Wer bist du, suesse Morgenfee
schreiben!"
Fergus war todunglücklich, weil er wusste, dass Chloe ihn in höchstens achtundvierzig Stunden wie die Pest hassen würde. Und wenn sie dann an das zurückdachte, was sie ihm gerade an geboten hatte, würde sie ihn umso mehr hassen. Er musterte sie von oben bis unten und blickte sie auch noch unverschämt an, als sie vor Qual rot wurde. Besser, ihr jetzt als später wehzutun.
„Du schätzt deine körperlichen Merkmale anscheinend ziemlich hoch ein”, sagte er schließlich spöttisch.
Jetzt gewann Wut die Oberhand. Sie rang vergeblich um Beherrschung.
„Du ..."
„Keine Beschimpfungen mehr." Fergus stand auch auf. Er war zu einem Entschluss gekommen, der erforderte, dass Chloe sofort ging. „Ich denke, wir haben uns nichts mehr zu sagen. Und du?" Er zog die Augenbrauen hoch.
Die Brüskierung ließ sie blass werden. „Ich weiß wirklich nicht, warum ich überhaupt geglaubt habe, es würde funktionieren, an deine Anständigkeit zu appellieren. Offensichtlich besitzt du keine! " Chloe nahm ihre Autoschlüssel vom Couchtisch. „Ich verstehe nicht, wie du nachts schlafen kannst!"
In letzter Zeit schlief er nicht. Und es hatte nichts mit dem schlechten Gewissen zu tun, das er nach Chloes Meinung haben sollte. Allein an Chloe zu denken bereitete ihm schon schlaflose Nächte!
„Wie du weißt, habe ich damit keine Probleme", erinnerte er sie an die Nacht, die er verschlafen hatte, ohne zu merken, dass Chloe in seinem Schlafzimmer war. Etwas, was trotz ihres eben gemachten Angebots ganz sicher nie wieder vorkommen würde. „Wenn du jetzt so freundlich sein würdest?" Er sah auf seine Armbanduhr. Halb acht. „Ich habe heute Abend noch eine Verabredung." Zumindest hoffte er, sie zu haben, sobald er telefoniert hatte.
Nach diesem Verzweiflungsbesuch von Chloe wusste er, dass er nicht einfach hier sitzen und abwarten durfte. Wenn es ihm nicht gelang, die Lawine zu stoppen, musste er versuchen, jemand zu finden, der es tun konnte. Falls es nicht schon zu spät war!
„Tut mir Leid, dass ich deine Zeit verschwendet habe", stieß Chloe mit zusammengebissenen Zähnen hervor und ging zur Tür.
„Es war deine Zeit, die du verschwendet hast", spottete Fergus.
„Offensichtlich!" Chloe drehte sich flüchtig um und blickte ihn wütend an.
Fergus behielt seine unbekümmerte Pose bei, bis Chloe in ihr Auto gestiegen und davongefahren war. Dann ließ er deprimiert die Schultern hängen. Nein. Das ging nicht. Er hatte an diesem Abend noch etwas vor. Aber zuerst musste er telefonieren.
Warum machte Fergus sie immer so wütend, dass sie alle ihre guten Vorsätze und ihre Taktik vergaß? Und warum weinte sie am Ende jedes Mal, wenn sie ihn verließ?
Tränen der Enttäuschung liefen Chloe übers Gesicht, als sie von seinem Haus wegfuhr. Sie hatte es wieder nicht geschafft, ihn davon zu überzeugen, wie sehr sein Buch ihrer Familie schaden würde.
Nicht nur war sie gescheitert, sie hatte sich auch noch völlig gedemütigt, indem sie sich ihm angeboten hatte und gefühllos zurückgewiesen worden war.
Sie würde David am nächsten Morgen sagen müssen, dass sie jetzt keine andere Wahl mehr hatten, als ihrem Vater zu erzählen, was vorging. Wenn er es sonstwie erfahren würde, wäre das noch schlimmer.
Sich mit diesem Wissen zu ihren Eltern an den Tisch zu setzen war kein angenehmer Gedanke. Außerdem war sie überzeugt, dass sie nach dem Gespräch mit Fergus ohnehin nichts würde essen können.
In Pennys und Davids Haus brannte einladend das Licht, als Chloe auf der Auffahrt parkte. Josh war wahrscheinlich schon im Bett, die siebenjährige Diana und der zehnjährige Paul waren aber sicher noch auf. Chloe liebte ihre Nichte und ihre Neffen sehr. Ein Besuch bei den Kindern schien ihr viel reizvoller zu sein, als zu versuchen, einen normalen Abend mit ihren Eltern zu verbringen!
„Hallo", sagte Penny herzlich, als Chloe in die Küche kam. „Gerade rechtzeitig, um mir dabei zu helfen, das Monster hier zu baden." Sie zerzauste ihrem jüngeren Sohn das dunkle Haar. „Ich bin heute Abend ein bisschen im Rückstand", erklärte sie fröhlich die Tatsache, dass Josh noch auf war. „David musste unerwartet weg. "
Chloe konnte nicht behaupten, dass es sie störte. David wusste, was sie wusste, und Penny war offensichtlich noch ahnungslos. Das hätte ihren Besuch ein bisschen schwierig machen können. „Ich helfe gern", sagte sie lächelnd und spürte schon, wie die Anspannung nachließ.
Penny ist die
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