sich erst wieder, als sie auf der Straße nach Bamford Hill war. Sie hatte ganz vergessen, wie hübsch diese Landschaft sein konnte. Es war ein Sommerabend im August, golden und mild, während die Sonne langsam sank und den Horizont in zartes Rosa tauchte. Meredith spürte, wie sich in ihr ein zeitloser Friede ausbreitete. Roter Himmel zur Abendzeit, jedes Schäfers Herz erfreut!, hörte sie eine Stimme aus ihrer Kindheit flüstern. Die wieder gefundene Gelassenheit gestattete ihr, die Ereignisse des Tages distanziert Revue passieren zu lassen. Alan hatte wahrscheinlich recht mit Natalie Woollard, und es war dumm gewesen, sich wegen etwas so Alltäglichem mit ihm in die Haare zu kriegen. Eine häusliche Angelegenheit. Sie setzte ein schiefes Lächeln auf. Wenigstens hatte sie Ursula gegenüber ihr Versprechen gehalten. Inzwischen konnte sie rechts von sich die Umrisse des Hügels erkennen. Er war in malvenfarbenen Dunst gehüllt. Bald stellte sie fest, dass die Straße an seinem Fuß entlangführte, sodass zur Rechten das Land steil anstieg und zur Linken abfiel. Meredith verlangsamte ihre Fahrt und suchte nach dem Abzweig, den Ursula beschrieben hatte. Er sollte mit
    »Mott’s Farm« ausgeschildert sein, und Ursula hatte erklärt, dass sie gleich anschließend links auf einen Feldweg abbiegen musste, der zum Hügel und der archäologischen Grabungsstelle führte.
    »Du brauchst nur den Spurrillen zu folgen, die diese HippieKaravane hinterlassen hat«, hatte Ursula grimmig gesagt. Sie würde gewiss enttäuscht sein, wenn sie von Markbys negativer Reaktion auf ihre Geschichte erfuhr. Enttäuscht, aber wahrscheinlich nicht überrascht. Meredith kroch nur noch über die Fahrbahn, bis sie schließlich an den Straßenrand fuhr und anhielt, um einen raschen Blick auf die Skizze zu werfen, die Ursula ihr mitgegeben hatte. Sie spähte durch die Windschutzscheibe. Ja, dort war eine Abzweigung nach rechts und ein unleserliches Schild aus Holz. Aber es gab auch eine nach links, genau an der Stelle, wo sie angehalten hatte. Ein großes Schild stand am Straßenrand, und darauf war zu lesen:
    STEINBRUCH. BETRETEN AUF EIGENE GEFAHR. HAUSMÜLLDEPONIE.
    Bäume verdeckten die Sicht auf den Rand des Steinbruchs. Dazwischen bemerkte Meredith lange Reihen von Stacheldraht. Der Abgrund befand sich gefährlich dicht bei der Straße. Neugierig geworden, stieg Meredith aus dem Wagen und schritt über den

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