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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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Möglicherweise war Ihre Beziehung enger, als Sie uns gegenüber zugeben …«
    Tenison wurde rot vor Wut. »Was, zum Teufel, wollen Sie damit andeuten? Ich habe meine Schwester geliebt, aber nicht so , das versichere ich Ihnen.«
    »Nun, irgendjemand hat in jener Nacht in Rachel Tenisons Bett geschlafen«, sagte Donovan. »Wollen Sie sagen, das waren nicht Sie?«
    »Herrgott, seid ihr ein perverser Haufen. Im Gegensatz zu den miesen, kleinen Geschichten, die Sie in den Skandalblättern lesen, treibt nicht jeder Inzest.«
    »Sie sind also zu ihrer Wohnung gegangen, aber sie wollte Sie nicht reinlassen«, fuhr Tartaglia fort. »Dann finden Sie heraus, dass ein anderer Mann bei ihr ist, also warten Sie,bis sie am nächsten Morgen laufen geht, und bringen sie in einem Anfall von Wut und Eifersucht um. Sie wären nicht der Erste, der so etwas tut.«

    »Moment mal.« Jetzt wurde Mallinson lebendig. »Das ist alles ziemlich lächerlich. Sie haben keine Beweise, und darf ich Sie daran erinnern, dass mein Mandant freiwillig hier ist? Wenn Sie weiterhin solche Fragen stellen, wird er gehen.«
    »Sie haben sie ermordet, nicht wahr?«, fragte Tartaglia beharrlich, Mallinson ignorierend.
    Mallinson legte Tenison eine Hand auf den Arm. »Sie haben gar nichts, Patrick. Sie fischen im Trüben.«
    Tenison schüttelte den Kopf. »Alles in Ordnung, Geoffrey. Ihre Fantasie geht mit Ihnen durch, Inspector.«
    »Wirklich? Ich frage mich, wie die Presse das sehen wird. Die Skandalblätter, wie Sie sie nennen. Wie Sie schon sagten: Die lieben solche Geschichten, gut und reißerisch, besonders wenn sie Politiker betreffen.«
    »Jetzt drohen Sie mir also mit der Presse.«
    Auch wenn Tenison versuchte, ruhig zu erscheinen - Tartaglia hatte gesehen, wie bei dem Wort ›Presse‹ einen Sekundenbruchteil lang Horror sein Gesicht überflog. Abermals bestätigte es seine Vermutung: Tenison hatte etwas zu verbergen. Er musste dranbleiben. Das war sein einziger Ansatz.
    »Nun, wenn Sie uns nicht helfen wollen, Mr. Tenison …« Er breitete die Hände aus.
    »Das ist Erpressung.«
    »Ganz und gar nicht. Sie belügen uns wegen eines simplen Abendessens. Wir finden heraus, dass Sie die letzte Person sind, die Miss Tenison lebend gesehen hat, bis auf jemanden, der mit ihr geschlafen hat, und jemanden, der sie ermordet hat. Die einfachste Erklärung ist, dass Sie alle drei Dinge getan haben.«
    »Schluss jetzt, Inspector«, warf Mallinson ein. »Mein Mandant hat Ihnen erklärt, warum er sich nicht eher geäußert hat. Deswegen macht er sich keinerlei Vergehens schuldig.«
    Tartaglia sah Tenison unverwandt in die Augen. »Wer weiß,
was zwischen zwei Menschen vorgeht, die sich scheinbar nahestehen, wer kennt die wahre Dynamik? Im Gegensatz zu dem, was Sie sagten, gehört nicht viel Fantasie dazu, sich vorzustellen, dass Sie nicht nur ihr Liebhaber waren, sondern auch ihr Mörder sind.«
    Tenison wandte kopfschüttelnd den Blick ab, als wäre das Ganze lächerlich.
    Tartaglia wusste nicht, was er glauben sollte, aber wenn Tenison seine Schwester umgebracht hatte, erklärte das nicht, warum das Gedicht am Tatort war, geschweige denn die Verbindungen zum Fall Watson.
    Mallinson räusperte sich. »Das sind alles wilde Spekulationen, Inspector, und das wissen Sie. Wenn Sie nichts Konstruktiveres zu sagen haben, werde ich meinem Mandanten raten, jetzt zu gehen.«
    »Ihr Mandant hat uns angelogen, Mr. Mallinson. Deswegen ist alles, was er sagt, infrage zu stellen. Wir wissen, dass es einen Streit gab. Vielleicht ging es ja um mehr als nur Mr. Tenisons kleine Affäre. Vielleicht ist er am nächsten Tag immer noch wütend auf sie. Also folgt er ihr in den Park, aber sie will nicht mit ihm reden. Inzwischen ist er wirklich frustriert. Sie streiten wieder, und er erwürgt sie. Das Mindeste, was sich daraus ergibt, ist eine Anklage wegen Totschlags.«
    Tenison schob seinen Stuhl zurück und stand mit wutverzerrtem Gesicht auf. »Sie verschwenden meine Zeit. Sie haben keinerlei Beweise, und ich gehe jetzt nach Hause. Alles, was ich dazu sagen kann, ist, dass ich meine Schwester geliebt habe, und ich habe sie nicht umgebracht.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Was versuchen Sie dann vor uns zu verheimlichen?«, rief Tartaglia ihm nach. »Wir werden es früher oder später herausfinden, genau wie die Presse. Es ist erstaunlich, wie diese Dinge nach draußen durchsickern. Wollen Sie das wirklich?«

    Tenison blieb kurz vor der Tür stehen und blickte sich um.
    »Mein

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